SWR Festspiele

SWR Festspiele in Schwetzingen: Wenn Künstler im Schloss residieren

Zwei Ensembles und drei Musikern wird 2025 die Ehre zuteil, Residenzkünstler zu sein.

Von 
Susanne Benda (Swr)
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Die Musikerinnen und Musiker von „Spark“ schlagen Brücken zwischen Bach, Berio und den Beatles. © Gregor Hohenberg

Schwetzingen. Es ist immer etwas ganz besonderes, bei den Schwetzinger SWR Festspielen Residenzkünstler zu sein. Dieses Jahr wird diese Auszeichnung, mit der man auch in der internationalen Musikwelt durchaus Punkte sammeln kann, gleich zwei Ensembles und drei Künstlern zuteil. Glanzpunkte bei den Festspielen sollen im Mai dann Raphaela Gromes, Julian Prégardien, Mike Svoboda und die Ensembles „Spark“ und „La Petite Écurie“ setzen.

Tenor Julian Prégardien tritt zweimal auf. © Peter Rigaud

Papier klingt nicht. Was dort als Folge von dunklen oder hellen Punkten rund um fünf Linien zu sehen ist, braucht Menschen, die aus Noten Klänge machen können. Musikerinnen und Musiker sind die ersten Vermittler der Töne, die Komponisten über Jahrhunderte hinweg aufgeschrieben haben; mit ihren Qualitäten steht und fällt ein Konzert. So gesehen, dürfen die Schwetzinger SWR Festspiele 2025 beruhigt sein, denn sie verstehen sich nicht nur als Festival exzellenter Künstlerinnen und Künstler, sondern haben einige davon gleich für mehrere Tage verpflichtet. Im Mai prägen die Residenzkünstlerinnen und -künstler in besonderer Weise das Profil eines Festivals, das mit seinem Motto „Verführung“ die Anziehung und emotionale Kraft der Musik ins Zentrum stellt.

Gefeierte Cellistin Raphaela Gromes an der Spitze

Eine Cellistin, ein Tenor, ein komponierender und dirigierender Posaunist, dazu ein Oboen-Ensemble und eine alle Grenzen sprengende Truppe, die sich als „klassische Band“ bezeichnet: Mit diesen Köpfen stellen sich die Festspiele bewusst breit auf.

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An der Spitze: Die junge, aber schon weltweit gefeierte Cellistin Raphaela Gromes, die am längsten vor Ort sein und gleich fünf Konzerte mitgestalten wird. Bei ihr gibt es Unbekanntes zu entdecken, reizvolle Klangkombinationen (unter anderem mit dem Signum Saxophone Quartet) und überraschend neuartige Sichten auf bekanntes Repertoire.

Das neben Saitenklängen wohl verführerischste Instrument ist das Instrument des Jahres 2025: die menschliche Stimme. Der Tenor Julian Prégardien wird an zwei Abenden Goethes Verhältnis zu den Frauen untersuchen und bietet dem Publikum an einem „Wunschlieder“-Abend die Möglichkeit, das Programm selbst mitzugestalten.

Das Ensemble „La Petite Écurie“ entführt in die barocke Klangwelt des Schlosses von Versailles. © Franz Gleiß

Mike Svoboda begegnet dem Publikum als Universalgenie: Er hat die neue Oper „Adam und Eva“ komponiert, mit der die Schwetzinger SWR Festspiele eröffnet werden, außerdem begegnen wir ihm gleich zweimal als Posaunist – und einmal als augenzwinkerndem Kommentator der Musik Richard Wagners.

Das französische Ensemble „La Petite Écurie“ entführt uns mit Bläserklängen in die barocke Klangwelt des Schlosses von Versailles und wandelt mit dem Publikum durch den Schlossgarten. Außerdem garnieren die Musikerinnen und Musiker von „Spark“ – eben jener klassischen Band – mit Blockflöten, Melodica, Geige, Cello und Klavier nicht nur ein sehnsuchtsvolles Gesangsprogramm des Countertenors Valer Sabadus, sondern schlagen außerdem in einem Familienkonzert Brücken zwischen Bach, Berio und den Beatles.

Ausgelassenes Fest der Musik

Alle Residenzkünstlerinnen und -künstler werden auch außerhalb ihrer Konzerte zu erleben sein: in Einführungsveranstaltungen, Nachtgesprächen an der Bar und bei den zahlreichen Vermittlungsangeboten eines Festivals, das in die Stadt hineinstrahlen und allen Altersgruppen einen Einstieg in die Welt der klassischen Musik ermöglichen will.

Mike Svoboda hat die neue Oper „Adam und Eva“ komponiert, © foto-werk.ch

„An einem einzigartigen Ort mit einem bedeutenden historischen Erbe“, sagt Intendantin Cornelia Bend über das Programm der Schwetzinger SWR Festspiele, „möchten wir ein großes, ausgelassenes Fest mit unserem Publikum und unseren Künstlerinnen und Künstlern feiern und dabei Zusammenhalt, Freude, Genuss und Austausch stärken.“

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