B 535

Unfallschwerpunkt Friedrichsfelder Landstraße in Schwetzingen: Politischer Druck wächst

An der B 535 in Schwetzingen passieren seit Jahren immer wieder Unfälle – zum Teil enden sie tödlich. Trotz früherer Vorschläge, wie dem Bau von Kreisverkehren, sind bisher keine Maßnahmen umgesetzt worden.

Von 
Jürgen Gruler
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Hier kracht es nach wie vor sehr oft. Die Auffahrt zur B 535 in Richtung Heidelberg ist ein Unfallschwerpunkt. © Eschwey

Schwetzingen. Jetzt kommt politischer Druck in eine verkehrstechnisch unausgereifte Angelegenheit: Die Auf- und Abfahrten zur B 535 an der Friedrichsfelder Landstraße, die schon seit ihrem Bau, aber noch verstärkt in den vergangenen drei Jahren zu einem Unfallschwerpunkt der Region geworden sind. Der CDU-Kreistagsabgeordnete Michael Till hat nun in der Sache an die Karlsruher Regierungspräsidentin Sylvia Felder geschrieben und schildert dabei, wie er von Behörde zu Behörde verwiesen wird. Er fordert baldige Maßnahmen, um die Situation zu entschärfen. Dabei nimmt er auf die mehrfache Berichterstattung in unserer Zeitung Bezug, in der es auch um den Bau von Kreisverkehren ging.

Friedrichsfelder Landstraße in Schwetzingen: Druck aufs Regierungspräsidium

Till schreibt: „Ich wende mich mit einem wichtigen Anliegen an Sie, da sowohl die Kreisverwaltung als auch die Stadtverwaltung Schwetzingen mich an das Regierungspräsidium verwiesen haben. In meinem Wahlkreis Schwetzingen/Brühl/Ketsch befindet sich ein Unfallschwerpunkt am Kreuzungsbereich L 597 (Friedrichsfelder Landstraße) mit der Auf- und Abfahrt B 535 und B 36. Am 8. April 2023 erschien hierzu ein ausführlicher Artikel in der Schwetzinger Zeitung, den ich dieser Mail beigefügt habe.“

Weiter heißt es in dem Schreiben des CDU-Politikers: „Zum damaligen Zeitpunkt waren in den 75 Monaten seit 2017 vom Polizeipräsidium Mannheim an dem besagten Kreuzungsbereich 89 Verkehrsunfälle gezählt worden (also durchschnittlich 1,2 je Monat), bei denen zwölf Personen schwer verletzt, 50 leicht verletzt wurden und in 38 Fällen lediglich Sachschäden entstanden ist.

Michael Till (l.) und die CDU-Räte bei der Verkehrsbegehung. © CDU

Einen Todesfall gab es zu diesem Zeitpunkt glücklicherweise noch nicht. Dies änderte sich am 28. Dezember, als ein 16-jähriger Motorradfahrer dort ums Leben kam (siehe Pressebericht). In der Schwetzinger Zeitung wird monatlich, zum Teil mehrfach, über weitere Unfälle an dieser Stelle berichtet. Einige Artikel sowie einen Kommentar des Chefredakteurs Jürgen Gruler sind beigefügt. Er schrieb noch vor dem tödlichen Unfall: ,Deshalb ist es jetzt höchste Zeit dafür, drastische Maßnahmen zu ergreifen. Ampelanlagen oder noch besser ein oder zwei Kreisverkehre, daran dürfte kein Weg mehr vorbeigehen.’“

CDU-Politiker hinterfragt Maßnahmen und Sicherheit

Dem Artikel vom 8. April 2023 ist zu entnehmen, dass das Landratsamt des Rhein-Neckar-Kreises eine Untersuchung der beiden Einmündungen durch ein Ingenieurbüro in Auftrag gegeben hat, um unter anderem bauliche Maßnahmen zu überprüfen. Das Ergebnis sei bei einer Verkehrstagefahrt von der Unfallkommission besprochen worden.

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Es ist von einer baulichen Rechtsabbiegespur die Rede, die zu einer Optimierung der Unfallhäufungsstelle führen sollte. Im nächsten Schritt wären Ampelanlagen zu prüfen. Im Dezember 2022 und Januar 2023 habe es Gespräche mit dem Regierungspräsidium zu weiteren Maßnahmen gegeben, die im April 2023 noch geprüft wurden“, heißt es weiter im Schreiben an die Regierungspräsidentin.

Forderung nach zeitnahen Maßnahmen zur Verkehrssicherheit

Till stellt ihr dann folgende Fragen: „Wie viele Unfälle hat es seit 8. April 2023 an besagter Stelle gegeben und wie viele Personen wurden dabei je tödlich, schwer oder leicht verletzt und wie viele Unfälle mit Sachschaden gab es? Wurde die bauliche Rechtsabbiegespur umgesetzt? Wenn ja: Wann und wo und hat diese zu einer Verbesserung geführt? Wenn nein: Warum nicht und wann ist damit zu rechnen? Was war das Ergebnis der Prüfungen nach dem Gespräch mit dem Regierungspräsidium im Dezember 2022/Januar 2023 und folgen daraus Maßnahmen? Wenn ja: Welche und wann wurden oder werden diese umgesetzt? Gibt es darüber hinaus geplante Maßnahmen und wann ist mit deren Umsetzung zu rechnen? Für eine zeitnahe Beantwortung dieser Fragen wäre ich sehr dankbar“, schreibt Till dann noch.

Auf die Antworten aus dem RP Karlsruhe darf man gespannt sein. Unsere Zeitung bleibt dran.

Chefredaktion Jürgen Gruler ist Chefredakteur der Schwetzinger Zeitung.

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