Schwetzingen. In den Genuss eines verzaubernden Opernerlebnisses kamen die Mädchen und Jungen des Edith-Stein-Kinderhauses in Schwetzingen. Tanja Hamleh und Klaus-Dieter Köhler von der Tourneeoper führten dort „Aida und der magische Zaubertrank“ auf.
Die Kleinen erlebten in einem illustren Spiel mit Gesang, wie Souffleuse Aida versucht, ihr geliebtes Opernhaus zu retten, das von der Schließung betroffen ist. Sie findet einen alten Brief, in dem von einem Zaubertrank die Rede ist („Finde die Zutaten mit Hilfe der Zauberflötenmusikmaschine.“). Mit ihrem Kollegen Papageno startet sie die abenteuerliche Suche hinter den Kulissen der Oper, um den magischen Zaubertrank zu brauen. Die beiden Abenteurer gelangen in die Welt der Piraten von Penzance, treffen die feurige Tänzerin Carmen, flüchten vor dem wilden Osmin aus dem Serail, begegnen einem gefährlichen Räuber und stibitzen der Puppe Olympia ein wertvolles Bühnenbild, bis sie am Ende sogar der wahrhaftigen Königin der Nacht begegnen. Und noch eine Gefahr droht: Bevor die Uhr Mitternacht schlägt, müssen sie die Suche nach den Zutaten beendet haben, sonst ist die Oper für immer verloren und für die beiden Helden gibt es kein Zurück mehr in die Menschenwelt . . . Die Idee zum Stück stammt aus der Feder der Schwetzinger Sopranistin Tanja Hamleh, das dazugehörige Libretto entstand in Zusammenarbeit mit dem Wiesbadener Regisseur Klaus-Dieter Köhler, der diese Familienoper auch inszenierte. Wie bei allen Produktionen der Tourneeoper steht der theaterpädagogische Ansatz im Vordergrund: Kinder im Grundschulalter mit original Opernarien der berühmten Komponisten, live gesungen und aufgeführt, in einer spielerisch, packenden Handlung für klassische Musik und Gesang zu begeistern.
Aufführung mit Nachhall
Das klappte im Edith-Stein-Kinderhaus prima. „Für uns im Edith-Stein- Kinderhaus ist es bedeutend, den Kindern das Erleben der Vielfalt der Musik zu ermöglichen. So ist der Auftritt der Kinderoper im Kinderhaus bereits ein sehr schönes und für die Kinder fasziniertes Ritual über mehrere Jahre geworden“, sagt Kinderhaus-Leiterin Regina Zankl. Sie verrät: „Die Kinderoper wirkt noch sehr lange durch die Arie nach, die die Kinder zuvor gelernt haben und während der Oper durch dieses Lied mitwirken können. Dies wird im Alltag noch über Monate im Freispiel von den Kindern gesungen. Die Faszination über die Leistung der Opernsänger ist bei den Kinder sehr groß.“
Regina Zankl erzählt, dass bereits in den Krippengruppen klassische Musik als Übergang zum Mittagsschlaf eingebaut wird: „Klassische Musik ist sehr facettenreich. Sie erfüllt, sie tröstet, sie beruhigt, macht Mut, sie leistet somit wertvolle Beiträge zur Persönlichkeitsentwicklung. Das genaue Zuhören und Konzentrieren wird durch sie gefördert“, ist die Pädagogin überzeugt. Und: „Sie unterstützt die Kinder besonders auch in der Wahrnehmung der eigenen Gefühlswelt. Bei Anschauungen von religiösen Geschichten, bei Bilderbuchkinos, bei Rhythmik oder auch bei Märchen verwenden wir gerne klassische Musik, da die ,Vier Jahreszeiten‘, ,Die Moldau‘ oder ,Karneval der Tiere‘ so viel mehr ausdrücken können als reine Erzählungen.“
Mit den Kindern ist die katholische Einrichtung auch jedes Jahr auf den Spuren von Carl Theodor unterwegs. „Für unsere Schulanfänger ist es uns jedes Jahr wichtig, die Stadt Schwetzingen genauer kennenzulernen und hier besonders auch das Schloss Schwetzingen“, erzählt Regina Zankl. Bei den Führungen durch die Räume von Kurfürst Carl Theodor und Elisabeth Auguste seien die Kinder immer wieder sehr interessiert, wie das Leben am Hofe sich abspielte. Sie schlüpften in die Rolle von Hofdamen, Dienern, Carl Theodors und Elisabeth Augustes. Und auch da kommt Musik zum Einsatz: „Ein Teil der Führung ist der Tanz eines Menuetts.“
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