Schwetzingen. Dass sich die Schimper-Gemeinschaftsschule in Schwetzingen mit der Auszeichnung „Schule mit Courage – Schule ohne Rassismus“ schmücken kann, bedeute nicht, dass es an der Bildungseinrichtung keine Diskriminierung gebe, erklärt Konrektor Jannis Gottinger zum gleichnamigen Projekttag vor Ort: „Es bedeutet aber, dass sich die Schüler und Lehrkräfte geschlossen gegen jede Form des Rassismus starkmachen.“
Ursprünglich hätten sich die Jugendlichen aus insgesamt 24 Projekten eines aussuchen können. „Leider mussten dann aber drei Angebote wegen des schlechten Wetters gestrichen werden“, begründet Gottinger in seiner Ansprache im Anschluss vor der gesamten Schulgemeinschaft im Kantinenbereich des Hauptgebäudes. Unter anderem sei das beliebte Basketball-Turnier betroffen gewesen, das dem Regen zum Opfer fiel.
Vertrauen und Teambuilding bei Projekttag gegen Rassismus an Schimper-Schule
Die übrig gebliebenen Aktionen, die alle im weitesten Sinne mit dem Motto „Schule mit Courage“ zusammenhingen, hatten es dafür in sich: So gab es unter anderem ein Projekt mit Sara Backhaus vom Theater am Puls mit dem Thema „Gemeinsam Vielfalt leben und Stärke bilden!“
Der Fokus dieser Theaterwerkstatt sei auf der Gruppenbildung und der Vielfalt in der Gruppe gerichtet gewesen, umgesetzt in Vertrauensübungen und Teambuilding-Maßnahmen. „Daraus entwickelten die Schüler Standbilder, ein Motto und Leitsprüche, die sie am Ende vor der Gruppe präsentiert haben“, so Backhaus. Außerdem gab es ein Projekt in Zusammenarbeit mit der Schwetzinger Zeitung unter dem Motto „Fake News entlarven“, das diese Zeitung in nächster Zukunft noch einmal genauer beleuchten wird.
Schüler in Schwetzingen bei Projekttag fertigen Gemälde an
Doch nicht ausschließlich schulfremde Referenten unterstützten das Tagesangebot. Auch Lehrkräfte boten zweistündige Projekte an – bei der Schulbesprechung im Nachgang präsentierte unter anderem Kunstlehrerin Vera Modrow selbst geschaffene Gemälde der Schüler, umgesetzt in den verschiedenen Maltechniken.
„Es gibt Rassismus, auch hier bei uns“, erklärt Schulpate und Rapper „Chaze One“, der mit bürgerlichem Namen Jan heißt. „Dass es irgendwann und irgendwo Räume ohne Rassismus gibt, das liegt in eurer Hand.“ Unter tobendem Applaus präsentiert der Musiker zwei seiner Kreationen und singt, mit der gesamten Schulgemeinschaft, ein Ständchen für ein Geburtstagskind.
Das halbtägige Schulprojekt wolle die Bildungseinrichtung zukünftig jährlich wiederholen, um den Kerngedanken des Labels „Schule mit Courage“ weiterzutragen, so Jannis Gottinger: „Wir möchten nicht nur die Auszeichnung vor uns hertragen, sondern die demokratischen Werte in unserer Schule verankern.“
Besonders viel Applaus der Mitschüler bekam das mehrsprachige Kunstwerk von Lehrerin Christine Friedt – Papierschnipsel, auf denen in verschiedenen Sprachen Begriffe zum Thema standen, die dann gemeinsam Engelsflügel formten.
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