Schwetzingen. Es war das zweite Konzert vorm Restaurant „Theodors“ im Schwetzinger Schlossgarten. Und auch wenn etwas weniger Leute da waren als beim ersten musikalischen Aufschlag mit „The News“, herrschte mit der legendären Reggae-Band „Riddim Posse“ eine geradezu magisch-karibische Stimmung.
Die sechs Musiker aus fünf Nationen, die sich vor über 20 Jahren dem Reggae verschrieben haben, verwandelten das Areal vorm Schlossrestaurant in ein kleines, aber sehr karibisch anmutendes Paradies. Und wie eine Sonne leuchtete in der Mitte dieser unwiderstehliche Rhythmus, dem sich lange niemand wirklich entziehen konnte. Vor allem die Damenwelt schien sich nicht lange wehren zu können. Am Ende fehlte für den perfekten karibischen Abend eigentlich nur noch das karibische Meer.
Stilechtes Ambiente
Nicht gefehlt hat die passende Küche. Von gebratenem Fisch auf Ananas über Süßkartoffelpüree bis zu Bananen-Curry war alles da, um die Illusion einer Stippvisite auf Trinidad & Tobago oder Barbados fast echt wirken zu lassen. Dazu gehörte dann auch noch das Gastronomie-Team, das stilecht, also sehr farbenfroh, seinen Dienst verrichtete. Viele kleine Details, die der „Easy-Living“- Stimmung sichtlich guttaten.
Ganz vorne mit dabei war hier natürlich die Musik von den beiden Sängern aus Trinidad & Tobago mit Trompete und Posaune, Kirt und Wayne Dallaway, Pit Schönpflug am Keyboard aus Deutschland, Leo Murphy am Schlagzeug aus Barbados, Michael Suuhe mit Bass aus Ghana und Ray Mahumane mit seiner Gitarre aus Mosambik. Die Sechs zauberten in den kurfürstlichen Garten einen Klangteppich, der in Sachen Reggae höchsten Ansprüchen genügte.
Neben eigenen Songs wie „Memories“ und „Mondays“ brachten sie auch legendäre Bob-Marley-Hits wie „Stir it up“ und „Buffalo Soldier“ auf die Bühne. Richtig gut kamen auch „Ain’t no Sunshine“ von Bill Withers, „Johnny B. Goode“ von Chuck Berry und „Girlie Girlie“ von der jamaikanischen Sängerin Sophia George an. Die Truppe gönnte ihren Zuhörern kaum eine Pause – was hier jedoch niemanden zu stören schien. Ganz im Gegenteil: Die Glückshormone flossen in Strömen.
Karibische Rhythmen und das kurfürstliche Savoir-Vivre passten hier unübersehbar gut zusammen. Eine Überzeugung, die auch der Wettergott zu teilen schien. Entgegen aller Erwartungen hielt er den Himmel nämlich geschlossen. Ja, später blinzelte sogar noch der Mond durch die Wolken und tauchte die Szenerie in fast unwirklich schönes Licht. Am Ende gilt, es war einmal mehr ein grandioser Musikabend vorm „Theodors“ im Schlossgarten.
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