Hirschacker-Grundschule

Zirkusprojekt der Hirschacker-Grundschule Schwetzingen erfolgreich beendet

Zirkus Paletti gestaltet mit den Kindern der Hirschacker-Grundschule Schwetzingen ein beeindruckendes Spektakel, um so die Stärken aus den Kleinen herauszukitzeln.

Von 
Noah Eschwey
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Grrr ... Die große Raubtiershow im Zirkus der Hirschacker-Grundschule. Der Dompteur hat die Raubtiere jedoch im Griff. © Dorothea Lenhardt

Schwetzingen. „Wha“, „Wha“, „Wha“ ruft Tilo Bender. Der Zirkuspädagoge heizt die Stimmung vor dem großen Finale noch einmal ordentlich an. Mit Atem- und Konzentrationsübungen, die aus der Showbranche stammen, bereiten sich die Kinder der Hirschacker-Grundschule Schwetzingen auf ihren zweiten und letzten Auftritt an diesem Tag vor. Doch nicht nur in der Eingangshalle, wo die Artisten warten, steigt die Anspannung. Auch im Publikum verbreitet sich eine Atmosphäre der gespannten Vorfreude.

Die vergangenen fünf Tage an der Grundschule im Akazienweg Schwetzingen haben ihre Spuren hinterlassen (wir berichteten) und das nicht zu knapp: Während die Halle beim vorangegangenen Besuch dieser Zeitung noch als Sportgebäude für Schüler erkennbar gewesen ist, wartet dieses Mal das Innere eines Zirkuszeltes beim Übertreten der Türschwelle. Alle Stühle, die von den Verantwortlichen für Eltern, Großeltern und Freunde der Schule aufgestellt wurden, sind besetzt. Die Wände der Halle sind mit selbstgemalten, lebensgroßen Bildern von Clowns und Artisten verziert. Über den Zuschauerrängen hängen Wimpelketten. Hinter den Stühlen haben die Schüler große Trennwände aufgestellt, die zirkustypische Malereien präsentieren. Ein dunkelblauer Vorhang, auf dem goldene Sterne angebracht sind, füllt das Sichtfeld der zahlreichen Besucher.

Balanceakt

Zirkus paletti an der Hirschacker-Grundschule Schwetzingen

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Dann erklingen die ersten Töne eines Klaviers. Ein Mädchen im rosafarbenen Ballettkostüm verziert mit funkelnden Steinchen huscht hinter dem schweren Vorhang hervor. Federleicht hüpft sie in der selbstgebauten Manege, passend zum Takt, von Hallenseite zu Hallenseite. Spagat, Flickflack, Rad und Akrobatik entlocken dem Publikum kollektives Staunen. Als sie unter tobendem Applaus wieder hinter dem dunkelblauen Stoff verschwindet, betritt Schulleiterin Christine Winkler-Knieriem die Bühne.

„Was ist gute Bildung?“ Manche würden sagen, es gehe um Wissensvermittlung, andere würden pädagogische Werte in den Vordergrund stellen, erklärt die Direktorin. Das Projekt, das die Schwetzinger Grundschule gemeinsam mit Tilo Bender und Katja Fleures, die professionellen Trainer vom Zirkus Paletti, umsetzte, ermögliche die Entfaltung der Kinder. „In jedem unserer Schüler stecken Superkräfte, die sie hier entdecken konnten“, weiß Winkler-Knieriem, die das Kollegium, Unterstützer, Eltern und den Förderverein würdigte, bevor die Show startet.

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Schwindel ist ein Fremdwort für die Schüler, denen nun die Manege gehört. Die Nachwuchsartisten balancieren über fingerbreite Balken, vorwärts und rückwärts. Mit und ohne Tücher, die sie im Takt zur Hintergrundmusik durch die Lüfte schwingen. Ihnen werden Hula-Hup-Reifen gereicht, durch die sie auf den Balken durchsteigen und um ihre Hüften kreisen. Nachdem die Musik verstummt, reißen die Kin-der ihre Arme gen Himmel.

Doch nur weil eine Nummer vorbei ist, kann die nächste noch nicht starten. Für die Umbauten zwischen den Vorstellungen huschen immer wieder die Zirkuspädagogen und Lehrkräfte in Rekordzeit über die Bühne.

Galaktisch gut: Einen echten Balanceakt zeigt diese Artistin. © Dorothea Lenhardt

Cooles Diabolospiel der Schwetzinger Kids

Die Klänge einer E-Gitarre dringen durch die Verstärker. Jungs und Mädchen, schwarz-weiß gekleidet, mit großen Sonnenbrillen auf den kleinen Nasen und Fliege oder Krawatte um den Hals, marschieren ein. Betont cool rollen die Künstler die Diabolos über den Bodenbelag. Im Takt und Gleichklang schwingen sie die sanduhrförmigen Figuren vor sich her. Abwechselnd fliegen die Diabolos durch die Luft, werden von anderen Kindern auf-gefangen oder mit überkreuzten Stöcken gedreht. Wie es sich für eine solche coole Show gehört, beenden die Kids mit verschränkten Armen und eiskalten Blicken die Vorstellung.

„Voll krass“, „Damit habe ich nicht gerechnet“ oder auch nur ein staunendes „Alter“ lässt sich aus dem Publikum vernehmen. Das hat aber keine Zeit, das Gesehene zu verarbeiten, denn es geht mit dem gefährlichsten Teil des Programms weiter: der Raubtiershow. Ein mutiger Junge führt Tiger, Leoparden und andere Wildkatzen durch die Manege. Die Kinder in den goldbraunen Jumpsuits und mit geschminkten Gesichtern werden durch einen Hindernisparcours geführt, den sie unter lautem Gebrüll meistern.

Waghalsige Akrobatiknummern zeigen die jungen Artisten an den Strickleitern. Da wird einem vom Zugucken fast schwindlig. © Lenhardt

Die darauffolgende Leiterakrobatik, bei denen die Mädchen und Jungen als Piraten verkleidet Kunststücke mit handelsüblichen Bauleitern vorführen, beeindruckt auch wegen der schauspielerischen Komponente. Ähnlich ist es mit den Kugelartisten, die als Außerirdische verkleidet auf den großen Bällen balancieren. Sogar am Trapez schaffen es die Jungs und Mädchen, synchron zueinander durch die Hallenluft zu schwingen.

Kein Wunder, dass es für die 96 Artisten, Lehrkräfte und Zirkuspädagogen im Anschluss an die Show minutenlangen Applaus regnet. „Wie toll die Kinder das in dieser Woche gemacht haben, ist wirklich unglaublich schön“, findet Schulleiterin Winkler Knieriem. Gemeinsam wird schließlich die Zirkusmanege wieder in ein Sportgebäude verwandelt. Doch die tolle Erfahrung dürfte noch lange bei den jungen Artisten präsent sein.

Volontariat Noah Eschwey ist Volontär in der Lokalredaktion der Schwetzinger Zeitung/Hockenheimer Tageszeitung.

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