Schwetzingen. Es klingt zunächst wie eine eigenwillige Idee, war aber ein voller Erfolg: Erstmals veranstalteten die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg eine Gartenzwergparade: Vom Sonntag, 27. Februar, bis Dienstag, 1. März, bevölkerten 75 große und kleine Gartenzwerge den Obstgarten des Schwetzinger Schlosses. Sie waren nicht nur ein lohnendes Fotomotiv, wie es in einer Pressemitteilung der Staatlichen Schlösser und Gärten heißt, sondern auch das Teilnahmeticket für einen – natürlich – nicht ganz ernst gemeinten Schönheitswettbewerb.
Die Idee war etwas aus der Not geboren: Da auch 2022 viele Umzüge und Feste an Fasnacht ausgefallen sind, kamen die Verantwortlichen auf diese ganz besondere Idee, um die fünfte Jahreszeit mit einem bunten Treiben zu feiern: eben eine Gartenzwergparade. „Wir freuen uns, dass unser Faschingsspaß einen so großen Anklang gefunden hat“, sagt Michael Hörrmann, der Geschäftsführer der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg.
Beliebtes Fotomotiv
Neben den stolzen Besitzern nutzten auch viele andere Schlossgäste das sonnige Wetter und knipsten die bunten Figuren, die den Obstgarten verschönerten. Die Gestaltung eines Gartens mit Figuren ist übrigens eine alte Tradition, die ihren Höhepunkt in der Kultur der Gartenskulpturen im Barock fand. Dafür ist der Schwetzinger Schlossgarten ein herausragendes Beispiel. Die Gartenzwergparade hingegen war natürlich nicht als hohe Kunst zu verstehen, sondern sollte eine Mitmachaktion und ein besonderer Hingucker für Besucher und Teilnehmer sein.
Gelohnt hat es sich nicht nur für die Hobbyfotografen, die ein einmaliges Motiv im Schlossgarten vorfanden, sondern auch für die Besitzer der Gartenzwerge. Eine Jury aus Mitarbeitern der Staatlichen Schlösser und Gärten prämierte in fünf Kategorien die Zipfelmützenträger: originell, skurril, frech, liebevoll und schön. Einen Sonderpreis verlieh die Jury für Gartenzwerge, deren Gestaltung sich auf die Ukraine bezog. Alle Gewinner erhalten jeweils zwei Schlosscards. Mit einer Schlosscard können ein Jahr lang 26 Monumente in ganz Baden-Württemberg jeweils einmal besucht werden. zg
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