Dom

Generalvikar Markus Magin predigt bei der Marienfeier in Speyer

An die Marienfeier im Dom, die Dompfarrer Matthias Bender leitete, schloss sich eine Lichterprozession durch den Domgarten an. Die musikalische Gestaltung hatten die Frauenschola Musica und die Dombläser übernommen.

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Marcus Oehler
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Eine wunderbare Atmosphäre: Die Lichterprozession führt in den Domgarten. © Domkapitel/Landry

Speyer. „Mit Maria ist für unser Glaube und für unser Glaubenszeugnis ein großes Hoffnungszeichen mitgegeben. In allen Fragen, in allen Zweifeln, in allen Krisen“, sagte Generalvikar Markus Magin bei seiner Predigt bei der Marienfeier am Abend des Festes Maria Himmelfahrt im Dom zu Speyer. Magin blickte auf die Zeichen der Zeit: Immer mehr Menschen leben in Sorgen und Ängsten. „Die Ergebnisse sind deutlich. Mehr als drei Viertel der Befragten schauen pessimistisch in die Zukunft. Doch was sind das für Ängste? Was beschäftigt die Jugendlichen und die anderen Generationen?“

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Neben einer tiefen Resignation gegenüber der Politik, die unser Zusammenleben bedrohe, befänden wir uns, so eine Jugendstudie, in einem „sozialen Klimawandel“. Das gesellschaftliche Klima wird rauer, die Gesellschaft vereinsame. Die einen hätten durch die steigende Inflation Angst, den Wohlstand zu verlieren, die anderen Angst vor dem Krieg, „der so nah an uns herangerückt ist, wie seit Jahrzehnten nicht mehr“, fasste der Speyerer Generalvikar zusammen.

„Was heißt das für uns als Kirche? Welcher Auftrag erwächst daraus für uns als Christinnen und Christen?“, fragte Magin. Papst Franziskus schreibe in seiner Ankündigung zum Heiligen Jahr: „Die Zeichen der Zeit verlangen danach, in Zeichen der Hoffnung verwandelt zu werden.“ Doch wie soll Kirche heute noch ein „Zeichen der Hoffnung“ sein? Der Generalvikar zieht Bilanz: „In unserer Kirche und in unserer Gesellschaft hat sich so manches verändert. Viele, nicht nur außerhalb von Kirche, sondern mitten in den Kerngemeinden, sind da unsicher und ängstlicher geworden. Von den Ehrenamtlichen bis hin zu den Hauptamtlichen, den Priestern und vielleicht auch den Bischöfen?“

Wie sieht die Zukunft aus?

Generalvikar Magin gesteht, dass auch er sich frage: Wie geht das weiter? Er äußerte: „Wie können wir als Kirche, als Bistum Speyer auch noch im Jahr 2050 oder 2070, den Auftrag Jesus Christi, den Auftrag Zeichen der Hoffnung zu sein, leben, wenn wir immer weniger werden?“ Es sei der Glaube, den es brauche. Glaube, das sei nicht nur ein Zitieren von schönen Bibelsätzen, nicht nur eine Sache des Verstandes, ein Einhalten von Vorschriften. „Glauben ist dem Wesen nach lebendige Beziehung zwischen Gott und mir. Mir und Gott.“

Und wie menschliche Beziehung brauche auch die Gottesbeziehung immer wieder Impulse. Und weiter: „Wir brauchen, wie in menschlichen Beziehungen immer wieder Erfahrungen, dass unsere Hoffnungen nicht umsonst sind, unser Glauben auf einem festen Fundament gegründet ist. Wir brauchen Hoffnungszeichen.“

Maria Himmelfahrt im Speyerer Dom. Generalvikar Markus Magin predigt. © Domkapitel/Landry

Der Generalvikar sieht in der Mutter Gottes Maria dieses Hoffnungszeichen. Sie sei, so Papst Franziskus „die höchste Zeugin der Hoffnung“, obwohl sie, so Magin, „genug Grund gehabt hätte, in Hoffnungslosigkeit zu versinken.“ Doch mit der Auferstehung Jesu habe sie erlebt, dass diese Hoffnung nicht enttäuscht, sondern erfüllt wurde. So folge auch das Heilige Jahr 2025 dem Leitsatz: „Spes non confundit – Die Hoffnung lässt nicht zugrunde gehen.“

An die Marienfeier im Dom, die Dompfarrer Matthias Bender leitete, schloss sich die stimmungsvolle Lichterprozession durch den Domgarten an. Die musikalische Gestaltung hatten die Frauenschola Musica in Spira unter der Leitung von Monika Keggenhoff und die Dombläser übernommen. Den Schlusssegen nach der Prozession vor dem Dom spendete Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann.

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