Speyer. Nun ist die Ahnengalerie der ehemaligen Speyerer Oberbürgermeister im Rathaus komplett. Am Dienstag wurde das Porträtfoto von Hansjörg Eger im Flurbereich vor dem Historischen Ratssaal enthüllt. Eger war von 2011 bis 2018 oberster Repräsentant seiner Heimatstadt. Sein Foto hängt neben dem seines Vorgängers Werner Schineller. Warum es sechs Jahre bis zur Komplettierung der Porträtgalerie dauerte, ist für Eger nachvollziehbar. „Da kam Corona dazwischen und die Diskussion um die Bewertung von Speyerer Stadtoberhäuptern in der NS-Zeit hat ebenfalls viel Zeit in Anspruch genommen“, erklärt er auf Anfrage. Um schmunzelnd anzufügen, dass er als 60-Jähriger eigentlich noch zu jung für eine Ahnengalerie sei.
An der Feierstunde nahmen amtierende Stadträte, frühere politische Weggefährten und vor allem Personen aus dem engeren Freundeskreis teil. Dazu zählten auch Egers Vorgänger und „Bildnachbar“ Werner Schineller sowie Migrationsbeirat Daoud Hattab. Die große Teilnehmerzahl bei der kleinen Feierstunde war auch Ausdruck der Wertschätzung, die dem heute als Rechtsanwalt tätigen Eger weiter entgegengebracht wird.
In Vertretung der verhinderten Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler, die Eger 2018 ablöste und sich derzeit im Mutterschaftsurlaub befindet, stufte Bürgermeisterin Monika Kabs die einst von Schineller initiierte Fotogalerie als ein wichtiges Zeugnis der politischen Stadtgeschichte ein. Sie würdigte Eger als einen Kommunalpolitiker mit Führungsstärke, der viel auf den Weg gebracht habe, dabei sozial engagiert und immer bei den Menschen gewesen sei. Kommunalpolitik bilde das Fundament der Demokratie und daher habe das vom Pressefotografen Klaus Venus geschossene Bild in der Fotogalerie weit mehr als nur symbolischen Charakter, bekräftigte Kabs.
Eger gab sich da schon bescheidener. Nach ihm ging es bei der Hängung nicht um Ehre und Auszeichnung, sondern um die Fortsetzung einer schönen Tradition, die den Respekt gegenüber den meisten bisherigen Amtsträgern dokumentiert. Politiker haben Vorbild zu sein und dürfen die Achtung vor den Mitmenschen nie verlieren, betonte Eger. „Autokratische und demokratiefeindliche Bestrebungen dürfen sich in unserer Zeit keinesfalls durchsetzen“, bezog er Stellung. Abschließend regte der ehemalige OB an, im Erdgeschoss des Sophie-von-La-Roche-Hauses (Maximilianstraße 99) eine zentrale Gedenkstätte einzurichten.
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