Aktionswoche

Kinder aus suchtbelasteten Familien in Speyer Gehör verschaffen

Kinder aus suchtbelasteten Familien sollen gehört werden

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Stadt Speyer
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Bürgermeisterin Monika Kabs (v. l.), Ulrike Dietz-Frübis, Viviane Hipp und Andrea Schmitzer beteiligen sich an der Aktionswoche. © Stadt Speyer

Speyer. Mehr als 2,6 Millionen Kinder in Deutschland leiden unter Suchtproblemen ihrer Eltern. „Kinder aus suchtbelasteten Familien sollen gehört und gesehen werden“, ist daher das Motto der bundesweiten Aktionswoche, zu der NACOA Deutschland, ein Verein zur Interessenvertretung von Kindern aus Suchtfamilien, auch in diesem Jahr einlädt.

„Suchterkrankungen gerade von Menschen mit Kindern werden in unserer Gesellschaft leider noch immer vielfach tabuisiert. Dabei ist die Zahl der Betroffenen erschreckend hoch: In Speyer erlebt jedes sechste Kind in seiner Familie mindestens eine Suchtproblematik – höchste Zeit, mit dem Tabu zu brechen“, macht Bürgermeisterin Monika Kabs auf die vorherrschende Problematik aufmerksam.

Informationsangebot nutzen

In Speyer laden das Caritas-Zentrum, die Beratungsstelle NIDRO und die Koordinationsstelle des Netzwerks Kindeswohl-Kindergesundheit-Frühe-Hilfen der Stadt Speyer vom 13. bis 25. Februar zu offenen Angeboten ein. Im Haus der Familie „K.E.K.S.“ gibt es in dieser Zeit während der üblichen Öffnungszeiten ein offenes, niederschwelliges Informationsangebot mit Hinweisen auf Möglichkeiten und Hilfen für alle Altersgruppen in Speyer.

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In Zusammenarbeit mit der Stadtbibliothek Speyer findet am Valentinstag, 14. Februar, von 14.30 Uhr bis 18 Uhr ein Aktionstag statt: In der Kinder- und Jugendabteilung gibt es ein kreatives Mitmachangebot und einen Medientisch mit Bilderbüchern, Jugendromanen und Sachbüchern. Interessierte aller Altersstufen können so die vielfältigen Unterstützungsangebote für betroffene Familien kennenlernen. Im Erdgeschoss der Stadtbibliothek laden Mitarbeiterinnen der Beratungsstellen am Infostand zum Stöbern in den vielfältigen Broschüren und zum gemeinsamen Gespräch und Austausch ein.

„Gerade wenn der häuslichen Situation und den damit einhergehenden Sorgen der Kinder wenig Beachtung geschenkt wird, laufen diese Gefahr, selbst eine Suchterkrankung oder psychische Erkrankung zu entwickeln. Umso wichtiger ist es, diesen Kindern mit einem stärkenden Umfeld Halt zu geben. Angebote wie im Sportverein oder in der Schulgemeinschaft ebenso wie Hilfsangebote für die ganze Familie können zu einer positiven Entwicklung und bei frühzeitigem Erkennen des Bedarfs zur Prävention beitragen“, verdeutlicht Sozialdezernentin Monika Kabs.

Resilienz stärken

Die Fachkräfte im Speyerer Netzwerk Kindeswohl befassen sich seit etwa zehn Jahren damit, altersgerechte Hilfsangebote für Kinder, Jugendliche und deren sucht- oder psychisch kranker Eltern weiterzuentwickeln. Das Caritas-Zentrum bietet das resilienzstärkende Gruppenangebot „Schatzinsel“ für betroffene Kinder im Grundschulalter an. Auch Angehörige finden dort Unterstützung in der Suchtberatung sowie in der Ehe-, Erziehungs- und Lebenshilfe.

Über die NIDRO-Beratungsstellen finden Menschen jeglichen Alters, die von Sucht betroffen oder bedroht sind und deren Angehörige Hilfen wie Suchttherapien mit anschließender Nachsorge.

Weitere Schwerpunkte sind die Fachstellen „Frauen und Sucht“ sowie „Medien und Sucht“, aber auch Präventionsarbeit für Kitas, Schulen und Betriebe sowie ambulante Rehabilitation.

Die „Frühen Hilfen“ unterstützen werdende Eltern mit individuellen Hilfen oder laden belastete Mütter mit Kindern bis drei Jahren zur monatlich stattfindenden Gesprächsgruppe ein. zg

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