Speyer. Um die Versorgung von Krebspatienten in der Region zukunftsorientiert auszubauen, hat das Speyerer Diakonissen-Stiftungs-Krankenhaus jetzt seine Klinik für Innere Medizin um eine Abteilung für Hämatologie und Internistische Onkologie erweitert. Leiter ist Prof. Dr. Markus Munder (56), langjähriger Leitender Oberarzt der III. Medizinischen Klinik der Universitätsmedizin Mainz. Als Leitender Oberarzt ist der Onkologe Dr. Björn Jacobi (39) tätig, bislang Sektionsleiter am Klinikum Worms.
Die neue Abteilung ist ein wichtiger Pfeiler des im Haus angesiedelten Onkologischen Zentrums. Das durch die Deutsche Krebsgesellschaft (DKG) zertifizierte Zentrum bündelt die Expertise von Fachärzten der Klinik und von kooperierenden niedergelassenen Medizinern.
Die Kooperation zwischen der Härmatologie und Onkologie hat sich bewäht
Im Bereich der Hämatologie und Internistischen Onkologie arbeitet das Diak seit langem eng mit der Onkologischen Schwerpunktpraxis im benachbarten Ärztehaus zusammen. „Diese bewährte Kooperation wollen wir beibehalten und den Fachbereich mit erweiterten Strukturen ausbauen“, sagt Wolfgang Walter, Sprecher der Geschäftsführung. „Deshalb haben wir uns entschieden, einen eigenständigen, chefärztlich geleiteten Bereich einzurichten“, ergänzt Dr. Harald Schwacke, Ärztlicher Direktor der Klinik mit 516 Betten, die jährlich 26 000 Patienten stationär versorgt.
„Die moderne Immuntherapie entwickelt sich sehr schnell weiter und wird in den kommenden Jahren ganz neue Wege der Behandlung von Krebs- und Bluterkrankungen eröffnen“, sagt Chefarzt Prof. Dr. Munder. „Ich freue mich sehr, dass ich den Aufbau dieses zukunftsorientierten Bereichs mitgestalten und so einen Beitrag dazu leisten kann, dass Patientinnen und Patienten aus Speyer und der Region wohnortnah hochspezialisiert versorgt werden können.“
Munder hatte an der Universitätsmedizin Mainz seit 2010 seine breitgefächerte hämatologische Expertise eingebracht und vertieft. Berührungspunkte mit der Rhein-Neckar-Region ergaben sich für den gebürtigen Freiburger, der sein Medizinstudium in seiner Heimatstadt und in München absolvierte, beruflich erstmals 2001 als junger Arzt im Praktikum am Universitätsklinikum Heidelberg. Dort startete er noch im selben Jahr als Assistenzarzt.
Der Speyerer Chefarzt war Postdoktorant an der Harvard Medical School
Parallel zu seinen klinischen Stationen war und ist der Facharzt für Innere Medizin mit Schwerpunktbezeichnung Hämatologie und Internistischer Onkologie wissenschaftlich auf dem Gebiet der Immunologie und Immuntherapie tätig, unter anderem als Postdoktorand der Harvard Medical School (1998 bis 2000) sowie als Arbeitsgruppenleiter am Deutschen Krebsforschungszentrum Heidelberg (2002 bis 2004), am Institut für Immunologie der Uni Heidelberg (2004 bis 2009) und an der Universitätsmedizin Mainz (seit 2010). In dieser Eigenschaft hat der Träger des Goedecke-Forschungspreises und des Preises der Novartis-Stiftung für therapeutische Forschung zahlreiche Publikationen veröffentlicht. Prof. Dr. Munder ist verheiratet, Vater von vier Kindern und wohnt in Wiesloch.
In der neuen Speyerer Klinik für Hämatologie und Internistische Onkologie unterstützt ihn Dr. Björn Jacobi als Leitender Oberarzt. Bis zu seinem Wechsel hat der erfahrene Facharzt für Innere Medizin, Hämatologie und Internistische Onkologie als Oberarzt und Sektionsleiter am Klinikum Worms gearbeitet. Zuvor war er wie Doktorvater Munder an der Universitätsmedizin Mainz in der medizinischen Versorgung und Lehre tätig.
„Ich freue mich außerordentlich auf die anstehende konzeptionelle Arbeit beim Aufbau einer neuen Abteilung und darauf, eigene Vorstellungen und Erfahrungen aus meiner Zeit in Worms einfließen zu lassen, wo ich seit 2020 ein ähnliches Projekt verantwortete“, sagt Jacobi. Sein Ziel sei, das Diakonissen-Stiftungs-Krankenhaus in der Rhein-Neckar-Region als qualitativ hervorragenden Klinikstandort für die Versorgung onkologischer und hämatologischer Krankheiten zu verankern. „Für meine Familie freue ich mich, wieder in der von uns geliebten Region zu leben, die wir als Lebensmittelpunkt sehr schätzen“, so der gebürtige Osthesse.
Neben dem seit 2007 zertifizierten Darmkrebszentrum gehören zum Onkologischen Zentrum das 2008 zertifizierte Brustzentrum, das 2013 zertifizierte Gynäkologische Krebszentrum sowie das Ende 2022 zertifizierte Viszeralonkologische Zentrum für die Versorgung von Tumorerkrankungen von Magen und Pankreas (Bauchspeicheldrüse).
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