Schwetzingen. Die Kritik an der Stadtverwaltung wegen des Zustands des städtischen Stadions ist massiv, vor allem richtet sie sich gegen Bürgermeister Matthias Steffan, der es angeblich versäumt habe, die Aufnahme in Sanierungsprogramme beantragt zu haben. Damit haben wir ihn mit einer Anfrage konfrontiert. Antwort hat dann Oberbürgermeister Dr. René Pöltl gegeben. Er schreibt uns Folgendes:
„Als Stadt sind wir seit vielen Jahren tätig, um unsere kommunalen Herausforderungen und Projekte durch mögliche Bundes- und Landesförderungen zu kofinanzieren. Ich denke, dass wir dies auch sehr erfolgreich tun. Im Konkreten befindet sich Schwetzingen in zwei städtebaulichen Förderprogrammen des Bundes mit dem Rothacker’schen Haus als künftige Neue Mitte für Stadtgeschichte und Tourismus und mit der Fuß- und Radwegbrücke für eine Anbindung der Schwetzinger Höfe an die Kernstadt“, so Pöltl in der Stellungnahme.
Weiter heißt es: „Mit drei Landesförderprogrammen begegnet die Stadt zudem innerstädtischen Herausforderungen (Capitol und Rothacker’sches Haus) und der Gewerbegebietsentwicklung des ehemaligen Eisenbahnausbesserungswerks. Ganz aktuell konnte die Stadt wieder Landesfördermittel für den weiteren Ausbau der Radinfrastruktur für sich verzeichnen. Wir kennen uns also im staatlichen Förderbereich sehr gut aus und sind hier seit vielen Jahren sehr erfolgreich unterwegs, nicht ohne Grund konnten wir hier die kommunalen Haushaltsmittel schonen und eine historische Investitionsliquidität in Höhe von 30 Millionen Euro erwirtschaften.
Generalsanierung und Suche nach Fördermitteln
„Der von der SPD angesprochene Investitionspakt Sportstätten, den die Bundesregierung einmalig zwischen 2020 bis 2022 im Rahmen der Corona-Pandemie aufgerufen und die Finanzmittel über ein entsprechendes Investitionspaket (IVS) der Landesregierung umgesetzt hat, umfasste damals sanierungsbedürftige Sportstätten in städtebaulichen Sanierungsgebieten. Das Programm war auf der Grundlage der Bund-Länder-Vereinbarung zur Förderung städtebaulicher Maßnahmen im Bereich Sport ergänzend entstanden, sodass förderfähige Sportstätten in einem Sanierungsgebiet liegen mussten, was beim städtischen Stadion nicht gegeben und auch mangels städtebaulicher Prägung nicht zu erreichen war. Das Programm war auf uns nicht anwendbar“, schildert der OB seine Sicht der Dinge.
Der Gemeinderat hat sich davon unabhängig im Haushalt 2024 klar für die Generalsanierung des Kunstrasenfeldes als Einstieg einer weiteren Sanierung im Stadion ausgesprochen. Die Stadtverwaltung befindet sich bereits in den Vorbereitungen, die weiteren Maßnahmen ab 2025 auch für eine Landesförderung im Sinne des Gemeinderates abzustimmen. Sollten zu den Sanierungsmaßnahmen – trotz der massiven Haushaltskürzungen des Bundes – geeignete staatliche Förderprogramme bestehen, würden wir selbstverständlich versuchen, diese Mittel zu erhalten“, so Pöltl.
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