Warnung

Speyerer Mondsee leidet unter Blaualgen

Bei der Regeluntersuchung der Gewässer des Speyerer Mondsees sind deutlich zu hohe Werte an Cyanobakterien (Blaualgen) bereits im Dezember festgestellt worden. Eine erneute Untersuchung bestätigt dies.

Von 
Marcus Oehler
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Die Winterblüte der Blaualge ist hier als Beispiel auch in einem früheren Fall am Speyerlachsee deutlich zu sehen. © Stadt Speyer

Speyer. Das Landesamt für Umwelt hat bei einer Regeluntersuchung des privaten Mondsees bereits am 11. Dezember Cyanobakterien in hoher Konzentration festgestellt. Eine Folgeuntersuchung am 8. Januar hat eine anhaltende Belastung des Gewässers durch diese sogenannten Blaualgen bestätigt. Menschen und Tiere sollten den Kontakt mit den ungewöhnlich verfärbten Gewässerbereichen vermeiden.

Entlang der Ufer wurden Ansammlungen durch Cyanobakterien in unterschiedlicher Intensität festgestellt: Die Chlorophyll-Konzentrationen lagen hier zwischen 437 und 38 185 Mikrogrmm pro Liter und damit sehr deutlich über dem Alarmschwellenwert des Umweltbundesamtes mit lediglich 75 µg/l. Das bedeutet, dass die Konzentration der durch die Blaualgen abgegebenen Giftstoffe im Wasser so hoch sein kann, dass beim Baden ein erhebliches Gesundheitsrisiko bestünde. Außerhalb der Ansammlungen und Antreibungen wurde eine Konzentration von 44 µg/l Cyanobakterien-Chlorophyll bestimmt. Dieser Wert ist ebenfalls deutlich höher als der sogenannte Warnschwellenwert, der bei 15 µg/l liegt.

Besondere Gefahr für Menschen mit schwachem Immunsystem und Tiere

Eltern von kleineren Kindern, ältere Menschen sowie Menschen mit geschwächtem Immunsystem sollten daher besondere Vorsicht walten lassen und die betroffenen Bereiche meiden. Tierhalterinnen und Tierhalter, die in diesem Gebiet mit ihren Tieren unterwegs sind, müssen verstärkt darauf achten, dass die Tiere an dieser Stelle nicht ins Wasser gehen oder davon trinken.

Bei den Untersuchungen der anderen Seen zeigten sich nur im Speyerlachsee und im Silbersee Auffälligkeiten in Form von vereinzelten Kolonien potenziell Toxin bildender Cyanobakterien. Am Hundestrand des Binsfeldsees ergab die optische Kontrolle des Flachwasserbereichs keine Hinweise auf einen potenziell gesundheitsgefährdenden Bewuchs mit zum Beispiel am Boden oder am Ufer des Sees festsitzenden Cyanobakterien.

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Algenblüten treten in der Regel in nährstoffreichen, langsam fließenden, stehenden oder rückgestauten Gewässern auf. Nach Aussage von Fachbehörden sind die Ursachen für das Entstehen von Blaualgenblüten sehr vielseitig: Das Spektrum reicht von der oft hohen Verfügbarkeit von Pflanzennährstoffen – insbesondere Phosphat – in den betroffenen Gewässern, über hohe Lichtintensität, ein Überangebot von Phosphor und Stickstoff sowie anhaltend hohe Temperaturen bis hin zum Fehlen von höheren Wasserpflanzen und der Struktur und Besiedelung des Uferbereichs. 

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