Maximilianstraße

Diese Störche schlagen in Speyer Müllalarm

17 große Holzfiguren stehen in der Domstadt im engen Zusammenhang mit dem Umweltschutz – wie sie das schaffen, und worauf sie genau aufmerksam machen sollen, erklären wir hier.

Von 
Susanne Kühner
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Das Umweltamt der Stadt Speyer führt zusammen mit der Gruppe „Surfrider Baden-Pfalz“ eine „Bildungsaktion zu Plastikmüll“ durch und stellt in der Maximilianstraße insgesamt 17 Holzstörche auf. Mit einem an den Figuren angebrachten QR-Code kann man sich nähere Informationen beschaffen, wobei einen ersten Eindruck bereits am Schnabel der Tiere angebrachte Plastiktüten vermitteln. Hier ein Bild der Gruppe mit der städtischen Beigeordneten Irmgard Münch-Weinmann (2. v. l.). © Venus

Speyer. Uwe Franken ist voll des Lobes für die Stadt Speyer. Der Sprecher der Surfrider Foundation, die sich in erster Linie für den Schutz von Seen, Gewässern und Ozeanen einsetzt, sieht den Umweltschutz hier ernst genommen. Gefreut hat er sich über den Empfang am Samstagmorgen am Speyerer Hauptbahnhof. An dem Tag ging es jedoch nicht um Meere, sondern um Flugartisten.

Keine ganze, aber eine mit Mitgliedern der Surfrider Foundation gut besetzte S-Bahn ist am Karsamstag in der Domstadt eingetroffen. Mit dabei: 17 Holzstörche. Um die dreht es sich bei einer Aktion, die heuer in Speyer umgesetzt werden soll.

17 Störche in Speyer: Am Hauptbahnhof abgeholt

Kontakt dazu hatte die Organisation mit dem Umweltamt der Stadt. Die zuständige Dezernentin Irmgard Münch-Weinmann (B90/Die Grünen) erwartet die Gruppe an den Gleisen.

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Ihr Leitspruch lautet: „Der beste Müll ist der, der erst gar nicht entsteht.“ Genau darum geht es an dem Tag mit der Aktion. Das Bewusstsein von Menschen aller Altersklassen soll geschärft werden für einen verantwortungsbewussten Umgang mit der Natur. Die Störche sind dabei das Symbol und gleichzeitig die Opfer von wild entsorgtem Plastikabfall.

„Wir möchten auf das Umweltbewusstsein im Umgang mit Tieren aufmerksam machen“, umreißt Münch-Weinmann das Thema, das hinter dem optisch wirkungsvoll in Szene gesetzten Einsatz steht. Sie weiß, dass im Besonderen Plastik den Tieren in freier Wildbahn Probleme bereitet und bis zum Tod führen kann. In Mannheim wurde das Besuchern im vergangenen Jahr bereits vor Augen geführt.

„Eine Diplom-Biologin hat vorgezeigt, welche Plastikteile sie einem toten Jungstorch entnommen hat“, berichtet Uwe Franken. Die Frau arbeitet im Luisenpark, wo nicht nur eine große Storchenkolonie lebt, sondern auch die Keimzelle der Aktion liegt. „Ein Mitglied unserer Foundation war dort, hat von der Problematik gehört und diese in unser Team weitergetragen“, erzählt Franken.

17 Störche in Speyer: Kulisse aus dem Nationaltheater

Die Gedankenmaschinerie setzte sich in Gang. „Kreativität war gefragt“, sagt der Surfrider lächelnd. Das Ergebnis sind die 17 Störche, die selbst aus aussortierten Holzkulissen des Nationaltheaters Mannheim geschnitzt und mit spendierter Farbe eines Baumarktes gestrichen wurden. QR-Codes, hinter denen sich Infos zur Aktion und zur Foundation befinden, setzte eine Druckerei unentgeltlich um. „Wir haben sehr viel Unterstützung erfahren“, freut sich Franken über das Entgegenkommen der Gewerbebetriebe. An zwei Wochenenden seien die Störche entstanden. Am Neckarufer sind sie zum ersten Mal als Aufklärungsobjekte aufgestellt worden. „Wir fanden es angesichts des Aufwands schade, sie nur einmal zu nutzen“, erklärt Franken. Also suchte er nach weiteren Kooperationspartnern und stieß in Speyer auf offene Ohren.

„Hier wird viel in Sachen Umweltschutz getan. Andere Städte könnten sich davon eine Scheibe abschneiden“, betont der Sprecher. Den ganzen Samstag lang sind die plakativ angebrachten Störche entlang der Maximilianstraße zu sehen. Jeder hält eine Tüte voller Plastikmüll im Schnabel – die Foundation hat die Bildungsarbeit zum Greifen nah gebracht.

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