Technisches Hilfswerk

THW Speyer hat genug Personal – aber der Platz fehlt

Der Ortsverband feiert sein 70-jähriges Bestehen mit Tag der offenen Tür - sehr zur Freude von großen und kleinen Besuchern. Dabei kommen aber auch Probleme des Hilfswerks zur Sprache.

Von 
Susanne Kühner
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Mit einer Vielzahl von Aktivitiäten für die ganze Familie feiert der Ortsverband Speyer des Technischen Hilfswerks sein 70-jähriges Bestehen mit vielen Besuchern. Jung und Alt fischen gerne im Wasserbecken nach Enten. © Klaus Venus

Speyer. Als der Ortsverband des Technischen Hilfswerks (THW) von Speyer im Dezember 1954 gegründet wurde, war an die Liegenschaft in der Industriestraße längst nicht zu denken. So froh die Einheit damals um das Gelände war, so händeringend sucht sie im 70. Jahr ihres Bestehens nach einer größeren Fläche.

„Wir sind am Ende“, sagte der Ortsbeauftragte Matthias Fahrnbach am Samstag am Rande des Tags der offenen Tür. Damit bezog er sich aber rein auf das zur Verfügung stehende Areal, das unmittelbar an die Feuerwehr angrenzt. Denn personell kann das THW derzeit ganz und gar nicht klagen.

Tag der offenen Tür

THW Speyer feiert 70. Geburtstag

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„Wir haben heute allein sieben neue Helfer nach der Grundausbildung begrüßt“, informierte Fahrnbach. Diese stecken bereits in der Vorbereitung für die nächste Fortbildung. In allen Bereichen sei grundlegend enorme Resonanz, stellte der Ortsbeauftragte fest, nannte vor allem jedoch eine Gruppierung: „In der Jugendgruppe werden wir überrannt.“ Seit Langem werde dort mit Wartelisten gearbeitet. Das Problem an der großen Nachfrage: „Wir haben nicht genug betreuende Kräfte.“

Ein wenig Frust macht sich in Fahrnbachs Stimme breit, berichtet er über den Standort in der Industriestraße, der 1976 bezogen wurde: „Irgendwann können wir nicht mehr weiterwachsen, weil uns schlichtweg der Grund und Boden fehlt.“ Angesichts des anhaltenden Interesses am Ehrenamt beim THW besonders bitter.

Einblicke in Fuhrpark und Gerät beim THW Speyer

Schuld dafür gibt er niemandem. Der Bund tue alles dafür, eine Ausweichfläche mit mehr Möglichkeiten zu finden. „30 Liegenschaften werden zurzeit gebaut, aber wir in Speyer sind nicht dabei“, berichtete Fahrnbach. Hoffnungsvoll bleibt er mit seiner Mannschaft dennoch, noch rechtzeitig ein anderes Quartier beziehen zu können. „Wir kämpfen im Moment an allen Fronten, was Sanierung und Modernisierung angeht“, versicherte er.

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Die Besucher konnten sich beim Tag der offenen Tür einen guten Überblick über die unterschiedlichen Einsatzgebiete, den Fuhrpark und die Gerätschaften des THW machen. Zugtrupp, Bergungsgruppe ebenso wie die Fachgruppen Notversorgung und -instandsetzung sowie Wasserschaden/Pumpen stellten ihre spezifischen Aufgaben vor.

THW Speyer berichtet von Einsätzen im Ausland

Spannend nicht nur für junge Besucher waren die Gespräche mit den ehrenamtlichen Kräften. Sie hatten einiges zu erzählen von Einsätzen im In- und Ausland. Auch die allererste Alarmierung war nicht in Vergessenheit geraten: das Rheinhochwasser in Speyer im Jahr 1955 im Folgejahr der THW-Gründung. In Sri Lanka, Indonesien, den USA, Haiti und China waren die Freiwilligen unter anderem nach großen Unglücken unterwegs, um Menschen zu helfen.

Voll mit Material: THW-Mitarbeiter Pascal zeigt die Ausrüstung eines der Lkw. © Klaus Venus

Nicht nur die großen Fahrzeuge, auch das notwendige Equipment – vom Abstützsystem bis zum Atemschutz – konnten Gäste aus nächster Nähe in Augenschein nehmen. Bei diversen Mitmachangeboten hatte der Nachwuchs im Laufe des Tages Spaß. Versiert, was die Versorgung angeht, waren die Helfer ebenfalls – denn die muss im Ernstfall auch funktionieren.

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