Speyer. Glasflaschen, Zigarettenkippen und Einmalbecher waren am Samstag Hauptbestandteil der geschnürten Säcke beim Dreck-weg-Tag in Speyer. 3196 Personen waren im Stadtgebiet unterwegs. Am Freitag hatten bereits Kindergärten und Schulen gesammelt. Auch Besonderheiten fanden sich im großen Container wieder.
Offenkundig keine Lust mehr auf Wassersport hatte der Besitzer eines Kanus, das zwischen Bäumen hervorgezerrt wurde. Welchen Zweck das Entsorgen einer Kühlhaustür und einer Hollywoodschaukel in freier Natur hatte, konnten die freiwilligen Sammler nicht ergründen. Entsorgt werden die Fundstücke jedenfalls fachgerecht bei den Entsorgungsbetrieben Speyer (EBS).
Positive Entwicklung: Weniger wilde Müllentsorgung in Speyer
Alles in allem berichtete Angela Sachweh von den Stadtwerken, denen die EBS angehören, von 50 Kubikmeter Restmüll und vier Kubikmeter Glasmüll, die im Laufe des Vormittags von den Umweltaktivisten zusammengetragen wurden. Der Eindruck der Teilnehmer: Der wild entsorgte Abfall ist weniger geworden im Vergleich zu den Vorjahren.
„Subjektiv ein anderes Gefühl“, hatte die zuständige Beigeordnete Irmgard Münch-Weinmann (Grüne). Das Endergebnis bestätigte ihr Empfinden: Im vergangenen Jahr waren „nur“ 40 Kubikmeter Müll zusammengekommen. Glas wurde in gleicher Menge gefunden.
Ein buntes Sammelsurium unterschiedlichster Funde nannte der 16-jährige Niklas, der für die evangelische Freikirche „Wort des Glaubens“ (WDG) unterwegs war. „Vom Corona-Test bis zu Windeln haben wir vieles gefunden“, erzählte er. Auf die Suche gegangen war seine Gruppe auf dem Parkplatz des Naturfreundehauses und rund um den städtischen Sportplatz.
WDG-Mitglied Rahel Vester ergänzte die Liste um Böllerreste. Die Motivation mitzumachen, war bei den Helfern gottgegeben. „Unser Auftrag ist, ein Segen für die Allgemeinheit zu sein“, betonte Dominik Conrad. Alfred Disterheft fügte an: „Außerdem ist es schön, wenn alles sauber ist.“
Engagement der Gemeinschaft: Speyerer setzen ein Zeichen
Für Tobias Bummel, der mit dem Tierheimteam mit Säcken und Greifern im Schlangenwühl bis zur Auestraße unterwegs war, war das Mitmachen keine Frage. „Ich bin ohnehin jeden Samstag im Tierheim – da kann ich auch helfen beim Aufräumen“, meinte er mit einem Lachen. Auch Dommel meinte, weniger Müll als 2023 gefunden zu haben. Größere Stücke seien gänzlich ausgeblieben. Das Gros auch bei seiner Gruppe: Flaschen und Einwegbecher.
Zusammenarbeit für ein sauberes Speyer
„Es ist schön, zu sehen, wie viele unterschiedliche Gruppen sich für das gleiche Anliegen engagieren“, freute sich Münch-Weinmann. 67 verschiedene Vereine, Verbände und Privatinitiativen wurden durch die Helfer vertreten. Bereits zum 21. Mal glückte der Schulterschluss von Ehrenamt, Hauptamt und Kommunalpolitik beim Dreck-weg-Tag, der von Verwaltungsmitarbeiterin Sabine Vick federführend organisiert wurde.
Während sich die freiwilligen Sammler zur Mittagszeit in der Walderholung von der SEG Verpflegung der Feuerwehr versorgen lassen durften, begann für den Baubetriebshof der Arbeitseinsatz. Über 100 Sammelpunkte wurden angesteuert, um gefüllte Müllsäcke abzuholen.
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