Speyer. Das Sicherheitskonzept hat den Geschäftsführer der Verkehrsverein Speyer GmbH Nerven und viel Zeit im Vorfeld des 83. Brezelfestes gekostet. Der Einsatz von Claus Rehberger hat sich aber am Ende ausgezahlt. Mit einer rundum zufriedenstellenden Bilanz können die GmbH als Veranstalter und der Verkehrsverein als Unterbau auf die zurückliegenden Tage blicken. Ein paar Veränderungen werden sich im kommenden Jahr ergeben.
„Vom Organisatorischen her sind wir sehr zufrieden“, fasste Rehberger zum Abschluss des Brezelfestes im Gespräch mit dieser Zeitung zusammen. Am Dienstagabend war das größte Volksfest am Oberrhein mit einem wunderbaren Höhenfeuerwerk zu Ende gegangen. Wie Verkehrsvereinsvorsitzender Uwe Wöhlert bereits beim Frühschoppen am Montag, hob auch Geschäftsführer Rehberger die gute Zusammenarbeit mit den Sicherheitsbehörden und der Stadt besonders hervor.
Besagtes Konzept, das für Veranstaltungen behördlicherseits seit kurzem gefordert wird, hat den Ausrichtern nicht nur Gehirnschmalz abverlangt, sondern sich auch in der Kasse ausgewirkt. „Die Kosten, die wir zur Umsetzung aufbringen müssen, laufen bei uns ins Geld“, sagt Rehberger. Beispielhaft nennt er die Notwendigkeit von Betonpollern zum Schutz vor Amokfahrten oder auch höhere Personalkosten bei Security und Rettungsdienst.
Die Mehrausgaben haben die rund 100 Schausteller in diesem Jahr beim ersten Brezelfest nach dem zweijährigen Ausfall noch nicht zu spüren bekommen. „Das Sicherheitskonzept kam zur Sprache, da waren die Verträge bereits unterzeichnet“, betont Rehberger. Hinzu komme, dass die Beschicker allesamt in den vergangenen beiden Jahren unter fehlenden Einnahmen massiv zu leiden hatten.
Was 2022 noch machbar ist, wird 2023 nicht mehr zu halten sein. Das hat der Geschäftsführer bei den Schaustellern bereits angekündigt. „Wir werden die Platzgelder anheben müssen“, kündigt er an. Froh sein kann der Verkehrsverein als solcher über eine aktuell konstante Zahl von rund 600 Mitgliedern. Einige Neuzugänge konnte Wöhlert gar beim Frühschoppen im Kreise geladener Gäste am Schwarzwaldhaisl begrüßen.
Eintrittsgeld – bloß nicht
In dem Zusammenhang nannte der Vorsitzende die meistgestellte Frage der vergangenen Monate, die sich – wie andernorts bereits praktiziert – um ein mögliches Eintrittsgeld auf den Platz drehte. Den mussten die Besucher bisher in Speyer nicht berappen. Für den hiesigen Schausteller Patrick Barth steht diese alternative Geldquelle völlig außer Frage: „Das lehne ich total ab“, sagte er auf Anfrage. Ohnehin müsse behutsam mit Preiserhöhungen umgegangen werden, auch wenn die Schausteller selbst mit wahnsinnigen Anstiegen in allen Bereichen zurecht kommen müssten. „Die Energiekosten sind das Schlimmste“, macht Barth deutlich.
Rundum zufrieden waren die Beschicker samt Veranstalter mit der Resonanz an allen sechs Festtagen. „Der Zuspruch war toll“, stellte Rehberger fest. Wöhlert differenzierte: „Der Freitag was sensationell, der Samstag sehr gut, der Sonntag brutal voll, der Tag der Betriebe am MOntag mit sehr guten Vorbuchungen.“
Nach dem Fest ist vor dem Fest: Die Vorarbeiten fürs kommende Jahr beginnen bereits am Donnerstag mit der Manöverkritik. „Erste tolle Ideen für 2023 sind bereits geboren“, verriet Wöhlert. Schön, spektakulär und interessant werde das Brezelfest dann auf jeden Fall wieder – mit oder ohne Weltrekord.
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