Speyer. Der Begriff der Renaissance muss zwar nicht neu definiert werden, aber nach zweijähriger Unterbrechung kann der bisherige Verlauf des Brezelfestes durchaus als sensationelle Wiedergeburt eingestuft werden. Demzufolge sah man beim Frühschoppen des Verkehrsvereins am „Schwarzwaldhaisl“ nur strahlende Gesichter. Vorsitzender Uwe Wöhlert ließ in seiner Begrüßungs- und Dankesrede der Begeisterung freien Lauf.
Vor geladenen Gästen aus nahezu allen Bereichen der Speyerer Gesellschaft und des Umlandes einschließlich der Hilfs- und Rettungsdienste galt sein besonderer Dank dem Stadtvorstand und der Verwaltung für die exzellente Zusammenarbeit. Lang anhaltender Beifall begleitete die Würdigung des bisherigen Marktmeisters und neuen Ehrenmitgliedes Franz Hammer, der sich 13 Jahre lang als Schnittstelle zu den Schaustellern große Verdienste erworben hat.
Wöhlert stellte fest: „Keine Ferien, keine sportlichen Megaereignisse wie Fußballweltmeisterschaften, die Lust der Menschen auf friedlich verlaufende Volksfeste und eine tolle Wetterlage bildeten bisher eine geniale Kombination für die erfolgreichen Durchführung des Brezelfestes. Unter diesen optimalen Rahmenbedingungen und der langen Abstinenz stellte sich der Erfolg fast zwangsläufig ein. Die Eröffnung am Donnerstag war sehr gut, den Freitag kann man als sensationell verbuchen, bei der Nacht in Tracht am Samstag herrschte eine super Stimmung und der Festzug am Sonntag hatte eine rekordverdächtige Publikumsresonanz.“
Ein gelungenes Comeback
Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler sprach ebenfalls vom gelungenen Comeback und schürte bereits die Vorfreude auf das nächste Jahr. Die Sehnsucht der Menschen nach Freude und Geselligkeit zeige sich besonders in schwierigen Zeiten, sagte Seiler mit Hinweisen auf den Krieg in der Ukraine. Toleranz und Weltoffenheit seien in einer demokratischen Gesellschaft unverzichtbar und dafür stehe ohne Einschränkungen auch Speyer, betonte Seiler in aller Deutlichkeit.
Wie von Wöhlert erwähnt, zählte der Festumzug zu den Höhepunkten. Traditionell wurden auch diesmal die besten Festwagen, Musikgruppen und Fußgruppen prämiert (siehe Infobox). Wobei nach den Ausführungen des Juryvorsitzenden Klaus Steckmann Originalität und Professionalität bewertet wurden. Die Preisgelder richteten sich nach der Platzierung von 100 bis 300 Euro. Mit viel Beifall bedacht wurde beim Frühschoppen Hauptkommissar Dieter Vogelgesang, der seit vielen Jahren als Kontaktbeamter der Speyerer Polizei die Zusammenarbeit mit den Brezelfestverantwortlichen pflegte, aber im Mai 2023 aus dem Berufsleben ausscheidet.
Eine besondere Note verlieh der 12-jährige Gymnasiast Leon Kegler dem Frühschoppen. Der Jugendliche trug eine Geschichte von der „Goldenen Brezel“ vor, die mit Zauberkraft nie in falsche Hände gelangen durfte – und mit deren Hilfe armen Menschen in der Pfalz geholfen werden konnte.
Gewinner beim Umzug
Der Verkehrsverein lobt immer beim Brezelfestumzug Preise für die besten Gruppen und Wagen aus.
Festwagen: Ganz vorn landet die Speyerer Handwerkertradition, Platz zwei für den Fides Carneval-Club, Dritter wird Monkey Dance Company.
Bei den Fußgruppen gewinnt die Lebenshilfe Speyer-Schifferstadt, auf Platz zwei kommt der Judo-Sportverein, auf Platz drei der TSV Speyer.
Bei den Musikgruppen gewinnt Musikzug & Showband Jocus-Garde 1889, Zweiter wird der Spielmannszug der königlich-bayerischen Landwehr.
Ein Sonderpreis im Wert von 100 Euro erhält der politische Nachwuchs vom Jugendstadtrat Speyer, der mit Kettcars und Fahnen in Regenbogenfarben auf sich aufmerksam machte. mey
URL dieses Artikels:
https://www.schwetzinger-zeitung.de/orte/speyer_artikel,-speyer-der-fruehschoppen-bleibt-ein-hoehepunkt-beim-speyerer-brezelfest-_arid,1972263.html
Links in diesem Artikel:
[1] https://www.schwetzinger-zeitung.de/orte/speyer.html