Mannheim. Wenn man drei Minuten vor dem Ende mit drei Toren führt, dann fühlt sich ein Remis erst einmal nicht gut an. Wenn man aber zwischenzeitlich wie der TV Friedrichsfeld bei seinem Gastspiel beim TV Knittlingen mit acht Toren zurückgelegen hat, dann sollte man mit etwas Abstand auch mit einem 26:26 (8:16)-Remis gut leben können.
„Nach der ersten Hälfte hätte ich keinen Pfifferling mehr auf uns gegeben“, erklärt auch TVF-Sprecher Florian Kuhn. „Da waren wir wirklich nicht gut, haben zuviel Standhandball gespielt und auch noch viele Chancen ausgelassen. Knittlingen hat unsere Schwächen eiskalt ausgenutzt.“ Doch Friedrichsfelds Trainer Sven Rüffer hat offensichtlich in der Halbzeitpause die richtigen Worte gefunden. Seine Mannschaft kam wie ausgewechselt aus der Kabine, steigerte sich besonders in der Defensive enorm und verkürzte binnen acht Minuten auf 15:18 (38.).
„Damit war bei uns der Glaube zurück“, so Kuhn. Ein Sonderlob erarbeitete sich das Trio Kevin Urban, Tom Stiepani und Steffen Dollinger, die im Mittelblock der Deckung unermüdlich rackerten. Zudem drückte Keeper Luca Schmitt der Partie nun seinen Stempel auf.
Beim 22:21 (49.) ging Friedrichsfeld erstmals in Führung und beim 25:22 (57.) schien sogar der Sieg in greifbarer Nähe. Doch in Unterzahl geriet der TVF unter Druck, Knittlingen kam noch einmal heran und traf mit der Schlusssirene zum Ausgleich. „Das hat erstmal wehgetan“, gab Kuhn zu, „aber nach dem gesamten Spielverlauf geht das in Ordnung und im Abstiegskampf hilft uns dieser Auswärtspunkt enorm weiter“, ist er überzeugt. – TVF-Tore: Mehl (10/3), Schweizer, Urban, Keil (je 3), Doppler (2), Hindenberger, Stiepani, Dollinger, Winkler, Eberlein (je 1).
Heddesheim – Pforzheim II 25:24
Kräftig durchatmen war bei der SG Heddesheim angesagt: Im Heimspiel gegen die SG Pforzheim/Eutingen zitterte sich der Tabellenführer zu einem 25:24 (12:10)-Erfolg. Deutlich wurde: Der gejagte Spitzenreiter hat nicht mehr die Leichtigkeit, die ihn in der Hinrunde so stark machte. Zudem wollen die Teams aus dem sicheren Mittelfeld wie die Pforzheimer dem Primus ein Bein stellen.
Dabei begannen die Heddesheimer gut, führten schnell 7:2 und beim 11:7 (24.) lief noch alles nach Plan. Doch nach dem Seitenwechsel kamen die Gäste immer stärker auf, egalisierten nach dem 16:16 (44.) mehrfach. Aber die SGH geriet nie ins Hintertreffen und als Simon Reisig 80 Sekunden vor dem Ende zum 25:23 traf, waren die Punkte sicher. – SGH-Tore: Badent (7), Hoffmann (5), Pugar (4), Engels, Reisig (je 3), Dennhardt (2/2), Kirschner (1).
Oftersheim II – Viernheim 33:40
Den großen personellen Problemen zum Trotz feierte der TSV Amicitia Viernheim einen überzeugenden 40:33 (18:14)-Erfolg bei der HG Oftersheim/Schwetzingen II. „Meine Jungs haben das heute richtig gut gemacht“, lobte Viernheims Trainer Christian Müller, der gerade einmal acht Spieler zur Verfügung hatte. Das Team agierte sehr diszipliniert, hielt sich an die Vorgaben ihres Coaches und übernahm von Beginn an das Kommando. 4:0 führte Viernheim nach vier Minuten, aber nach dem 16:9 (26.) schmolz der Vorsprung bis zum 21:18 (35.). Für die Moral der Südhessen spricht, dass sie danach wieder den Hebel umlegen konnten und beim 27:20 (42.) wieder auf der Siegerstraße waren. – TSV-Amicitia-Tore: Beck (10/3), Schunath (9), Seib (8), Welte, König (je 2), Fath, Hassanien, van Marwick, Oswald (je 1). me
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