Besinnliche Weihnachtsstimmung dürfte bei den Kurpfalz-Bären in der Trainingswoche vor dem letzten Heimspiel des Kalenderjahres nicht eingekehrt sein. Zu prekär ist die Lage im Abstiegskampf der 2. Handball-Bundesliga der Frauen. Dass mit dem Bergischen HC am Samstagabend (Spielbeginn: 18 Uhr) ein Aufsteiger in die Ketscher Neurotthalle kommt, könnte die Hoffnung der Fans des Tabellenletzten schüren, einen versöhnlichen Abschluss feiern zu dürfen.
Allerdings ist die Mannschaft von Gästetrainerin Kerstin Reckenthäler „kein gewöhnlicher Aufsteiger“, findet Ketschs Übungsleiterin Franziska Garcia. Mit sieben Siegen und zwei Unentschieden liegen die Löwen auf dem starken vierten Tabellenplatz. Sogar Spitzenreiter SV Union Halle-Neustadt liegt dabei noch in Schlagdistanz. Erst am vergangenen Wochenende ist das Selbstvertrauen des BHC weiter angewachsen, nachdem die Truppe trotz personeller Probleme das Verfolgerduell mit dem HC Rödertal gewinnen konnte.
In diesem Spiel verletzte sich mit Hannah Kamp allerdings schon die zweite Leistungsträgerin. Die Außenspielerin kollidierte in der Rückwärtsbewegung mit einer Gegenspielerin und brach sich dabei das Wadenbein. Ebenfalls nicht zur Verfügung steht Prudence Kinlend. Die mittlerweile 32-Jährige erzielte in dieser Spielzeit durchschnittlich bislang fast acht Treffer pro Spiel. „Die beiden Ausfälle treffen uns hart und belasten unseren kleinen Kader extrem“, so Reckenthäler und Garcia meint dazu: „Dadurch verändert sich das Spiel des BHC. Allerdings hat die Mannschaft gezeigt, was sie für eine Qualität hat.“
Angespannte Situation für Kurpfalz-Bären in 2. Handball-Bundesliga
Bei den Bären, bei denen Amelie Möllmann ihr vorerst letztes Spiel wegen eines Auslandsaufenthalts bestreiten wird, könnte ebenfalls ein Duo fehlen. Ganz sicher nicht dabei ist zum einen Marlis Mader. Aber auch hinter dem Einsatz von Sara Goudarzi steht aktuell ein großes Fragezeichen. Die unbekümmerte Rückraumspielerin ist zu Wochenbeginn im Training zuletzt umgeknickt.
Nichtsdestotrotz wollen die Bären „ein Spiel auf Augenhöhe abliefern, egal, was die Tabelle sagt“, meint Garcia. „Wir wollen unseren Zuschauern und uns beweisen, dass wir es können.“ Auch der Trainerin ist bewusst, dass ihre Bären nach nur zwei Siegen aus zwölf Spielen den eigenen Erwartungen hinterherhinken. „Wir bekommen nicht unendlich viele Möglichkeiten, uns auf diesem Niveau zu zeigen. Wir haben verstanden, dass es in jedem Spiel um alles geht.“
Schon beinahe gebetsmühlenartig formuliert die frühere Kreisläuferin ihre Forderung an die Mannschaft. Ihre Truppe müsse „mit Spaß, Leidenschaft und einem Kämpferherz“ auftreten. Oder um es auf den Punkt zu bringen: Eben all das, so Garcia weiter, „was zu uns Bären gehört“.
Auch ihr würde der dritte Saisonsieg guttun. Andernfalls könnte es über die Feiertage allmählich doch etwas ungemütlicher in der Enderlegemeinde werden.
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