„Er hat das wichtige 2:2 gemacht, ist unser Abwehrchef und wichtig für unser Aufbauspiel.“ Mehr Lob geht fast nicht, als das, was Pasquale Pilato, Trainer des Kreisligisten FV 1918 Brühl II, über Dominik Böckli sagt. Und tatsächlich leitete das Tor des Innenverteidigers am vergangenen Wochenende in der Ligapartie der Brühler gegen den FC Hochstätt Türkspor nach einem 1:2-Rückstand die Wende ein, die in einen 6:2-Sieg mündete.
„Ich habe nicht viel machen müssen. Entscheidend war, dass der Eckball von Alexander Cermak so gut getreten war“, versucht Böckli noch, seine Rolle zu schmälern. „Der Ball kam auf den ersten Pfosten und ich musste ihn nur noch ins lange Eck verlängern.“
Herzensangelegenheit FV 1918
Für Böckli ist das Engagement beim FV 1918 Brühl II eine Herzensangelegenheit, aber auch ein Stück weit dritter Bildungsweg. In der Jugend der Brühler nahm die Laufbahn des Defensivspezialisten im Bambini-Alter seinen Lauf. Im zweiten Jahr A-Jugend wechselte er zum SV 98 Schwetzingen in die Oberliga und wurde dort in den Verbandsliga-Kader übernommen. Es folgten Erfahrungen bei der SpVgg Oberhausen und beim FC Olympia Kirrlach in der Landesliga, ehe er dem Ruf seines Mentors Volker Zimmermann zurück nach Brühl folgte. Dort war er in der Landesliga-Elf viele Jahre eine feste Größe, ehe im vergangenen Winter eine große Chance auf ihn wartete – und damit der Schwenk in eine möglicherweise zweite Karriere. „Ich bekam einen Anruf von Kevin Stotz, einem ehemaligen Mitspieler aus Schwetzinger Zeiten, der zuvor Co-Trainer beim Waldhof war“, berichtet Böckli. „Er hat mich gefragt, ob ich es mir vorstellen könnte, unter ihm als Co-Trainer beim Regionalligisten FK Pirmasens zu arbeiten.“ Natürlich nahm der Berufsschullehrer diese „Riesenchance“, wie er selbst sagt, an. „Das war ein schönes Erlebnis und ich habe wirklich viel mitgenommen.“
Die Vergleiche zwischen Landes- und Regionalliga konnte er direkt aufsaugen und trotz des Abstiegs verbucht Böckli die Zeit in Pirmasens als möglichen Türöffner in die Karriere nach der Karriere. „Momentan genieße ich es, noch solange es möglich ist und ich von Verletzungen verschont bleibe, selbst aktiv zu sein. Danach kann ich mir schon vorstellen, als Trainer zu arbeiten“, offenbart Böckli. Seine aktuelle Bestimmung ist es, dem Aufsteiger in die Kreisliga in der Defensive Stabilität zu verleihen.
Zudem saugt er den hervorragenden Teamgeist in der Mannschaft von Trainer Pasquale Pilato auf und schwimmt mit dem Team auf einer Euphoriewelle. „Der Kern der Mannschaft kennt sich schon sehr lange und man merkt, dass wir die Spiele mit einer Portion Zusammenhalt bestreiten“, so Böckli. Die Kreisliga ist für ihn selbst noch Neuland, doch er ist überzeugt davon, dass seine Mannschaft so schnell wie möglich den Klassenerhalt erreicht.
Ein erster weiterer Schritt könnte an diesem Sonntag, 11. September, erfolgen, doch Vorsicht ist angebracht, wie auch Böckli findet: „Bei Leutershausen kenne ich meinen früheren Mitspieler Jonas Meier-Küster und kann nicht verstehen, warum sie so weit unten stehen. Wir werden sie sicher nicht unterschätzen und mit der gleichen Intensität wie in jedem Spiel an die Sache herangehen.“
Info: FK Srbija Mannheim – SG Oftersheim, FV 08 Hockenheim – SpVgg Wallstadt, MFC 08 Lindenhof – TSG Eintracht Plankstadt, FV Leutershausen – FV 1918 Brühl II (alle Sonntag, 15 Uhr).
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