Auch wenn sie ab und an zurecht der Lüge bezichtigt wird, gab die Statistik beim 1:0-Sieg von Fußball-Zweitligist SV Sandhausen gegen Fortuna Düsseldorf den richtigen Fingerzeig. In den bisherigen 14 Begegnungen ging zehnmal die Mannschaft als Sieger vom Platz, die das erste Tor erzielte. Vor 4671 Zuschauern im heimischen Hardtwaldstadion sollte auch Janik Bachmanns Treffer unmittelbar nach der Pause die drei Punkte besiegeln.
„Wir haben super verteidigt und eine sehr gute Mannschaftsleistung gezeigt“, freute sich der Matchwinner nach Abpfiff.
Im Vergleich zum Pokalspiel in Rehden erhielten Christian Kinsombi und Matej Pulkrab den Vorzug vor Philipp Ochs und Ahmed Kutucu.
Trybull wirft sich dazwischen
Die Fortuna legte direkt den Vorwärtsgang ein und versuchte, das Sandhäuser Mittelfeld mit schnellen Kurzpasskombinationen zu überbrücken. Zum ersten Mal gelang dies in der vierten Spielminute. Nach einer flachen Hereingabe kam Shinta Appelkamp aus 13 Metern zum Abschluss, Tom Trybulls warf sich in höchster Not dazwischen. Die anschließende Ecke köpfte Jordy de Wijs knapp drüber.
Der SVS wollte dem Düsseldorfer Spiel mit der gewohnten Körperlichkeit entgegenkommen. Mit mäßigem Erfolg. Kristoffer Peterson durfte ungestört durch die Sandhäuser Hälfte spazieren. Bei seinem Distanzschuss (11.) war Keeper Patrick-Drewes ebenso gefordert wie beim Abschluss von Dawid Kownacki (23.). Auch wenn die Schwartz-Truppe in der Folge immer besser ins Spiel kam, ließ ihr erster Torschuss bis zur 36. Minute auf sich warten. Erik Zenga setzte den Ball nach starker Kopfballablage von Janik Bachmann in den zweiten Stock.
„Wir waren nicht griffig in den Zweikämpfen. Und wenn wir den Ball mal hatten, haben wir ihn sehr schnell wieder hergegeben“, bemängelte Coach Alois Schwartz. Nach Wiederbeginn benötigte der SVS für seinen ersten Abschluss lediglich 45 Sekunden – und der saß. Chima Okoroji flankte von der linken Seite, Bachmann war zur Stelle und verlängerte den Ball ins lange Eck. Ein „Tor zum richtigen Zeitpunkt“, wie der Schütze bestätigte, denn abgesehen von Kownackis Versuch (54.) drehte sich das Kräfteverhältnis nun endgültig. Tom Trybull kam dem 2:0 ganz nahe – erst rettete Florian Kastenmeier mit den Fingerspitzen (56.), dann Rouwen Hennings auf der Linie (57.). Den Hardtwald-Kickern boten sich gegen fahrige Fortunen zahlreiche Umschaltmomente, die sie teils kläglich vergaben. „Wir hätten das zweite Tor mehrmals machen können, ja müssen. Da haben wir falsche Entscheidungen getroffen“, sagte Schwartz.
Als zum Ende der Nachspielzeit bereits alle SVS-Fans den Siegesschrei auf den Lippen hatten, sorgte Daniel Ginzcek für einen letzten Schreckmoment. Den Drehschuss des Stürmers lenkte Drewes in letzter Sekunde um den Pfosten. „Da hat Patrick uns den Sieg festgehalten“, wusste sein Trainer, bei wem er sich bedanken durfte.
Mit dem verdienten Erfolg über Aufstiegskandidat Düsseldorf kann der SVS mit Rückenwind in die kommende Woche gehen. Dort wartet das Derby beim Karlsruher SC (Samstag/13 Uhr).
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