Handball

„Bis zum 14:14 waren wir mehr als im Soll“

Konstanz und Eisenach erreichen Finale beim Patrick-Lengler-Cup von Gastgeber HG Oftersheim/Schwetzingen, der sich gut aus der Affäre zieht

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Andreas Lin
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Augen zu und durch: Niklas Krämer (HG) hat am Kreis aber einen schweren Stand gegen die erfahrene Eisenacher Abwehr. © Lenhardt

Erwartungsgemäß stehen sich im Finale des Patrick-Lengler-Cups der HG Oftersheim/Schwetzingen an diesem Samstagabend die HSG Konstanz und der ThSV Eisenach gegenüber. Die beiden Handball-Zweitligisten lösten ihre Auftaktaufgaben am Freitagabend in der Oftersheimer Karl-Frei-Halle letztlich beide souverän. Dabei hatten die Thüringer im Duell mit dem Gastgeber (25:17) aber mehr Mühe als zuvor der Aufsteiger vom Bodensee gegen den Drittligisten Rhein-Neckar-Löwen II (36:25).

Bis zum 14:14 agierte die Mannschaft des neuen HG-Trainers Thorsten Schmid quasi auf Augenhöhe. „Wir sind sehr gut reingekommen, haben den Ball schön laufenlassen und haben kompakt verteidigt“, war der 50-Jährige mit der Anfangsphase sehr zufrieden, in der Rechtsaußen Kevin Suschlik drei der ersten vier Tore markierte. Schmid hatte mit einer eingespielten Formation begonnen – mit dem spielfreudigen Lukas Sauer auf der Mittelposition, Florian Burmeister und Leon Haase auf den Halbpositionen, Max Barthelmeß auf Linksaußen sowie Abwehrchef Niklas Krämer am Kreis. Und nicht zu vergessen Benedikt Müller im Tor, der einige gute Szenen hatte.

Karl-Frei-Halle

Konstanz und Eisenach im Finale des Patrick-Lengler-Cups

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Im Laufe des Spiels gab der Trainer dem gesamten Kader Einsatzminuten – es fehlten nur Torwart Max Herb und Rückraumakteur Christian Wahl. So kamen auch die Neuzugänge Tim Kusch, Alexander Leibnitz und Dymal Kernaja sowie die aus der A-Jugend aufgerückten Till Nasgowitz, Felix Rothardt und Moritz Schulz zu ihrer Bewährungschance gegen die gestandene Eisenacher Zweitligatruppe, die immerhin in der zurückliegenden Saison Dritter war.

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Bei den Gästen saß zwar der Ex-HGler Daniel Hideg auf der Bank – zum Einsatz kam er aber noch nicht. „Das ist noch zu früh, so in drei Wochen kann ich wieder voll einsteigen“, berichtete er. Im April war der Hockenheimer an der Hüfte operiert worden, weil dort einiges „aufgeräumt“ werden musste. Aber jetzt ist der 25-Jährige optimistisch, der sich in Eisenach richtig gut eingelebt hat. „Alles super, ich fühle mich dort sehr wohl“, erzählte Hideg.

Auch zu Beginn des zweiten Spielabschnitts sah er, wie seine alte Mannschaft nach dem 12:14-Pausenrückstand wieder gut in die Partie kam und zum 14:14 ausglich – auch weil der nach der Pause eingewechselte Torhüter Frederik Fauerbach fast neun Minuten seinen Kasten sauber hielt. Der 22-Jährige hat sich nach wiederholter Knieverletzung zurückgekämpft und scheint wieder ganz der Alte zu sein.

„Bis zum 14:14 waren wir mehr als im Soll“, bilanzierte Trainer Schmid. Doch dann zogen die Gäste in Abwehr wie Angriff die Zügel an – im gleichen Atemzug wie sich die Hausherren viele Fehler leisteten. „Das wird halt von einer Mannschaft mit dieser Qualität bestraft“, sagte der Übungsleiter anerkennend. So gelang der HG über zehn Minuten kein Treffer mehr, die Eisenacher zogen auf 14:21 davon.

Die rund 250 Zuschauer in der Karl-Frei-Halle bekamen gleich hautnah zwei Regeländerungen präsentiert, die das Spiel noch schneller machen sollen: Die sogenannte „schnelle Mitte“, also das Anspiel nach einem Torerfolg, durfte bislang nur erfolgen, wenn der Spieler mit einem Fuß auf der Mittellinie stand. Jetzt ist der Raum größer: Wenn sich der Akteur mit Ball und beiden Beinen in einem Vier-Meter-Durchmesser-Kreis befindet, erfolgt der Pfiff der Schiedsrichter. Und das sogenannte Zeitspiel, das die Unparteiischen bei Passivität geben, hatte bisher zur Folge, dass die ballbesitzende Mannschaft noch sechs Pässe bis zum Torabschluss zur Verfügung hat: Jetzt sind nur noch vier Abspiele erlaubt.

HG: Müller, Fauerbach; Barthelmeß (3/2), Schulz (1/1), Kern, Sauer (2), Krämer, Suschlik (4), Burmeister (1), Stier, Kernaja (2), Haase (1), Rothardt, Geisler (1), Leibnitz (1), Nasgowitz, Kusch (1).

Das Programm am Samstag: 16 Uhr Spiel um Platz 3: Rhein-Neckar-Löwen II – HG Oftersheim/Schwetzingen, 19.30 Uhr Endspiel: HSG Konstanz – ThSV Eisenach (beide Nordstadthalle Schwetzingen); anschließend Jubiläumsparty anlässlich 25 Jahre HG.

Info: Weitere Bilder gibt es unter www.schwetzinger-zeitung.de

Redaktion Stv. Redaktionsleiter + Lokalsportchef Schwetzinger Zeitung

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