Mit dem SV 98 Schwetzingen und der Spvgg 06 Ketsch waren zwei Teams aus unserem Verbreitungsgebiet am ersten Spieltag erfolgreich in die Fußball-Landesliga gestartet. Im zweiten Spiel jedoch mussten beide Niederlagen hinnehmen. Auch der FV Brühl, von vielen als Favorit gehandelt, ging als Verlierer vom Platz.
FV Brühl - FC Türkspor Mannheim 1:2 (0:1)
Nachdem der FV Brühl am ersten Spieltag der neuen Fußball-Landesligasaison spielfrei war, legte die Elf von Trainer Andreas Backmann zu ihrem Saisonauftakt einen Fehlstart hin. Mit Brühl und dem FC Türkspor Mannheim standen sich zwei hochgewettete Mannschaften gegenüber. Der FVB konnte diese hohen Erwartungen in keiner Weise bestätigen und musste eine verdiente 1:2 (0:1)-Niederlage hinnehmen.
„Das war ein verdienter Sieg für Türkspor. Wir waren überhaupt nicht auf dem Platz, zu viele Fehler und keine Dynamik“, gab Brühls Trainer enttäuscht zu Protokoll. „Der Elfmeter gegen uns war nicht relevant“, spielte er auf eine zweifelhafte Strafstoßentscheidung des Unparteiischen an, der nach einem Foul am Brühler Aiman Kurt auf Handelfmeter für die Gäste entschieden hatte.
Die Mannheimer hatten in der ersten Halbzeit etwas mehr Spielanteile, der FVB allerdings die Chancen, um in Führung zu gehen. Bereits in der achten Minute setzte Kurt den Ball per Kopf knapp am Tor vorbei. Nach einer unübersichtlichen Situation im Mannheimer Strafraum versuchte Phillip Onos vergeblich den Ball über die Torlinie zu stochern (17.). Die bis dahin beste Möglichkeit bot sich erneut Kurt, der den Ball knapp am Gehäuse der Gäste vorbeisetzte (36.). In der Nachspielzeit der ersten Hälfte dann der Elfmeterpfiff des Schiedsrichters – statt Foul für Brühl ein Handelfmeter für die Mannheimer (45.+1). Noch vor dem Pausentee hatte wieder Kurt den Ausgleich auf dem Fuß, Keeper Hamdi Koc parierte aber mit einer Glanzparade (45.+4).
Zehn Minuten nach Wiederanpfiff fiel der vorentscheidende Treffer, als Benard Umoru einen Ballverlust von Milot Berisha zum 0:2 nutzte. Die Heimelf war zwar bemüht, außer einem Schuss von Onos, der kurz vor der Torlinie geklärt wurde (66.), und seinem Versuch per Kopf in der Nachspielzeit (90.+3), sprang allerdings nichts mehr heraus.
FV Brühl: Hilke; Lodato, Zeric, Onos, Kurt (75. Kohlstadt), Wihler, Ristovski, Morscheid (83. Müller), Berisha, Klicic, Can (82. Rindone).
FV Nußloch - SV 98 Schwetzingen 2:1 (1:1)
Zwar ließ der SV 98 Schwetzingen in der Auswärtspartie beim FV Nußloch eine klare Steigerung gegenüber dem Spiel gegen VfL Neckarau erkennen, doch am Ende musste man eine 1:2-Niederlage hinnehmen. Von Beginn sah man dem Gastgeber an, dass er nach der 0:2-Auftaktniederlage in Ketsch auf Wiedergutmachung aus war und so bestimmte dieser die ersten Minuten der Fußball-Landesliga-Partie.
Folgerichtig erzielte Giuliano Breve die Führung für den FV Nußloch (18.) Doch die Freude auf Nußlocher Seite währte nicht lange. Kevin Roderig schlug eine gut getimte Flanke in den gegnerischen Strafraum auf Dennis Geißelmann, dessen Schuss wurde zunächst abgewehrt, doch den Abpraller verwertete Klemmens Kinzel zum 1:1 (20.). Bis zum Seitenwechsel eröffneten sich den Schwetzingern zahlreiche Torchancen, die zum Teil fahrlässig vergeben wurden oder eine Beute des besten Nußlocher Akteur, Torwart Amad Alhmoud Alobid waren.
Die ersten Minuten nach der Pause gehörte dem Gastgeber, der zwei gute Chancen liegenließ. Der SV 98 kam nun wieder besser in die Partie, aber betrieb weiterhin Chancenwucher. „Was wir für Torchancen haben liegen, lassen geht nicht mehr auf die berühmte Kuhhaut“, trauerte SV 98-Coach Patrick Heinzelmann den verpassten Chancen nach. Dass sich beim Fußball vergebene Möglichkeiten meistens rächen, mussten die Spargelstädter bei ihrem Gastspiel in der 75. Minute leidvoll erfahren, als Amer Mahood den Siegtreffer zum 2:1 für den FVN erzielte.
„Das Spiel darfst du nicht verlieren. Unsere Mannschaft zeigte keine schlechte Partie, hatte eine klare Zuteilung und erspielte sich über gut angelegte Spielzüge ein klares Chancenplus. Doch die Mannschaft muss sich ankreiden lassen, zu fahrlässig mit ihren Tormöglichkeiten umgegangen zu sein“, resümiert Willi Schöneck, der ehemalige Trainer des SV 98. „Wir wollten nicht mit leeren Händen die Heimreise aus Nußloch antreten. Das haben wir verpasst. Wir haben uns das Ganze selbst eingebrockt, jetzt gilt es im Heimspiel gegen SG Kirchardt den Spieß umzudrehen“, erörtert Heinzelmann.
SV 98: Polat; Berisha, Lutz, Hawk, Örum, Stamm (84. Wenz), Neugebauer (67. Linsenmeier), Geißelmann, Roderig (60, Gregg), Abdullahu (84. Tsakas), Kinzel.
SG Kirchardt - Spvgg 06 Ketsch 2:1 (2:1)
Rückschlag am zweiten Spieltag der Fußball-Landesliga für die Spvgg 06 Ketsch: Beim Aufsteiger SG Kirchardt gab es für die Elf von Marco Rocca ein 1:2 (1:2).
Dabei erwischten die Gäste einen Auftakt nach Maß – und das sogar wörtlich. Benjamin Marx legte sich 25 Meter vor dem SG-Tor den Ball zurecht, stellte das Visier in Richtung Torwinkel ein und versenkte die Kugel zur Ketscher Führung (2.). Die Freude über den Vorsprung währte allerdings nicht lange: Kiartiphan Juiprakhon spielte den Ball ohne Not vor dem eigenen Tor ins Zentrum, Kirchardts Michael Baronas bedanke sich und glich schnell zum 1:1 aus (6.).
In der zehnten Minute hätte Etienne Köhler wieder auf Ketscher Führung stellen können, schoss aber übers Tor. Danach passierte lange Zeit nichts, der Gegentreffer hatte den Nullsechsern etwas den Stecker gezogen. Kirchardt präsentierte sich bissiger und giftiger und hätte in der 26. Minute schon auf 2:1 erhöhen können, doch Jannik Hauschild parierte den Schuss aus spitzem Winkel. Eine ähnliche Situation nur drei Zeigerumdrehungen später: Dane Rosenberger verschätzte sich bei einem langen Ball, Kirchardt nutzte die Gunst der Stunde und Dimitrios Babanatsas netzte zum 2:1 ein (29.). Rocca reagierte auf den Auftritt seines Teams und wechselte nach 36 Minuten dreimal durch.
Nach dem Seitenwechsel hatte Igor Ivanovic die erste Szene für die Spvgg 06 Ketsch, sein Kopfball bereitete SG-Torhüter Fabian Feeser aber keine Mühe (47.). Die klare Ausgleichschance bot sich dann Benedikt Duranovic, der von Georgios Goulas schön bedient wurde, aus acht Metern aber Feeser anschoss (58.). Danach häuften sich die Ketscher Chancen, in der 68. Minute war es Aleksandar Markovic, der das Tor haarscharf verfehlte. In der letzten Linie konnten sich die Gäste auf ihren Schlussmann Hauschild verlassen, der gegen Philipp Strähle einen Hochkaräter entschärfte (77.). Dann die 87. Minute und ein Aufschrei von der Ketscher Bank: „David Breitenbach wurde ganz klar umgerissen“, hatte auch Rocca einen Strafstoß erkannt, der Pfiff blieb allerdings aus. Danach scheiterten Ivan Vlaho (88.) und Harun Solak (89.) noch aus aussichtsreicher Position. „Es war bitter. Ein Punkt wäre heute aufgrund der zweiten Hälfte mindestens verdient gewesen“, haderte Rocca abschließend mit dem fehlenden Schussglück seines Teams.
Ketsch: Hauschild; Schaller, Rosenberger (37. Vlaho), Marx, Duranovic, Köhler (37. G. Goulas), Skelchy (37. Ivanvic), Markovic (84. Breitenbach), Jung, Weiss, Juiprakhon (87. Solak).
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