Ketsch. Wieder waren die Kurpfalz-Bären nah dran, wieder stehen sie nach 60 umkämpften Minuten mit leeren Händen da. 28:30 (14:14) unterlag das Team von Trainerin Franziska Garcia auswärts dem Bergischen HC. Die ebenfalls patzende Konkurrenz im Abstiegskampf der 2. Handball-Bundesliga der Frauen konnte Ketsch durch die achte Niederlage in Serie nicht unter Druck setzen, der Rückstand auf das rettende Ufer bei noch drei ausstehenden Partien beträgt weiter drei Zähler.
„Es lag ganz eindeutig an der Wurfeffektivität“, sagte die Übungsleiterin, die sich auf Abschiedstournee befindet. Ab der kommenden Saison wird Sascha Kuhn die Bären als Chefcoach übernehmen. „Wir belohnen uns vorne mit schwachen Abschlüssen nicht für den Aufwand, den wir betreiben, und verwerfen in der entscheidenden Phase zu viele Bälle“, haderte Garcia damit, dass nur jeder zweite Wurf der Gäste den Weg ins Tor fand.
Kurpfalz-Bären machen zu oft die gleichen Fehler
Kämpferisch könne sie der Mannschaft einmal mehr keinen Vorwurf machen, lobte Garcia. Doch Aufwand und Ertrag passen bei der Mannschaft vom Altrhein in dieser Saison einfach viel zu selten zusammen. „Wir machen zu oft die gleichen Fehler“, sagte Garcia.
Ein wenig Trost dürfte sie darin finden, dass sie in Amelie Möllmann auf eine zusätzliche Alternative bauen kann. Sechs Treffer steuerte die Linkshänderin, die studienbedingt monatelang im Ausland geweilt hatte und zuletzt nur auf der Bank saß, bei. Womöglich kann sie sogar mehr sein als nur eine Entlastung von Top-Werferin Svenja Mann, die am Samstagabend bei ihrem neuen Club vorspielte. „Amelie hat stark gespielt und gibt uns natürlich eine Option mehr. Sie verfügt über viel Qualität, das weiß ich und entsprechend werden wir sie auch einsetzen“, kündigte Garcia an.
Ketscherinnen bekommen Torjägerin nicht in den Griff
In einem ausgeglichenen Spiel vor 150 Zuschauern im Solinger Leistungszentrum in der Kanalstraße konnte sich zunächst keine der beiden Mannschaften ernsthaft absetzen. Mal legten die Bären vor, dann wieder das Heimteam. Erst im Verlauf der zweiten Halbzeit hatten die Bären mehr Probleme in der Abwehr. Besonders die zehnfache Torschützin Djazzmin Trabelsi war kaum noch in den Griff zu bekommen.
Beim 25:20 schien die Partie entschieden. Doch die Bären hatten dank eines aufopferungsvollen Kampfes noch einmal die Möglichkeit, in doppelter Überzahl zumindest einen Zähler mitzunehmen. Allerdings zerstörte Trabelsi mit dem 30:27 alle Hoffnungen auf einen Punktgewinn, der so dringend nötig gewesen wäre.
Entscheidendes Heimspiel am Samstag gegen Bremen?
„Wir sind alle enttäuscht und traurig über den Ausgang des Spiels“, sagte Garcia und ergänzte vorausblickend: „Am Ende haben wir keine Chance mehr, die wollen wir irgendwie nutzen, und wir wollen die Saison nicht mit einer Niederlagenserie beenden, sondern uns belohnen.“ Die nächste Möglichkeit besteht im womöglich entscheidenden Heimspiel am kommenden Samstag gegen den Mit-Abstiegskonkurrenten SV Werder Bremen. Anwurf ist um 19 Uhr in der Neurotthalle.
Bären: Longo, Wiethoff; Mann (9/3), Goudarzi (1), Hinzmann (1), Scheffler (1), Marmodee (3), Geigle, Lerche, Möllmann (6), Steinhart (1), Schranz (4), Hufschmidt (2).
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