Oftersheim/Schwetzingen. Mit (gewollter) Verspätung nehmen die Handballer der HG Oftersheim/Schwetzingen am dritten Spieltag den Wettkampfbetrieb in der Südstaffel der 3. Liga auf. Zu Gast in der Schwetzinger Nordstadthalle ist am Samstag gleich einmal ein „dicker Brocken“: Die unter Profibedingungen trainierenden Wölfe Würzburg wollen ihre Aufstiegsmission in der Kurpfalz fortsetzen.
Der Auftakt ist den Franken dabei allerdings mit einer Niederlage bei Neuling TV Bittenfeld II misslungen. Es dürfte also ein äußerst gereizter Gegner zu erwarten sein, der allerdings nun zwei Wochen Zeit hatte, das Negativerlebnis zu verdauen, da er am vergangenen Wochenende schon wieder aussetzte.
Sorgenfalten bei Oftersheim/Schwetzingens Trainer Christoph Lahme
Das Wiederaufstiegsjahr in die Drittklassigkeit ist der HG Oftersheim/Schwetzingen mit dem elften Abschlussrang gelungen. Ob souverän oder spannend liegt wie so oft im Auge des Betrachters. Doch jetzt geht es darum, nicht nur diese Leistung zu bestätigen, sondern möglichst eine Schippe draufzulegen. Team sowie Umfeld hatten eine „Saison möglichst ohne Sorgen“ angestrebt.
Doch Sorgenfalten bekam Trainer Christoph Lahme schon während der Vorbereitung. Einige Verletzungen der Vorzeit wollten nicht so schnell verheilen wie erhofft. Neue Ausfälle wie jene von beispielsweise Kevin Suschlik oder Edward Hammarberg kamen hinzu. Außerdem noch der plötzliche und unerwartete Abgang von Kreisläufer Sebastian Bösing, der für die TSG Haßloch am Samtag bereits seinen ersten Einsatz hatte. Hier müssen Improvisationstalent und mögliche Zugänge Abhilfe schaffen.
Dennoch ist die Oftersheim/Schwetzinger Mannschaft der Saison 2025/2026 von einer gewissen Konstanz geprägt. Christoph Lahme ist weiterhin der Cheftrainer und als Jugend-Leistungskoordinator auch jederzeit über alles informiert, was im Unterbau passiert. Nur in seinem direktem Stab gab es ein paar Änderungen. Nicht mehr assistiert ihm Justin Hahne, der aber weiterhin die A-Jugend und nun auch noch zusätzlich die „Ib“, also die HG II als „Perspektivteam“, in der Verbandsliga betreut und Lahme weiterhin zuarbeitet. Die Kommunikationswege sind dabei kurz, die Absprachen finden praktisch fast täglich statt.
Timo von Albedyll ist neuer Co-Trainer für HG-Drittliga-Team
Neu ist dafür Timo von Albedyll (als Spieler früher unter dem Nachnamen Heuft aufgelaufen) als derzeitiger Co-Trainer, der auch für den athletischen Bereich maßgeblich – nicht nur in der Vorbereitung – verantwortlich zeichnet und hier einige erfrischende Impulse gesetzt hat. Lahm lobt: „Unsere Zusammenarbeit, die Abstimmung läuft sehr gut. Wir bekamen auch zunehmend die Kleinigkeiten in den Griff, wie wir sie gemeinsam und mit dem Team interpretieren und unseren Feinschliff Richtung Saisonstart fortführten.“
Auch die zuvor schon eingegangene Zusammenarbeit mit Sportpsychologin Lena Steindorf wurde nunmehr schon in der dritten Vorbereitungszeit fortgesetzt. Dies sollte dafür sorgen, dass die Handballer auch weiterhin ein paar Prozentpunkte mehr drauflegen können, um ihre Anhänger zu erfreuen.
Trainingsspiele, die ergebnistechnisch nicht ganz so gut liefen, sollten zudem nicht überbewertet werden. HG-Keeper Frederik Fauerbach wies darauf hin, dass „wir zu diesem Zeitpunkt kaum Angriffsverhalten trainiert hatten“. Ähnliche Aussagen können aber auch für solche Partien, in denen die HG dominierte, etwa gegen Heddesheim, in Anspruch genommen werden. Aber es galt, nicht nur den alten status quo aufzufrischen, sondern auch das neu hinzugekommene und aushelfende Personal in die Abläufe einzupassen. Und ebenso konstatierte Lahme dadurch große Fortschritte für die Teamdynamik. Diese wurden bereits beim Patrick-Lengler-Cup deutlich, bei dem sich der Gastgeber als krasser Außenseiter gegen Erst- und Zweitligisten gut verkaufte.
Ergänzung für HG-Spielgestalter Sinan Antritter: Yannick Muth
Wenige Probleme sollten da die Nachrücker aus dem eigenen Stall mit den Abläufen haben, denn das Konzept der Offensiv- und Defensiv-Varianten ist seit Jahren allen unteren Teams bekannt. Extern ist nun Yannick Muth zu den Kurpfälzern gestoßen. Er wechselte von der anderen Rheinseite nach Baden und ist als Ergänzung zu Spielgestalter Sinan Antritter gedacht, nachdem Christian Wahl endgültig seine Karriere beendet hat. „Mit Yannick und Sinan haben wir nun zwei unterschiedliche Spielertypen auf der Rückraummitte. Das sollte uns schwerer ausrechenbar machen“, sieht Lahme eine Perspektive. Mit Henri Hell, frisch der Jugend entwachsen, steht noch ein weiterer Typus parat.
Weiterhin kam aus der Göppinger Jugend Istvan Ferger zur HG, unter anderem weil er nun näher am Wohnort der Familie lebt, er aber auch die weitere Herausforderung sucht. Er verstärkt die Linkshänderfraktion mit Leon Haase und Pascal Durak nicht unerheblich – sofern denn alle einsatzfähig sind. Der Trainer ist vom Youngster begeistert: „Istvan ist ein kleiner Rohdiamant, sehr wissbegierig und er bereitet mir viel Freude.“ Der „Rohdiamant“ verzichtete sogar auf die Pause nach dem Lengler-Cup und trainierte mit der „Zweiten“ munter weiter.
Etablierte Kräfte bei der HG Oftersheim/Schwetzingen
Die anderen Positionen der Mannschaft sind weiterhin mit etablierten Kräften mindestens doppelt besetzt. Auf Linksaußen ist Max Barthelmeß immer noch eine Bank, wie schon zum Ende der Runde unterstützt von Mungkorn Nauß in seinem zweiten Aktivenjahr. Die halblinke Angriffsseite ist die Domäne von Florian Burmeister, der sich aber auch auf anderen Positionen durchzusetzen weiß, wie auch der ursprünglich nach seinen Verletzungen wieder genesene Edward Hammarberg. Beide sind auch anderweitig einsetzbar und unentbehrliche Bausteine der Deckung. Hier steht mit Linus Schmid ein weiterer Nachwuchsmann in den Startlöchern.
Am Kreis hatte der HG-Coach schon länger auf eine dreifache Abdeckung gesetzt. Nun sieht es da neben Kapitän Marc Kern etwas dünn aus. Lukas Auth wird nach überstandener Operation und Rehabilitation dringend gebraucht – jedoch frühestens im Spätherbst dürfte er eingreifen können. Ansonsten wird wohl der A-Jugendliche Valentin Huljak nachrücken. Alle sind auch unverzichtbar für eine stabile Verteidigung des von Frederik Fauerbach und Luca Berghoffer gehüteten HG-Tores.
Das nächste Spiel: HG Oftersheim/Schwetzingen – Wölfe Würzburg (Samstag, 19.30 Uhr, Nordstadthalle Schwetzingen).
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