Jugend-Bundesliga Handball

Derbysieg einfach verschenkt

Oftersheim/Schwetzingen gibt beim 32:32 gegen Friesenheim/Hochdorf einen Punkt ab

Von 
Mike Junker
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Magnus Schroiff scheitert gegen Friedenheim/Hochdorf. Am Ende spielt die Bundes-liga-HG-Jugend nur Unentschieden. © HG/Brombach

Mit 32:32 (15:16) trennten sich die A-Jugend-Bundesliga-Handballer der HG Oftersheim/Schwetzingen von jenen der HSG Friesenheim/Hochdorf und verzeichnen damit ihren ersten Zähler in der laufenden Pokalrunde. Doch letztlich war es ein verschenkter Sieg, der mögliche Erfolg wurde in den letzten Minuten quasi weggeworfen, hatte der Gastgeber doch rund zwei Minuten vor Ende noch mit drei Toren Vorsprung geführt.

Entsprechend ernüchternd fiel auch das Fazit von Trainer Justin Hahne aus: „Das war ein verlorener Punkt für uns, eine gefühlte Niederlage.“ Er ging dabei auch ein wenig ins Detail: „In der ersten Halbzeit haben wir uns nur selten an unseren taktischen Plan in der Abwehr gehalten.“

Dennoch blieb es ein offenes Spiel gegen die Pfälzer, die teilweise mit einer sehr weiten 5:1-Deckung agierten, mit wechselnden Vorteilen (3:4, 7:5, 10:7, 13:13). Den Unterschied machte HG-Torwart Tim Rabe aus, der seine Mitstreiter im Spiel hielt – und auch zwei Siebenmeter – die ab und an den gegnerischen Kasten verfehlten.

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Diese durchaus noch günstige Ausgangslage wurde nach der Pause auch genutzt. „Unsere Abstimmung in der Deckung hat sich in der zweiten Halbzeit deutlich gebessert, deshalb führten wir nicht unverdient mit vier Toren Differenz“, urteilte der HG-Coach. Seine Jungs hatten binnen zehn Minuten ein 24:20 herausgeworfen, was Friesenheim/Hochdorf zur Auszeit zwang. Jetzt kam auch ein wenig Derbystimmung auf dem Feld und den Rängen auf, der Vorsprung blieb aber konstant, bis nach weiteren zehn Minuten bei einer Unterzahl sich Unruhe breitmachte inklusive Ballverluste (27:26). Hahne und sein Co-Trainer Christoph Lahme versuchten, mittels Time-out Hektik aus dem Spiel zu nehmen und forderten klare Aktionen. „Da ging uns auch ein wenig die Luft aus“, meinte Hahne mit Blick auf seinen dezimierten Kader.

Die Schadenbegrenzung gelang nur bedingt, aber nach dem 29:28 (53.) und dem 31:28 (57.) sah der Hausherr der Karl-Frei-Halle eigentlich schon fast wie der sichere Sieger aus, ebenso eine Zeigerumdrehung später beim 32:29. Es folgten 130 Sekunden, die die meisten aus dem Oftersheim/Schwetzinger Lager am liebsten aus ihrem Gedächtnis verbannen würden. Oder wie es ein Elternvertreter formulierte: „Ich hätte auch nicht geglaubt, dass ich Österreich binnen 24 Stunden noch einmal erleben muss.“ Es waren drei Ballverluste der HG zu notieren, während die HSG – im Angriff mit sieben Mann agierend – traf. „In den letzten fünf Minuten leisteten wir uns zu viele Fehler, die uns den Punkt kosteten“, wollte Hahne aber nicht nur kritisieren: „Insgesamt war es eine Leistungssteigerung, darauf lässt sich jetzt aufbauen.“

Vielleicht war das HG-Spiel auch zu wenig variantenreich, um früher eine Entscheidung herbeizuzwingen. Fast alle Treffer entstanden durch Aktionen im Rückraum (inklusive Kreis), während der Gast von allen Positionen – auch über die Außenspieler – Gefahr ausstrahlte.

HG: Rabe, Sommer; Eden (6), Diesterweg (2), Hepp, Grub (6), Schroiff, Huljak, Auth (2), Schmid (8), Nauß (1), Maurer (7/4). mj

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