Im Interview

Die Ketscherin Ciara Schubert hat ihren EM-Titel noch gar nicht richtig realisiert

Einspännerfahrerin Ciara Schubert aus Ketsch blickt im Interview mit dieser Zeitung auf die Europameisterschaft zurück und plant bereits für 2024.

Von 
Michael Wiegand
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Ciara Schubert vom Reiterverein Reilingen mit Pferd „Energy“ bei der Einfahrt in ein Marathonhindernis bei der Europameisterschaft in Ungarn, von der die Ketscherin mit der Goldmedaille nach Hause kam. © Hüsges/Schubert

Die Ketscherin Ciara Schubert hat mit ihrem Pferd „Energy“ Gold bei der U25-Jugend-Europameisterschaft der Einspänner im ungarischen Kisbér errungen.

Im Interview blickt die 20-Jährige auf den eindrucksvollen Sieg, den sie in den drei Disziplinen durch zwei zweite und einen ersten Platz errungen hat, zurück – und wagt auch einen Ausblick auf anstehende Wettbewerbe.

Haben Sie den EM-Erfolg in Ungarn überhaupt bereits realisiert?

Ciara Schubert: So richtig realisieren kann ich das alles noch nicht. Ich versuche mir immer wieder vor Augen zu führen, was mein Pferd und mein Team in Ungarn alles für mich und mit mir geleistet haben. Ich bin ohne größere Erwartungen nach Kisbér gefahren. Es war immer mein Traum, mit meinem Herzenspferd „Energy“ einmal für Deutschland zu starten und den Bundesadler auf der Brust zu tragen. Dass dabei Gold herauskommt, konnte ich nicht ahnen.

Nun stehen die Baden-Württemberg-Meisterschaften an . . . Wie schätzen Sie Ihre Chancen ein?

Schubert: Ja, als nächstes geht es für mein Team und mich nach Schriesheim. Dort stehen die baden-württembergischen Meisterschaften der U25-Kategorie an. Mein Nachwuchspferd, die Stute „Lassila“, wird bei den Einspännerpferden der Klasse M an den Start gehen. Sie ist ein sehr gutes Pferd und unsere Chancen stehen gut, auch hier eine Medaille mit nach Ketsch zu bringen. Eine wichtige Frage ist es zudem, wie sich das Pony „Matchu Pitchu“ aus dem Besitz der Familie Stadtler aus Reilingen präsentieren wird. Er war bisher sehr selten auf Turnieren und wird die Prüfungen in der Einspänner-Pony-Klasse M mitlaufen. Danach geht es nur noch zu den baden-württembergischen Meisterschaften der Senioren nach Meißenheim. Auch hier darf meine Stute „Lassila“ um eine Medaille kämpfen. „Energy“ hat nach der Europameisterschaft erstmal Pause bis über den Winter. Die hat er sich absolut verdient.

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Wie sieht Fahrtraining aus und wie lange muss mit einem Pferd trainiert werden, um Erfolge auf internationalem Niveau erzielen zu können?

Schubert: Ich trainiere normalerweise fünf bis sechs Mal pro Woche. Das Training muss sehr abwechslungsreich gestaltet sein, damit den Pferden nicht die Lust am Arbeiten vergeht. Außerdem bieten auch lange Ausritte Möglichkeiten, die nötige Ausdauer für einen Marathon auf den Turnieren zu erreichen. Die Dauer des Trainings hängt immer von Wetter, Kondition der Pferde und deren sowie meiner Laune ab. Um internationale Erfolge zu erzielen, dauert es wie in jedem Sport einige Jahre. Pferd und Fahrer müssen zusammenwachsen. Dafür braucht man Zeit und kleinere Turniere, um gegenseitig Erfahrungen zu sammeln.

Was kommt als nächstes?

Schubert: Mein nächstes großes Ziel ist es, auch „Lassila“ neben „Energy“ im großen Sport zu etablieren. Außerdem hoffe ich, auch nächstes Jahr auf internationalen Turnieren die deutschen Farben vertreten zu dürfen. Die nächste Europameisterschaft ist 2024 in Schweden. „Energy“ ist dann bereits 18 Jahre alt und somit in Rente. Ich würde mich sehr freuen, meinen Titel aber mit „Lassila“ zu verteidigen.

Redaktion

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