Fußball-Landesliga

Eppelheim gegen Ketsch - Vorzeichen könnten nicht unterschiedlicher sein

Wenn in der Fußball-Landesliga die SG ASV/DJK Eppelheim und die Spvgg 06 Ketsch am Sonntag aufeinandertreffen, geht es für die Gastgeber um eine Aufstiegschance und für die Gäste um essenzielle Punkte gegen den Abstieg.

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Lothar Fischer
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Ein solches Stück fehlt noch zum Klassenverbleib, den Trainer Marco Rocca mit der Spvgg 06 Ketsch in der Fußball-Landesliga erreichen möchte. © Fischer

Eppelheim/Ketsch. Die Augen der Fußball-Freunde aus dem Verbreitungsgebiet unser Zeitung werden am Sonntag, 14. Mai, um 15 Uhr auf die Fußball-Landesliga-Begegnung zwischen der SG ASV/DJK Eppelheim und der Spvgg 06 Ketsch gerichtet sein. Drei Spieltage vor Saisonende - Ketsch hat noch ein Nachholspiel gegen Neuenheim auszutragen - hätte der Terminplan der Landesliga keine spannendere Paarung aufbieten können.

Während die SG Eppelheim den zweiten Tabellenplatz, der zur Aufstiegsrelegation berechtigt, verteidigen möchte, kämpft die Spvgg 06 Ketsch auf dem Abstiegsrelegationsplatz stehend um den Klassenerhalt. Die Rocca-Elf hat in den letzten Spielen eine tolle Moral gezeigt und sich noch lange nicht aufgegeben. Eppelheim hat im Gastspiel beim FC Türkspor Mannheim beim 1:1 zwei wichtige Punkte liegen lassen und dem härtesten Verfolger ASC Neuenheim damit eine Steilvorlage gegeben.

Unsere Redaktion sprach mit den beiden Trainern Frank Engelhardt (Eppelheim) und Marco Rocca (Ketsch) über die Gefühlslage vor der heiklen Auseinandersetzungen am Sonntag im Sportpark Eppelheim.

Wie ist Ihre Gefühlslage vor dem Nachbarschaftsduell, in dem es für beide Vereine um sehr viel geht?

Frank Engelhardt: Sicherlich war der Gegentreffer in der letzten Minute der Nachspielzeit am vergangenen Sonntag gegen Türkspor ein kleiner Nackenschlag, aber mehr auch nicht. Wir spielen eine tolle Saison und dementsprechend gut und positiv ist die Stimmung im Team.

Marco Rocca: In erster Linie freue ich mich sehr auf dieses Duell. Die letzten Aufeinandertreffen waren immer sehr eng und wurden auf einem hohen Niveau ausgetragen. Leider können wir aktuell nicht auf den gesamten Kader zurückgreifen und müssen drei weitere zu den bereits sechs Ausfällen kompensieren.

Für Frank Engelhardt, Trainer der SG ASV/DJK Eppelheim, geht es im Nachbarschafts-duell hingegen um den Aufstiegsrelegationsplatz. © Fischer

Hätten Sie sich lieber einen anderen Gegner in der jetzigen Situation gewünscht?

Engelhardt: Nein. Der Spielplan und die Form beider Teams über die bisherige Saison hinweg beschert uns eben jetzt diese zusätzliche Brisanz.

Rocca: Wir sind ja nicht bei „Wünsch dir etwas“ (lacht). Da in dieser Liga jeder jeden schlagen kann, ist es unabhängig, wer der Gegner ist. Im Gegenteil, wir haben die Chance zu zeigen, dass wir - sofern wir alles abrufen - auch mit einer absoluten Spitzenmannschaft auf Augenhöhe mitspielen können.

Da beide Vereine punkten müssen und keiner etwas zu verschenken hat, wird es auf die Strategie ankommen. Wie werden Sie in die Begegnung gehen?

Engelhardt: Wie in jede andere auch. Wir wollen diese Partie unbedingt gewinnen, um eine tolle - vielleicht die beste Saison für Eppelheim - seit der Landesligazugehörigkeit abzurunden.

Rocca: In erster Linie gilt es, unnötige Fehlpässe im Spielaufbau zu vermeiden. Wir gehen davon aus, dass der Gegner früh pressen wird und hier gilt es, Ruhe zu bewahren und die sich bietenden Räume zu bespielen. Gleichzeitig müssen wir die Räume intelligent verteidigen und auf schnelle Seitenverlagerungen gut vorbereitet sein. Im eigenen Drittel dürfen wir den Eppelheimern keinen freien Raum lassen.

Auf welche Spieler wird das besondere Augenmerk zu richten sein?

Engelhardt: Jedes Team der Liga hat einige hervorragende Kicker in seinen Reihen. Bei Ketsch, denke ich, muss man dem Teamgeist und der mannschaftlichen Geschlossenheit weitaus mehr Beachtung schenken.

Rocca: Auch wenn Eppelheim einige starke Einzelspieler hat, macht sie das Kollektiv stark. Daher wird es nicht auf einen Einzelnen ankommen, sondern darauf, im Mannschaftsverbund gut zu stehen und die sich für uns bietenden Chancen eiskalt zu nutzen.

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Herr Engelhardt, voran möchten Sie die gute Runde festmachen? Und Herr Rocca, woran lag es, dass Ihre Mannschaft so in Bredouille kommen konnte?

Engelhardt: Zunächst haben wir mit unseren gezielt ausgesuchten Neuzugängen vor der Saison erneut den richtigen Riecher bewiesen. Dazu kommt, dass wir bis vor drei Wochen noch so gut wie keine größeren und schwerwiegenden Verletzungen hatten und somit super Grundlagen gegeben waren. Und letztlich ist das Team an sich über die letzten Jahren gereift, hat viel Selbstbewusstsein aufgrund der guten Ergebnissen tanken können und unsere Spielidee wurde immer besser umgesetzt.

Rocca: Das hängt mit vielen Kleinigkeiten zusammen. Begonnen hat es damit, dass uns kurz vor der Wechselperiode zwei Spieler nach Zusage verlassen haben, die wir nicht eins zu eins ersetzen konnten. Dann kam dazu, dass unser Abwehrchef Justin Rehberger die komplette Vorrunde nicht zur Verfügung stand. Woche für Woche hatten wir verletzte Spieler zu beklagen, deren Qualitäten uns extrem gefehlt haben. Jede Woche auf acht bis zehn Spieler verzichten zu müssen, war extrem bitter. Die Mannschaft musste lernen, damit umzugehen, dass wir nach einer sehr guten Saison immer wieder mit Rückschlägen zu kämpfen hatten. Wir merken aber, dass es von Woche zu Woche besser wird, auch wenn der Kader aktuell sehr klein ist. In dieser bisher sehr harten Saison für uns hat die Mannschaft deutlich an Mentalität gewonnen und das macht mich stolz. Wir werden alles versuchen, um in der Liga zu bleiben.

Welche Spieler fallen am Sonntag definitiv aus, und wer kommt eventuell zurück?

Engelhardt: Ausfallen werden Tim Uebele, Sven Schwarz, Maxi Heinl, Luca Bauer, Tim Barth, Leon Ziemski, Paul Brömmer und Dennis Sommer

Rocca: Dane Rosenberger, Aiman Kurt, Benjamin Marx, Manuel Merle, Stephan Jung, Kristian Spaqi, Michael Wendel und Julian Herzog fallen aus. Leonce Eklou ist diese Woche locker ins Training eingestiegen. Aktuell gehen wir davon aus, dass es für einen Einsatz in Eppelheim noch nicht reichen wird.

Was macht Sie so sicher, dass Ihre Mannschaft als Sieger aus der wichtigen Partie hervorgehen wird?

Engelhardt: Wir haben großen Bock darauf, die beste Saison für Eppelheim spielen zu können und dabei zeitgleich Teams, die unbedingt in die Verbandsliga wollen, weiterhin zu ärgern. Daraus ziehen wir die Motivation, unbedingt drei Punkte in Eppelheim behalten zu wollen.

Rocca: Die letzten Wochen haben gezeigt, dass wir die Qualität für diese Liga besitzen. Meine Jungs haben wieder mehr Spielfreude aufs Feld gebracht. Die Trainingseinheiten machen extrem viel Spaß, da alle mitziehen und sich einbringen. Mit dieser Geschlossenheit und Leidenschaft ist ein Dreier möglich.

Freier Autor Lothar Fischer ist ein Kenner in Sachen Fußball in der Region.

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