3. Handball-Liga

Führung der HG Oftersheim / Schwetzingen räumt Fehler ein und blickt voraus

Nach sieben Jahren Zugehörigkeit zur 3. Handball-Liga ist die HG Oftersheim/Schwetzingen in die Oberliga abgestiegen. Die Vorstände Peter Knapp und Martin Schmitt ziehen eine Bilanz, die auch einige positive Aspekte enthält.

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Mike Junker
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Zuschauer beim Spiel der HG Oftersheim/Schwetzingen gegen TV Kirchzell Anfang Mai 2023. © Dorothea Lenhardt

Oftersheim/Schwetzingen. Nach dem damals viel umjubeltem Aufstieg aus der Baden-Württemberg-Oberliga 2016 in die 3. Handball-Liga muss die HG Oftersheim/Schwetzingen jetzt wieder zurück in die Spielklasse auf Bundeslandebene.

In der Klassenerhaltsrelegation um den letzten freien Nichtabstiegsplatz waren die Kurpfälzer schon am drittletzten Spieltag gescheitert. Doch nicht erst in dieser finalen Entscheidungsrunde lief es für das HG-Team nicht ganz rund. Schon in der Hauptphase der Spielzeit, die Oftersheim/Schwetzingen als Elfter abschloss, gab es häufig mehr Frust als Euphorie - wie auch schon teilweise in der Vorsaison. Trainer Christoph Lahme hatte zuletzt auch die fehlenden Punkte aus den Heimbegegnungen als großes Manko benannt.

Auf der Suche nach den Hintergründen, die zum Abstieg führten, unterhielten wir uns mit gewissem zeitlichen Abstand nun auch mit HG-Vorstandssprecher Peter Knapp und dem sportlichen Leiter Martin Schmitt. Knapp hat dabei entsprechend seiner Aufgabe mehr das Gesamtbild der HG Oftersheim/Schwetzingen im Blick, Schmitt konzentriert sich eher auf die handballerischen Aspekte.

Geben Sie uns bitte einen Einblick in Ihre Gefühlswelt.

Sportlicher Leiter der HG, Martin Schmitt. © TOBIAS SCHWERDT/HG

Martin Schmitt: Wir sind natürlich sehr enttäuscht. Nach sieben Jahren 3. Liga ist der Abstieg bitter. Wir waren ja in den vergangenen Wochen in einer wahren Gefühlsachterbahn unterwegs und mussten immer wieder Rückschläge einstecken. Zwischendurch keimte dann nochmals ein bisschen Hoffnung auf. Aber jetzt wissen wir endgültig Bescheid und können uns auf die neue Situation einstellen.

Peter Knapp: Der Abstieg ist ein sportlicher Rückschlag. Aber zum Sport gehören nun einmal Niederlagen und Abstiege. Wir sind aufgrund der verschärften Abstiegsregelung quasi ein spätes Opfer der Corona-Pandemie. Wir sind aber ansonsten kerngesund und lassen uns nicht von unserem Weg abbringen, vor allem jungen Talenten aus unserer eigenen erfolgreichen Jugend sowie aus der Region eine sportliche Heimat zu bieten.

Es war also nicht alles negativ in der letzten Saison?

Knapp: Ja, denn wir sollten die Entwicklung der gesamten HG im Blick behalten. Und da gibt es neben dieser Enttäuschung auch sehr viel Positives zu berichten - vom Aufstieg der Damen in die BWOL sowie deren zweiter Mannschaft in die Landesliga bis hin zur Tatsache, dass sich fast alle Jugendteams wieder für die höchsten Spielklassen qualifiziert haben.

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Wurden von Führungsseite Fehler gemacht?

Schmitt: Ganz bestimmt. Es ging los mit der Verpflichtung von Thorsten Schmid, der sicherlich ein guter Trainer ist. Aber mit unserer jungen Truppe, die noch viel Entwicklungspotenzial hat, hat es einfach nicht wirklich gepasst. Wir hätten uns vor der Saison auch gerne personell verstärkt, haben es aber leider nicht geschafft, den einen oder anderen Wunschkandidaten von uns zu überzeugen.

Was waren letztlich die Gründe für den Abstieg?

Schmitt: Es kamen sicherlich wie immer mehrere Faktoren zusammen. Dazu gehört unsere Heimschwäche, die wir noch ergründen müssen. Wir hätten ja mit einem einzigen Heimsieg mehr die Relegation vermieden. Dazu kam mangelnde Erfahrung unserer jungen Truppe, die dazu geführt hat, dass wir einige Punkte erst in den letzten Minuten abgegeben haben. Einige unserer Leistungsträger waren zudem lange krank oder verletzt.

Welche Folgen wird der Abstieg für die HG haben?

HG-Vorstandssprecher Peter Knapp. © BHV

Knapp: Außer dass wir in der nächsten Saison mit den Herren und den Damen in der Baden-Württemberg-Oberliga spielen, hoffentlich keine. Unsere Partner und Sponsoren unterstützen die HG seit vielen Jahren und werden das auch in Zukunft tun. Das Gerüst der Mannschaft steht, weil wir ligaunabhängige Verträge mit den Spielern abgeschlossen haben. Und wir sind überzeugt, dass auch die HG-Fans, die uns in dieser Saison dankenswerterweise wieder so zahlreich und lautstark unterstützt haben, weiterhin zu uns halten werden.

Gibt es erneut Konsequenzen im Trainerbereich?

Schmitt: Christoph Lahme ist und bleibt unser Cheftrainer. Christoph ist ein großes Trainertalent, er ist HGler durch und durch und lebt für den Handball. Mit ihm gehen wir sehr zuversichtlich in die neue Saison.

Vor der Saison wurde verkündet, in fünf Jahren wieder die 2. Bundesliga anpeilen zu wollen. Bleibt es dabei?

Knapp: Natürlich wäre es aktuell vermessen, nach einem Abstieg in die vierthöchste Spielklasse von der 2. Liga zu reden. Jetzt gilt es erst einmal, in der neuen Klasse anzukommen und zu schauen, ob wir gleich wieder oben mitspielen können. Wir bleiben aber dabei, dass wir die 2. Liga mittelfristig wieder in den Blick nehmen wollen. Viele andere Vereine bescheinigen uns ein zweitligareifes Umfeld. Daran und an einer weiteren Professionalisierung wollen wir auch in der BWOL arbeiten.

Was sind nun die Ziele für die neue Saison?

Schmitt: In der BWOL wird es in der Saison 2023/2024 wieder eine Vorrunde geben. Man muss mindestens Vierter werden, um sich für die dann folgende Aufstiegsrunde zu qualifizieren. Die Plätze fünf bis neun landen in der Abstiegsrunde. Es ist klar, dass wir auf jeden Fall unter die ersten vier Mannschaften kommen wollen.

Knapp: Nach den beiden jüngsten Auswärtspartien in Bayreuth und Kirchzell heißt es für die Trainer und für das Team, aber auch für das gesamte Umfeld, Abstand zu gewinnen und Kraft für die neue Saison zu tanken.

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