Durch den Rückzug des VfL Kurpfalz Neckarau II hat die Fußball-Kreisklasse A1 ein neues Tabellenbild erhalten. Die SG Oftersheim, die sich am ersten Spieltag noch gegen die Neckarauer geschlagen geben musste, profitiert nun davon, dass ihr im Gegensatz zur Konkurrenz für diese Niederlage keine Punkte abgezogen werden musste, und befindet sich nun plötzlich mitten drin im Aufstiegsgeschehen. Die SGO ist ebenso wie der FV 08 Hockenheim und der SV Rohrhof Bestandteil des ersten Teils unseres A-Liga-Rückblicks.
SG Oftersheim (2. Platz, 32 Punkte): Neu-Trainer Christian Thome hatte nach dem Abstieg aus der Kreisliga einen Aderlass an Routiniers und Leistungsträgern zu verkraften. Doch der Nachwuchspool der SGO, die hervorragende Arbeit von Thomas Ritz in der zweiten Mannschaft und die reibungslose Integration von Thome im Verein sorgten für eine schnelle Wende, nachdem der Saisonauftakt gegen den Neckarau II noch mit 2:3 verloren gegangen war. „Der Start war etwas holprig und ich musste mir erstmal einen Überblick verschaffen“, bilanziert Trainer Christian Thome. „Ich habe dann ein paar Spieler hochgezogen, wir mussten uns finden und sind dann immer stabiler geworden.“ Danach ging es stetig bergauf und zum Ende der Vorrunde setzten die Oftersheimer durch ein 3:1 gegen die TSG Rheinau sowie ein 1:1 beim SV Enosis Mannheim zwei Ausrufezeichen und reihten sich bei den heißen Aufstiegsanwärtern still und heimlich mit ein. Wo die Reise hingehen soll, ist nach aktuell Platz zwei klar. „Unser Ziel ist es, attraktiven und erfolgreichen Fußball zu spielen. Das bewirkt dann, dass man Punkte holt und das wiederum bewirkt, dass man oben steht“, erklärt Thome. „Natürlich wollen wir jetzt um den Aufstieg mitspielen, aber wir haben da keinen Druck.“
FV 08 Hockenheim (4. Platz, 28 Punkte): Schwach begonnen, dann stark durchgestartet. So wäre der Sturm des FV 08 Hockenheim von Platz zwölf bis auf Rang vier am besten auf den Punkt gebracht. „Es war eine Achterbahnfahrt mit einer kurzen starken Phase, mit einer darauffolgenden schwachen Phase und dann mit acht Spielen in Serie ohne Niederlage bis zur Winterpause“, fasst der Sportliche Leiter Dominik Leiß zusammen. Trotz des kleinen Kaders spielte der Kreisligaabsteiger eine zufriedenstellende Vorrunde, nach der bis hin zu den Aufstiegsplätzen alle Optionen offen- bleiben. Problem war, dass die Hockenheimer in vielen Partien zu viele Anläufe zum Torerfolg benötigten, um den Sack zuzumachen, und hielten Partien dadurch unnötig spannend. „Wir waren vor dem Tor nicht energisch genug und haben zu wenig Tore erzielt“, bestätigt Leiß. Für die Rückrunde soll an der aktuellen Ausgangslage angeknüpft werden. Leiß weiter: „Wir wollen so lange wie möglich oben mitspielen. Es liegt alles eng beieinander und da ist alles möglich.“
SV Rohrhof (6. Platz, 27 Punkte): Drei Spiele der Vorrunde wurmen den Rohrhofer Trainer Andrés Medina López besonders. Das 0:1 gegen den Polizei SV Mannheim, das 2:2 beim FK Bosna Mannheim und das torlose Unentschieden bei der Spvgg 06 Ketsch II kosteten wichtige Punkte im Kampf um eine hohe Tabellenposition und verhinderten, dass der SV Rohrhof weiter oben im Klassement steht. „Das Problem, dass wir gegen Mannschaften von unten Punkte abgeben, müssen wir abstellen“, fordert der SV-Coach entsprechend, der noch vor Weihnachten seinen Vertrag in Rohrhof für ein weiteres Jahr verlängerte. Auch sein komplettes Trainergespann mit Stefano Parisi und Bechir Bellaid bleiben an Bord. Medina López‘ Auftrag für das Jahr 2024 ist es hauptsächlich, die Mannschaft zu verjüngen. „Wir haben Spieler, die nicht mehr jede Woche ihr Potenzial abrufen können. Nach dieser Saison werden auch einige von ihnen aufhören“, kündigt der Spanier an. Dennoch will er die laufende Saison nicht in den Wind schreiben, der Kontakt nach oben sei immerhin weiter da, die Chancen auf Platz eins oder zwei bestünden nach wie vor. „Wichtig sind die ersten beiden Spiele. Da wollen wir mit sechs Punkten rauskommen und dann so lange wie möglich oben mitspielen.“
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