Schwetzingen. Nach dem glorreichen Auftritt der Vorwoche müssen die (erneut nicht in Optimalbesetzung auflaufenden) Drittliga-Handballer der HG Oftersheim/Schwetzingen auf die Verdoppelung ihrer Heimpunkte weiter warten. Zu oft wirkten die Bemühungen zu verkrampft, wurde zu nahe an der gegnerischen Abwehr agiert, die Leichtigkeit des Pfullingen-Spiels war wie weggewischt. Mit 24:29 (10:13) mussten sie sich dem TSB Horkheim geschlagen geben.
Ob dies nötig gewesen wäre, darüber differierten die Ansichten etwas. Einige waren sich beide Seiten darüber, dass ihre Jungs mit vollem Einsatz über 60 Minuten eine gute kämpferische Vorstellung abgeliefert hätten.
Zu Beginn beider Halbzeiten bleibt festzuhalten, dass das Heimteam verharzt hatte (2:5, 12:17). Es folgte ein Herankämpfen und unter Auslassen bester Möglichkeiten jeweils das abschließende Abziehenlassen des Gegners. Dabei hätte zweimal Oftersheim/Schwetzingen in diesen Situationen das Kommando übernehmen können. Im TSB-Score auffällig war Yannik Starz (13/3), dessen Aktionen HG-Coach Christoph Lahme wenig gefielen.
Es könne nicht sein, dass sich sein Team mangels besserem Rückzugsverhalten von ihm so viele Konter eingefangen hatte, eines der Hauptprobleme nach seiner Ansicht nach Eigenfehlern besonders im ersten Durchgang. Der zweite Yannik im Horkheimer Trikot, der Oftersheimer Polifka, hielt sich mit drei Treffern da an diesem Spieltag eher im Hintergrund.
HG-Trainer Lahme übt Kritik an Schiedsrichtern und eigener Mannschaft
Nicht zurück hielt sich indes der HG-Trainer öfter während der Partie mit Kritik an den Schiedsrichtern, was ihm dann auch irgendwann die Gelbe Karte einbrachte (37.). Schritte der Passgeber vor Torerfolg, Fußstellungen im Aus der TSB-Flügelspieler und einiges mehr trugen nicht gerade zu einem niedrigeren Blutdruck bei ihm bei. Am meisten dürfte ihn aber die Spielweise seiner eigenen Leute zeitweilig auf die Palme gebracht haben.
Dennoch zog sich die einheimische Truppe zunächst, ohne dass Lahme eine schon angedachte Auszeit bemühen musste, selbst aus dem Sumpf. Mit entscheidend war dabei der Einsatz von der erneuten „Aushilfe“ Thorsten Micke (ab 10.) und später jenem von Istvan Ferger (ab 16.), der aber nicht ganz an die Effektivität des letzten Spieltages heranreichte. Denn auch Kornwestheimer können Viedo schauen. Ersterer, Micke, sorgte indes fast im Alleingang für einen Gleichstand (9:9/22.).
Unzufriedenheit und Chaos im Angriffsspiel der HG Oftersheim/Schwetzingen
Horkheims Trainer Oliver Heß meinte später: „Die Vorzeichen waren diesmal nicht einfach. Was und wer auf uns zukommt bei der Verletzten-Situation der HG, war nicht klar. Und die HG hat es durchaus gutgemacht“, war er stellenweise mit der Leistung seiner Männer im Umkehrschluss nicht zufrieden. „Wir waren im Angriff zu lethargisch, hatten nicht genug Tiefe. Und als dann Micke und Ferger kamen, bereiteten sie uns große Probleme.“
Doch danach bereitete sich etwas anderes, nämlich Chaos im heimischen Vorwärtsdrang aus. Lahme kritisierte: „Wir hatten keine Tiefe, unser Matchplan wurde eigentlich von Beginn an nicht richtig umgesetzt. Das minus drei zu Pause hätte nicht sein müssen.“ Die Unzufriedenheit beider Handballlehrer tat sich auch in dem doch relativ torarmen Zwischenergebnis nach 30 Minuten kund. Entschieden war zu diesem Zeitpunkt noch überhaupt nichts.
Vergebene Chancen und Angriffsprobleme prägen das Spiel
Aber kurz nach dem Seitenwechsel musste er schon schnell zur Grünen Karte greifen (36.). So schritt er bei diesem eiligst anberaumten Timeout nach der Pause (12:16) zwar zur Tat, aber ohne sein übliches Taktikboard, hatte nur reichlich lautstark ein paar eindrückliche Meldungen anzubringen. Es dauerte, es war mühsam, aber beim 20:22 (44.) keimte Hoffnung auf. In Überzahl wurden jedoch Anschluss-, Ausgleichs- und möglicher Führungstreffer fast im 20-Sekundentakt vergeben. Nicht verschwiegen werden darf allerdings auch nicht, dass der allzeit präsente HG-Tormann Frederik Fauerbach in dieser Phase zwei Konter wegfischte. Doch es dauerte, bis für seine Vorderleute das nächste eigene Erfolgserlebnis notiert wurde – zum 21:26.
„Wir hatten da ab der 45. Minute Angriffsprobleme“, blickte auch Lahme zurück. „Kreuzungen, Außensperren fehlten. Überhaupt, bei 51 Prozent Wurfeffizienz, da läppern sich unsere Fehler. Die Niederlage ist verdient, auch wenn sie wehtut.“ Er trauerte auch vergebenen Chancen nach, zum Beispiel bei Florian Burmeister, der momentan eigentlich nur in der Deckung einsetzbar ist. „Es war ein Bauchgefühl ihn vorzuschicken, aber er war vorne im Pech, wirft zu viele Bälle nicht ins Tor. Kein Wunder ohne jegliches Angriffstraining.“
Heß indes freute sich, dass im Zeitraum des möglichen Kipppunktes seine Idee des siebten Feldspielers gefruchtet hatte. „Das hat uns gut weitergeholfen, denn Schwetzingen ist kein leichtes Pflaster, hat ein super Publikum. Aber wir waren dann auch hinten besser gestanden.“ Lahme bilanzierte final: „Das Konzept stimmt, egal wer spielt, alle wissen, was sie tun haben – nur die Punkte fehlen.“
HG: Fauerbach, Rabe, Wolf; Barthelmeß (6/3), Antritter (2), Kern (2), V. Huljak, Auth, Nauß, Burmeister (2), Durak (1), Micke (6), Novo, Haase, D. Huljak, von Albedyll, Hell, Ferger (5).
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