3. Handball-Liga Frauen

HSG St. Leon/Reilingen: Handballerinnen bringen Favorit ins Wanken

Die HSG-Handballerinnen haben dem Aufstiegskandidaten TSG Mainz-Bretzenheim beim 22:26 (9:10) alles abverlangt. Am Ende reicht es nicht ganz zu einer Überraschung.

Von 
Martina Lederer
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Paula Lederer ist mit sieben Treffern beste HSG-Torschützin gegen Aufstiegskandidat Mainz-Bretzenheim. © Lederer

St. Leon/Reilingen. Eine überraschend spannende und kampfbetonte Partie sahen die Zuschauer am Sonntag im Harres, als Drittliga-Titelaspirant TSG Mainz-Bretzenheim mit vielen mitgereisten Fans bei den Handballerinnen der HSG St. Leon/Reilingen zu Gast war. Mit Müh und Not verbuchten sie einen im Kampf um den Aufstieg für sie immens wichtigen 26:22 (10:9)-Sieg. Dieser war sicher zwei bis drei Tore zu deutlich, zumal der Zweitligaabsteiger, der gerne wieder ins Unterhaus möchte, spielerisch keineswegs besser war.

Für die HSGlerinnen gab Trainer Daniel Weinheimer im Vorfeld als Prognose „ein leichtes Spiel“ ohne Erwartungen aus, konstatierte dann im Nachhinein seiner Abwehr vor allem in der ersten Halbzeit aber eine „überragende Leistung, durch die durchaus eine Überraschung möglich gewesen wäre“. Da bezog er sicher auch Torfrau Clara Bohneberg mit ein, die viele Würfe wie auch einen Siebenmeter zu ihrer Beute machte. Neidlos musste aber auch sie die Leistung ihres Gegenparts im Bretzenheimer Kasten, Rixa Hahn, die einen Sahnetag erwischt hatte, anerkennen.

Effektives Rückraumspiel hält HSG im Rennen

Hahn verbuchte bereits zu Spielbeginn sechs Paraden, bevor beim Stand von 0:2 in der neunten Minute die fünffache Torschützin Madeleine Hornstein den ersten Treffer für die HSG versenkte. Nach ihrem zweiten zum 4:6 und einer Auszeit Weinheimers nach einer sehenswerten Aktion Bohnebergs drehte zunächst die Mainzer Rückraumakteurin Kim Quetsch auf und zeigte ihre Klasse, kassierte aber nach einem Foul eine Zwei-Minuten-Strafe.

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Beim Rückstand von 4:8 fuhren die Weinheimer-Schützlinge die Krallen aus - Paula Lederer durch zwei Siebenmeter und ein Rückraumtor sowie Hornstein auf Außen und Nussbaumer kompromisslos am Kreis. Diese ackerte mit Unterstützung von allen Mannschaftskameradinnen unermüdlich in der Defensive. Bis zum Halbzeitpfiff erkämpfte sich die HSG sogar noch den 9:10-Anschluss.

Nach Wiederanpfiff entwickelte sich ein effektives Zusammenspiel im Rückraum. Lederer, mit sieben Toren beste HSG-Schützin, war dreimal erfolgreich, weil sie von Schulz oder Nicole Weschenfelder zu Distanzwürfen abgeholt wurde. Sie spielten wiederum zweimal Schulz in den Lauf, die somit mit Tempo durch die gegnerische Abwehr kam und unter anderem den Führungstreffer zum 13:12 in der 35. Minute landete.

Atemberaubender Schlagabtausch und starke Torhüterleistungen

Danach entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, bei dem die Abwehrreihen schnell überwunden wurden, immer wieder erschien der Ausgleich auf der Anzeigetafel und die Bretzenheimer Trainerin Kathrin Schneider sah sich gezwungen, die Time-out-Karte beim 18:17 zu ziehen. Für sie ging es um mehr, das Spiel durfte nicht verlorengehen, auch durch zwei weitere Treffer von Schulz, einen von Lederer und Wiebke Heck zum 22:24 in der 57. Minute war nichts in trockenen Tüchern - die Fans beider Seiten schlossen eine Überraschung nicht aus.

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Wie in der Anfangs- war aber auch in der Schlussphase die Mainzer Keeperin die Matchwinnerin, vereitelte sämtliche weitere Abschlüsse der HSH-Akteurinnen und ließ diese mit einer Wurfquote von nur 50 Prozent fast verzweifeln. „Sie hat stark gehalten, wir hatten definitiv die Chance zu gewinnen“, resümiert Bohneberg. „Tatsächlich hat uns die Bretzenheimer Abwehr zu oft den Spielfluss genommen, aber auch wir haben defensiv top gearbeitet und clever Stopfouls provoziert. Wir haben die Rechtsaußen mit sieben Treffern nicht in den Griff bekommen, die Mainzer Topscorerin Kim Quetsch dagegen im Spielverlauf immer besser.“

HSG St. Leon/Reilingen zeigt Kampfgeist und sorgt für Spannung

Dennoch müssen sich die St. Leon/Reilingerinnen mangelnden Kampfgeist nicht vorwerfen lassen, haben unerwartet für Spannung gesorgt und machen damit Lust auf die beiden letzten Saisonspiele gegen Leverkusen und Bensheim.

HSG: Bohneberg, Friedrich, N. Weschenfelder, Nussbaumer (2), Hofmann (2), Lederer (7/4), Hornstein (5), Heck (1), C. Weschenfelder (1), Schulz (4), Engeln, Baumann, Rimpf.

Redaktion

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