Die HSG St. Leon/Reilingen schreibt von einer knappen Niederlage in der Handball-Verbandsliga, der am Ende mit 26:25 (10:12) siegreiche TV Eppelheim von einen „glücklichen, aber nicht unverdienter Auswärtssieg“.
St. Leon/Reilingens Trainer Martin Schnetz wollte sich mit einem Sieg aus der aktuell prekären Tabellenlage befreien und erste Punkte sammeln. Ausschlaggebend für die Niederlage trotz Halbzeitführung war auch eine Torflaute von zehn Minuten in der zweiten Spielhälfte, als sich das HSG-Team einen unerklärlichen Leerlauf erlaubte und ein folgenschwerer Ballverlust kurz vor Spielende dem TVE den entscheidenden Ballgewinn brachte, den schließlich Neuzugang Markus Bujotzek zu einem Treffer ins Eck nutzte.
Knappe Führung zur Pause
Die ersten 30 Minuten verliefen recht torarm. Beide Teams agierten mit einer kompakten 6:0-Abwehrformation und somit taten sich beide Angriffsreihen schwer, Lücken zu finden. Das HSG-Team gefiel zunächst durch seine gelungenen Kreuzbewegungen, die Raum schaffen sollten, um zu Chancen zu kommen. Eppelheim baute sehr ruhig und bedächtig Angriffe auf und wartete geduldig auf Torgelegenheiten.
Zusehends fanden dann die Gastgeber besser ins Spiel und brachten durch ihr nun variableres Spiel die Defensive der Gäste in Verlegenheit. Über 5:4 kamen die Gastgeber zu einer 8:5-Führung, wobei sie sowohl über Würfe aus dem Rückraum als auch über die Außen und den Kreis erfolgreich waren. In dieser Phase versäumte es die HSG, die Führung auszubauen, als sie mehrere klare Torchancen ausließ. Dies nutzten die Gäste und kamen zum 9:9-Ausgleich. Dennoch gingen die Hausherren mit einer Zwei-Tore-Führung in die Pause.
Nach dem Seitenwechsel gefiel das HSG-Team zunächst durch eine aufmerksame Defensive und mit schnellem Umschaltspiel. Überhaupt entstand eine wesentlich attraktivere und vor allem spannendere Partie im zweiten Durchgang. Aus dem dynamischeren Spiel der HSG resultierte ein 16:13. Diesen Vorsprung hielten die Gastgeber, weil sie auf einen Gegentreffer der Gäste stets eine adäquate Antwort hatten und mit ihrem klug aufgebauten Offensivspiel die Partie eigentlich im Griff hatten, was sich auch mit der 20:17-Führung dokumentierte. Allerdings verpasste die HSG eine deutlichere Führung, weil sie einerseits mit ihren Chancen unkonzentriert umging und andererseits auch im Überzahlspiel nicht konsequent war und selbst eine 6:4-Überzahl nicht nutzte.
Bei der HSG riss der Faden und der TV machte mit einem 7:1-Lauf aus einem 17:20 schnell eine 24:21-Führung. Doch die Gastgeber zeigten Moral und Einsatz, kamen aus der Schwächephase heraus und wirkten nun wieder konzentrierter. Die Abwehr stand nun stabiler, das effektive Angriffsspiel wurde durchgezogen und vier Treffer in Serie drehten das Spiel wieder. Die Zeichen standen für die HSG auf Sieg, doch musste Janosch Menger nach einem Foul seines Gegenspielers Nik Keller, der direkt Rot sah, verletzt vom Feld. Eppelheim glich durch Mirko Hess im Anschluss aus. 20 Sekunden vor Spielende verlor das nun nervös wirkende HSG-Team den Ball an die Gäste, die zwei Sekunden vor der Sirene das entscheidende Tor warfen.
„Derzeit ist eine Moral im Team des TV Eppelheim, die selbst die eigenen Spieler überrascht“, schreibt unterdessen der Sieger der Partie dazu. Nach dem Seitenwechsel habe der gerade aus Amerika gekommene Markus Bujotzek ein Herz gefasst und dreimal hintereinander die Kugel zum 21:20 ins gegnerische Netz geknallt.
Enttäuschung bei der HSG, Jubel beim TVE. „Eigentlich habe ich immer auf meine Truppe vertraut, aber wir haben es uns unnötig schwer gemacht und heute hätte es in die Hose gehen können“, meinte ein erleichterter Eppelheimer Trainer Sebastian Metzler. Dominik Sommer richtete aber den Blick nach vorne: „Wir brauchen eine tolle Trainingswoche, um auf den Tabellenführer im nächsten Spiel vorbereitet zu sein.“
HSG: Gaida (9/3), Schmitt, Grünholz, Netscher (3), Zanki, Benetti (1), Menger (4), Schäfer, Fink (3), Frank, Meyer (5), Bender und Baumgärtner.
TVE: Koch, Brendel; Widmer, Keller (6), Bujotzek (9), Stotz (1), Huckele, Hofmann (2), Hess (5/3), Geier (3), Rutt, Sommer und Dennhardt. krau/we/mgw
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