Vermutlich hat ganz Oftersheim am vergangenen Wochenende den Triumph der deutschen U17-Nationalmannschaft bei der WM in Indonesien verfolgt. Max Moerstedt, ein Kind des Ortes, war Hauptprotagonist bei diesem denkwürdigen Ereignis. Der 17-Jährige ist ein Paradebeispiel für den Weg, den die SGO seit ein paar Jahren eingeschlagen hat. Weg von fertigen, teuren Spielern, hin zu gut und nachhaltig ausgebildeten Nachwuchstalenten. Sinnbildlich für diese Vereinsphilosophie steht derzeit auch Vincent Steck, der seit der F-Jugend bei der SGO spielt und nie den Klub gewechselt hat.
Derzeit ist er dabei, eine feste Größe in der A-Liga-Mannschaft zu werden. „Als ich aus der A-Jugend rauskam, war ich direkt bei Trainer Daniel Katsch bei der ersten Mannschaft dabei. Ich hatte dann leider nicht so viel Spielzeit und bin freiwillig in die zweite Mannschaft zurückgegangen, um mir dort wieder Selbstvertrauen zurückzuholen“, erklärt Steck.
„Anfang dieser Saison wurde ich dann von Christian Thome angesprochen, ob ich nicht ins Training der Ersten kommen möchte.“ Steck überlegte und wagte den zweiten Anlauf – und das mit Erfolg. „Ich denke, dass ich jetzt erst richtig angekommen bin“, so Steck, der zuletzt auf der für ihn noch ungewohnten Rechtsverteidiger-Position zum Einsatz gekommen war.
Diese Flexibilität war auch für Trainer Thome Grund genug, Steck als Spieler der Woche zu nominieren. Insbesondere beim jüngsten 3:1-Sieg gegen die TSG Rheinau, eine Kampfansage an das Spitzenduo, dass mit der SGO im Aufstiegsrennen doch noch zu rechnen sein soll, zeigte Steck eine sehr stabile Leistung. „Wir waren heiß auf das Spiel, sind ganz gut reingekommen und haben das Spiel angenommen. Ich denke, uns war anzumerken, dass wir die drei Punkte wollten“, sagt der BVB-Fan. Es ist vielleicht auch gerade seine Unbekümmertheit, die ihm dazu verhilft, derzeit auf Thomes Notizblock einen dauerhaften Eintrag zu erzwingen.
Drei Punkte müssen her
Ziele hat er sich nicht gesetzt, die Leichtigkeit will er einfach in spielerische Qualität ummünzen. „Ich will einfach spielen, spielen, spielen“, betont Steck und blickt mit seinen Teamkameraden auf ein großes Ziel. „Wenn wir weiter unsere Leistung abrufen, ist der Sprung möglich“, denkt der Auszubildende für Groß- und Außenhandel schon ein wenig an die Kreisliga. Dafür muss nun in der letzten Runde vor der Winterpause natürlich ein Sieg her. Mit dem VfL Kurpfalz Neckarau II haben die Oftersheimer ohnehin aus dem Hinspiel noch eine Rechnung offen.
Das 1:3 am ersten Spieltag war damals eine große Enttäuschung. „Wir hatten uns noch nicht gefunden. Jetzt sind wir aber eingespielt und es macht riesig Spaß“, soll dieses Oftersheimer Selbstvertrauen nun auch der VfL Kurpfalz Neckarau II zu spüren bekommen. Vielleicht schaut dieses Mal auch Max Moerstedt mit einem Auge auf seinen Ex-Verein.
Info: SG Oftersheim – VfL Kurpfalz Neckarau II, FV 08 Hockenheim – TSG Rheinau, SV Rohrhof – FC Germania Friedrichsfeld, DJK Fortuna Edingen-Neckarhausen – Spvgg 06 Ketsch II (alle Sonntag, 14 Uhr).
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