2. Fußball-Bundesliga

Jetzt zeigt der SVS auch noch Moral

2:2 nach 0:2: Sandhausen holt gegen den Tabellenvierten SC Paderborn ein Unentschieden

Von 
Frederik Schneider
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Hier erzeilt Sandhausens Franck Evina den Treffer zum 2:2-Ausgleich gegen den SC Paderborn. © Michael Ruffler

Eines hat sich beim SV Sandhausen unter Gerhard Kleppinger nicht geändert: Franck Evina glänzt auch unter dem Interimstrainer als Joker. Der Treffer des Winter-Neuzugangs allein ist aber nicht dafür verantwortlich, dass der Tabellenletzte der 2. Fußball-Bundesliga frischen Mut im Abstiegskampf schöpft. Vielmehr liegt es daran, dass der SVS beim 2:2 (1:2) gegen den SC Paderborn Moral zeigte und es schaffte, sich für eine starke Aufholjagd nach einem frühen 0:2-Rückstand noch zu belohnen.

Durch den Punktgewinn arbeiten die Schwarz-Weißen am großen Ziel, doch noch in der Liga zu bleiben. Der Rückstand auf den Abstiegsrelegationsplatz beträgt fünf Spieltage vor dem Ende der Saison nur noch drei Punkte und auf dem rangiert der kommende Gegner SSV Jahn Regensburg.

Gegen Paderborn musste Kleppinger einmal tauschen. Im Vergleich zum 2:1-Erfolg beim 1. FC Magdeburg fehlte der Gelb-gesperrte Merveille Papela. Dafür rückte Patrick Ochs in die Startformation. Ansonsten vertraute der 65-Jährige der siegreichen Elf aus der Vorwoche.

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Anders als in Magdeburg ging es aus Sicht der Gastgeber vor 3806 Zuschauern aber nicht gut los. Florent Muslija verwandelte einen Freistoß sehenswert. Torhüter Patrick Drewes machte einen kleinen Schritt in die falsche Richtung und kam dann nicht mehr an den Ball (19.). Noch schlechter sah es dann nach 28 Minuten aus. Der aufgerückte Maximilian Rohr traf zum zweiten Mal für die Ostwestfalen, weil Kerim Calhanoglu sich mehr darum kümmerte, seinen Gegenspieler Felix Platte aus dem Weg zu räumen. Den Ball verlor die Leihgabe des FC Schalke 04 jedoch aus den Augen. Vom SVS war in der ersten halben Stunde nichts zu sehen in der Offensive. Dann bediente Abu-Bekir El-Zein Kemal Ademi, der mit dem ersten Torschuss auf 1:2 verkürzte. Es war Ademis erster Treffer im Dress der Kurpfälzer und den erzielte er gegen seinen Ex-Club.

Nach der Pause trumpfte El-Zein dann noch einmal auf. Diesmal bediente er den eingewechselten Evina. Bei all seinen drei Treffern war der Offensivspieler bislang eingewechselt worden. Inzwischen hatte Sandhausen mehr Ballbesitz.

Doch in der Schlussphase arbeitete sich Paderborn zurück ins Spiel. Mit einem Sieg hätten sie den Rückstand auf den drittplatzierten Hamburger SV wieder etwas mehr unter Druck setzen können. Bei einem Freistoß von Muslija war der Pfosten im Weg und wenig später vergab Rohr die große Möglichkeit, seine Mannschaft wieder in Front zu bringen.

Kleppingers Team schien mit dem Punkt zufrieden zu sein und rettete das Ergebnis über die Zeit. Der Interimstrainer kann eine Menge Positives mitnehmen. Es ist der beste Start eines SVS-Trainers seit Oktober 2018. Vier Mal haben die Sandhäuser in den vergangenen zwei Spielen getroffen und damit so häufig wie in den neun Partien davor. Zudem traf mit Ademi endlich mal wieder ein Stürmer.

Ein Sorgenkind gibt es aber: David Kinsombi – gemeinsam mit seinem jüngeren Bruder Christian der beste Torschütze des Clubs – stand erneut nicht im Kader. Schon vor der Begegnung hatte Kleppinger erklärt, dass ausschließlich sportliche Gründe dafür ausschlaggebend seien. Aus Sicht des SVS wäre es wichtig, wenn sich der Stratege, der besonders in der Anfangsphase der Saison einen wichtigen Part übernommen hatte, wieder fangen würde. Aber auch ohne David Kinsombi darf der SVS vom Klassenerhalt träumen. Gerhard Kleppinger hat seiner Mannschaft, den Verantwortlichen und dem Umfeld wieder Hoffnung gegeben. fred

Freier Autor

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