Ketsch. Die Sportplätze der beiden Vereine liegen gerade einmal drei Kilometer auseinander. Im Klassement trennen sie derzeit nur zwei Punkte sowie zwei Plätze und zudem haben in der vergangenen Sommerpause drei Spieler vom einen zum anderen Verein die Fronten gewechselt – mehr Brisanz und Derby geht in der Fußball-Landesliga Rhein-Neckar nicht mehr, wenn am Sonntag (15 Uhr) die Spvgg 06 Ketsch und der FV 1918 Brühl aufeinander treffen.
Letztere gelang am vergangenen Wochenende der Befreiungsschlag, der Verbandsliga-Absteiger VfL Kurpfalz Neckarau wurde mit 5:0 klar in die Schranken verwiesen. „Entscheidend war, dass wir dieses Spiel gewonnen haben. Darüber hinaus kam noch dazu, dass wir gut gespielt haben und von der ersten Minute an konzentriert dabei waren“, fasst FV-Trainer Andreas Backmann den ersten Saisondreier zusammen. „Das einzige, was gefehlt hat, war, dass wir bis zur 25. Minute nicht konsequent Tore geschossen haben. Die Chancen waren da.“
Letztlich bleibt aber auch festzuhalten, dass die Brühler dem Gegner aus Mannheim auch keine Torchance zugestanden haben. Die Auswechslung von Routinier Patrick Morscheid war dahingehend mehr eine Vorsichtsmaßnahme. „Er war angeschlagen und hat signalisiert, dass es nicht zu 100 Prozent geht“, erklärt Backmann. Derzeit ist davon auszugehen, dass er zum Derby in Ketsch wieder auflaufen wird. Der FV-Coach hofft, dass Morscheid bald wieder zu seiner gewohnten Form zurückfindet: „Er hat jetzt auch noch nicht die Runde gespielt, die man erwartet. Er ist normalerweise jemand, der aus dem Spiel heraus mit seinem guten linken Fuß einfach mal einen gefährlichen Ball spielt.“
In Bezug auf das Ketsch-Spiel erwartet Backmann „eine heiße Nummer“, insbesondere da in seinem Aufgebot mit Justin Rehberger, Aiman Kurt und Kristian Spaqi drei Spieler stehen, die erst vor einiger Zeit von der Spvgg 06 Ketsch zum FV 1918 Brühl gewechselt sind. „Das wird ein 50:50-Spiel, es wird kampfbetont und es werden Emotionen im Spiel sein“, erwartet Backmann sämtliche Zutaten für einen knackigen Derbycocktail. „In so einem Spiel entscheidet die Tagesform und wer am Ende die Zweikämpfe für sich entscheidet.“ Ein Fragezeichen steht in seinem Kader lediglich hinter Phillip Onos.
Auf den ersten dreifachen Punktgewinn wartet hingegen noch die Spvgg 06 Ketsch. „In gewissen Spielsituationen waren wir einfach nicht zwingend genug, haben in manchen Situationen in der Offensive zu unsauber gespielt“, hat Trainer Marco Rocca die Wurzel des Übels schon entdeckt. „Es gilt, über die gesamte Spielzeit eine gewisse Stabilität und Kompaktheit zu halten.“ Dennoch ist die Stimmung im Lager der Ketscher ausgesprochen gut und man wartet bei den Nullsechsern darauf, bis der Knoten platzt und man sich das Spielglück wieder erzwungen hat.
Am liebsten soll das natürlich im Duell mit dem Nachbarn passieren, doch Rocca weiß, dass es schwer wird: „Sie verfügen über viel Qualität der Einzelspieler. Durch den Sieg haben sie sich bestimmt Sicherheit und Selbstvertrauen geholt.“ Verzichten muss er für die Partie auf Kemal Yildiz, Dane Rosenberger, Abdullah Bdiwi, Manuel Merle, Kai Korpilla, Sven Alexov und Leonce Eklou.
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