Ketsch. Die Kurpfalz-Bären haben im Abstiegskampf der 2. Handball-Bundesliga weiter alles in der eigenen Hand. Was sie aber dringend benötigen, sind Punkte. Beim TuS Lintfort wartet am Samstag eine schwere Aufgabe gegen einen Mitkonkurrenten um den Klassenerhalt (Anwurf: 17.30 Uhr).
Die Herausforderung ist auch deshalb gewaltig, weil mit Katharina Hufschmidt (entzündetes Handgelenk) eine weitere Spielerin ausfallen wird. Auch Janneke Geigle ist aufgrund eines Magen-Darm-Infekts fraglich. Umso mehr kommt es auf die Teamkolleginnen an – auch auf Lena Stitzel, die im Interview über die Gründe ihres überraschenden Verbleibs und die aktuelle Situation der Bären spricht.
Vor wenigen Wochen hieß es noch, dass Sie den Verein verlassen werden. Wie kam es dazu, dass Sie nun doch bleiben?
Lena Stitzel: Vor einigen Wochen war es tatsächlich noch nicht ganz klar, ob ich den Verein verlassen werde. Die Entscheidung, bei den Bären zu bleiben, hat sich aber in den letzten Gesprächen, sowohl mit unserem neuen Trainer Sascha Kuhn als auch mit den Verantwortlichen der TSG, gefestigt. Mir wurde von Anfang an vermittelt, dass man sich eine weitere Zusammenarbeit wünscht. Ein wesentlicher Punkt war für mich, dass ich hier die beste Möglichkeit habe, mein Studium und den Handball zu vereinen. Außerdem fühle ich mich in der Mannschaft sehr wohl. Deshalb möchte ich in Ketsch meine nächsten Entwicklungsschritte gehen und weiterhin ein Teil der Bären sein.
Sie machen als Mannschaft eine schwere Phase durch. Wie würden Sie die Stimmung beschreiben?
Stitzel: Wir wissen alle, dass wir aktuell in einer schwierigen Lage sind und wir unbedingt Punkte brauchen, um noch eine Chance auf den Klassenerhalt zu haben. Zusätzlich steht unserer Trainerin aufgrund mehrerer Ausfälle momentan nur ein sehr komprimierter Kader zur Verfügung, was auch die Trainingsplanung nicht erleichtert. Nichtsdestotrotz werden wir die kommenden Wochen alles daransetzen, unser Ziel zu erreichen.
Von der Tribüne aus hat man natürlich immer leicht reden, dennoch die Frage: Wie lautet Ihre Erklärung für die immer wieder zahlreichen technischen Fehler und die hohe Anzahl an Fehlwürfen, die schon so viele Punkte gekostet haben.
Stitzel: Das stimmt mit den technischen Fehlern. Doch durch das schnelle Spiel nach vorne und die oft knappen Spielstände wird häufiger ein höheres Risiko eingegangen. Leider entstehen bei uns gerade im Tempospiel noch zu viele technische Fehler, was dem Gegner zu einfachen Toren verhilft. Im Abschluss müssen wir vor allem in entscheidenden Spielphasen konstanter werden.
Wie schätzen Sie die Lage mit Blick auf den Abstiegskampf aus Bären-Sicht ein?
Stitzel: Wir wissen, dass wir in den nächsten Spielen unbedingt Punkte brauchen, daher werden die nächsten Wochen sehr entscheidend für uns sein. In den letzten Partien treffen wir noch auf einige Mannschaften, die mit uns um den Abstieg kämpfen und ein ähnliches Punkteverhältnis haben. Da kann es bis zum letzten Spieltag noch spannend werden. Das heißt für uns, dass jeder Vergleich ein Endspiel sein wird - mit dieser Einstellung werden wir in jede Trainingswoche gehen.
In Lintfort steht ein wegweisendes Spiel bevor, in dem beide Mannschaften unter Druck stehen. Wie beurteilen Sie die Ausgangslage?
Stitzel: Sowohl für uns als auch für Lintfort steht am Wochenende viel auf dem Spiel, deswegen bin ich davon überzeugt, dass beide Mannschaften am Samstag hoch motiviert auflaufen werden. Der Verlauf des Hinspiels (Anm. d. Red.: 34:25) hat gezeigt, dass es für uns wichtig sein wird, eine konstante Leistung über 60 Minuten abzurufen und uns gegen die Torhüterinnen des Gegners nicht zu viele Fehlwürfe zu erlauben.
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