Frauen-Handball

Kurpfalz-Bären Ketsch: Ernste, jedoch keine hoffnungslose Lage

Der Frauen-Handball-Zweitligist Kurpfalz-Bären aus Ketsch hat auch sein viertes Spiel in dieser Saison verloren. Wie es zum 25:32 beim SV Werder Bremen kam, erzählt unser Reporter.

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Frederik Schneider
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Sara Goudarzi zeigt sich gegen den SV Werder Bremen gut aufgelegt und steuert die meisten Treffer für ihr Team im Spiel bei. © Lenhardt

Etwas mehr als 70 Jahre ist es her, da schuf der erste Kanzler der Bundesrepublik Deutschland in der Berliner Ostpreußenhalle am Funkturm das Zitat: „So ernst die Lage ist, sie ist nicht verzweifelt.“ In einer etwas abgewandelten Form wiederholte nun Trainerin Franziska Garcia von den Kurpfalz-Bären den Satz von Konrad Adenauer, nachdem ihre Mannschaft auch das vierte Spiel in dieser Saison in der 2. Handball-Bundesliga der Frauen verloren hatte.

„Dramatisch schätze ich die Lage nicht ein, da wir uns im Sport befinden. Die Lage ist sehr ernst, in meinen Augen aber nicht hoffnungslos, weil es nicht so ist, dass wir nicht dagegen halten können“, sagte sie nach der 25:32-(14:17)-Niederlage des Ketscher Teams beim bis Samstagabend ebenfalls noch sieg- und punktlosen SV Werder Bremen.

Dabei schienen die Vorzeichen vor 250 Zuschauern in der Klaus-Dieter-Fischer-Halle gut zu sein. Johanna Wiethoff feierte nach einer mehrwöchigen Abstinenz ihr Comeback auf dem Spielberichtsbogen und kam in etwas mehr als 53 Minuten auf acht Paraden. Doch momentan schaffen es viele Spielerinnen nicht, ihr Leistungspotenzial über die gesamte Spielzeit abzurufen, bestätigte Garcia. „Wir scheitern an uns selbst, einige hadern zu viel mit sich selbst.“

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Im Vergleich zum vor allem in der Offensive enttäuschenden Auftritt gegen den Aufsteiger TSG 1846 Mainz-Bretzenheim (21:27) zeigten sich die Gäste wieder etwas verbessert. Die gut aufgelegte Sara Goudarzi traf per verwandeltem Strafwurf zum 4:2 und Ina Scheffler sorgte nach einer Viertelstunde dafür, dass Ketsch immer noch mit zwei Toren vorne lag (9:7). Kurz vor der Pause wendete sich das Blatt dann aber. Bremen glich aus und legte vor dem Seitenwechsel einen kleinen Zwischenspurt hin.

„Wir spielen keine schlechte erste Halbzeit, schaffen es auch in Führung zu gehen, und erspielen uns gute Möglichkeiten, die wir dann aber ungenutzt lassen“, führte Garcia ihre Zwischenbilanz aus.

Bis zum 22:20 durften die Bären noch von ihrem ersten Saisonsieg träumen. Doch dann häuften sich mal wieder die Fehler. „In Überzahl agieren wir das ganze Spiel über nicht gut in den Entscheidungen. In Halbzeit zwei lassen wir Effektivität und Entschlossenheit vermissen“, erklärte Garcia die Gründe für die nächste Pleite.

Bremen zog davon und schickte die Bären ohne etwas Zählbares auf die Heimreise. Positive Aspekte erkannte die Bären-Trainerin aber auch: „Das Auftreten von Sara Goudarzi, die Verantwortung übernommen hat und draufgegangen ist, hat mir gefallen. Auch Marlis Mader hat ihr Potenzial im Angriff angedeutet“, sagte sie.

Am Ende reichten einige wenige Lichtblicke nicht. Der Druck nimmt vor dem Spiel beim VfL Waiblingen am 12. Oktober weiter zu. Damit die Lage nicht noch ernster wird, hilft nur ein Erfolgserlebnis. Das weiß auch die Trainerin, die sagt: „Wir sind bisher immer über die mannschaftliche Geschlossenheit gekommen. Das muss auch wieder das Ziel sein. Und das geht am Ende nur über Training, Wiederholungen und harte Arbeit.“ Von Letzterem gibt es bis zur nächsten Aufgabe ausreichend.

Bären: Wiethoff, Longo; Mann (5/1), Goudarzi (6/1), Hinzmann, Geigle (2), Scheffler (2), Marmodee (1), Lerche, Mader (5), Möllmann (1), Schranz, Stitzel, Engelhardt (3), Hufschmidt.

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