Sandhausen. 16 Punkte aus zwölf Spielen in der 3. Fußball-Liga und das Weiterkommen im DFB-Pokal reichten nicht aus: Danny Galm ist seinen Job als Trainer des SV Sandhausen nach gerade einmal vier Monaten wieder los. Etwas mehr als eine Stunde nach dem Abpfiff der Partie gegen den SC Verl, die 2:2 endete, teilte der Club die Freistellung am Sonntagabend mit.
„Wir hatten bis zuletzt an ein erfolgreiches Abschneiden unter Danny geglaubt. Aufgrund des ausbleibenden sportlichen Erfolges ist die Erreichung unseres Ziels mittlerweile stark gefährdet. Deshalb sehen wir uns nun zu diesem Schritt gezwungen“, sagte Sportdirektor Matthias Imhof. Über die weiteren Schritte wolle der Verein in der kommenden Woche informieren, hieß es weiter.
Damit nimmt das Trainerkarussell am Hardtwald wieder Fahrt auf. Seit 2016 versuchten sich mittlerweile acht Übungsleiter. Nur Alois Schwartz, Kenan Kocak und Uwe Koschinat hielten länger als ein Jahr durch. Tomas Oral, der im Februar 2023 auf Schwartz gefolgt war, musste nach 49 Tagen wieder gehen. Für Galm ist nach 125 Tagen Schluss.
Fehlende Ergebnisse und haarsträubende Fehler wurden dem 37-Jährigen zum Verhängnis. Exemplarisch darf das Duell mit Verl herangezogen werden, in dem Sandhausen ein Gegentor nach einem ruhenden Ball kassierte und das zweite nach einer unkonzentrierten Aktion von Abu-Bekir El-Zein, der nur 14 Minuten nach seiner Einwechslung wieder ausgewechselt wurde – die Höchststrafe.
Seine Entscheidung begründete der inzwischen geschasste Coach, der unter anderem auf Kapitän Dennis Diekmeier verzichten musste, am Mikrofon bei „Magenta Sport“ so: „Es waren ja danach noch ein paar Minuten zu spielen und wir haben uns entschieden, Yassin Ben Balla zu bringen, um das Zentrum zu stabilisieren. Natürlich haben wir aber auf die Situation reagiert, wollten aber in erster Linie noch einmal Schwung nach vorn bringen.“
Höchststrafe für El-Zein vom SV Sandhausen
Dennoch: Für El-Zein war es ein gebrauchter Nachmittag. Nach dem Abpfiff musste er von den Mitspielern getröstet werden. „Da muss er durch, das ist ein Thema, das er lernen muss“, sagte Galm. „Es läuft nicht immer nach deiner Pfeife. Du musst dich in den Dienst der Mannschaft stellen und es ging darum, das Spiel zu gewinnen.“
Das gelang aber einmal mehr nicht, weil die Treffer von Max Geschwill zum Ausgleich und Rouwen Hennings per verwandeltem Strafstoß nicht ausreichten. Zudem wurden auf beiden Seiten Treffer aberkannt. „Ich bin genervt“, beschrieb Galm noch einmal sein Stimmungsbild nach dem Abpfiff, als er noch nichts von der Trennung wusste. „Positiv nehme ich aber mit, dass meine Mannschaft fightet, dass sie unter der Woche sehr viel investiert, und deswegen werden wir dafür auch irgendwann belohnt.“
Als Trainer wird er das nicht mehr miterleben. Wer den SVS übernimmt, ist offen. Auch die anstehenden Aufgaben haben es in sich. In der Liga wartet auswärts die zweite Mannschaft von Borussia Dortmund, danach kommt mit Bayer Leverkusen die Bundesliga-Mannschaft der Stunde im DFB-Pokal an den Hardtwald, ehe der 1. FC Saarbrücken dort gastiert.
Nach dem großen Umbruch im Sommer schreitet die Entwicklung langsamer voran, als es sich die Verantwortlichen gewünscht haben. Ihnen ist der Geduldsfaden gerissen – mal wieder.
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