Fußball-Landesliga

Patrick Greulich trifft für den FV Brühl wieder wie am Fließband

Patrick Greulich gab in der vergangenen Saison als Hauptgrund seines Wechsels zum FV Brühl an, endlich in einer Mannschaft zu spielen, die das Zeug besitzt, um den Aufstieg in die Fußball-Verbandsliga mitzuspielen.

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Patrick Greulich (l.) vom FV Brühl befindet sich in Topform. © Fischer

Brühl. Patrick Greulich gab in der vergangenen Saison als Hauptgrund seines Wechsels zum FV Brühl an, endlich in einer Mannschaft zu spielen, die das Zeug besitzt, um den Aufstieg in die Fußball-Verbandsliga mitzuspielen. Doch das war - wie man heute weiß - ein Trugschluss. Nicht Brühl - das am Ende sogar um den Klassenerhalt kämpfen musste -, sondern die Eppelheimer, denen Greulich den Rücken gekehrt hat, haben um Haaresbreite die Aufstiegsrelegation verpasst. Unsere Redaktion sprach mit dem 33-Jährigen über seine Odyssee, die Rückkehr nach Eppelheim sowie seinen derzeit guten Lauf mit bereits elf Saisontoren.

Herr Greulich, haben Sie den Wechsel von Eppelheim zu Ihren Heimatverein Brühl im Nachhinein als Fehler eingestanden?

Patrick Greulich: Im Nachhinein ist man immer schlauer. Ich habe es mir auch anders vorgestellt. Sportlich gesehen war es ein Fehler, den ich zugebe und zu dem ich auch stehe. Ich möchte aber betonen, dass ich neue Freundschaften mit Spielern und Betreuern in Brühl geschlossen habe.

Woran lag es, dass es ein mit so klangvollen Namen gespickter Kader fast über die gesamte Spielzeit an Leistungsbereitschaft vermissen ließ?

Greulich: Das hatte meiner Meinung nach mehrere Gründe. Zunächst einmal sind wir Spieler mitverantwortlich, was geleistet wurde. Aber ich lese und höre immer nur, dass man von den Spielern sehr enttäuscht sei und dies nicht erklären kann. Wir hatten eine Sommer-Vorbereitung von acht Wochen, in denen meiner Meinung nach viel zu wenig im Fitness- und im taktischen Bereich gearbeitet wurde. Man hat sich zu sehr auf die individuelle Klasse der Spieler verlassen. Aber für Erfolg muss man hart arbeiten im sportlichen wie auch im geschäftlichen Bereich. Zudem trat nach den ersten sechs, sieben Spieltagen eine Unruhe im Verein ein, die ich so in Brühl noch nicht erlebt habe. Das soll kein Nachtreten sein, denn das sind Fakten, die nicht verschwiegen werden dürfen, da nicht nur die Spieler Schuld an dem schlechten Abschneiden in der letzten Saison hatten.

Wie erklären Sie sich die Ladehemmung, die Sie beim Wechsel nach Brühl durchleben mussten?

Greulich: Zehn Tore sind jetzt keine Glanzmarke für mich. Aber die musst du auch erstmal schießen. Ich bin ein Spieler, der nur Leistung bringen kann, wenn er sich auch richtig im Verein wohlfühlt und dort eingesetzt wird, wo er am stärksten ist, nämlich auf der Mittelstürmerposition.

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In der neuen Landesliga-Saison in Eppelheim haben Sie zu Ihrer alten Treffersicherheit zurückgefunden. Gibt es dafür eine Erklärung?

Greulich: Da gibt es eine eindeutige Erklärung, denn ich wurde nach meiner Rückkehr nach Eppelheim von allen so aufgenommen, als wäre ich nie weggewesen. Der komplette Verein ist eine Einheit, jeder hilft dem anderen, alle halten zusammen. Die Mannschaft hat letztes Jahr einen riesigen Schritt nach vorne gemacht. Unser Trainerteam hat uns in der Vorbereitung richtig bluten lassen. Das Ergebnis liegt auf der Hand, denn wir sind alle topfit und ein Rädchen greift ins andere. Dann kommt das Toreschießen wieder von alleine, was die elf Tore in fünf Spielen bestätigen.

Sie haben als Hauptbeweggrund Ihres Wechsels nach Brühl angegeben, endlich in einer Mannschaft zu spielen, die den Aufstieg schaffen kann. Das hätten Sie einfacher haben können, denn nicht Brühl, sondern Eppelheim klopfte an den Aufstiegsplätzen an. Haben Sie sich nicht in den Allerwertesten gebissen?

Greulich: Ja, genau das habe ich. Ich bin immer noch überzeugt davon, dass dies auch in Brühl unter anderen Voraussetzungen möglich gewesen wäre. Aber in die Zukunft kann ich noch nicht schauen und wie gesagt, danach ist man immer schlauer.

Sie führen nach fünf Spieltagen mit elf Toren klar die Torschützenliste der Landesliga an und sind auf dem besten Wege, doch noch Ihren Traum vom Aufstieg zu schaffen. Wie realistisch sehen Sie das Ganze?

Greulich: Wir haben jetzt erst fünf Spieltage absolviert, da kann noch einiges passieren. Wir werden weiter von Spiel zu Spiel schauen und versuchen, jede Partie für uns zu entscheiden. Wenn wir von größeren Verletzungen verschont bleiben, schätze ich das Ganze sehr realistisch ein. Aber erstmal die Kirche im Dorf lassen, weiter hart arbeiten und dann die Ernte einfahren.

Am Sonntag kommt mit VfL Kurpfalz Neckarau die Schießbude der Liga nach Eppelheim. Bestimmt ein gutes Betätigungsfeld, um Ihr Torkonto auszubauen oder?

Greulich: Wir treffen sicherlich auf einen Gegner, der sich hinten reinstellen und uns das Toreschießen nicht leicht machen wird.

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