Ein letzter Wackler, ein letzter Wurf und der Ball schlägt ein - mitten ins Herz der Kurpfalz-Bären. Anstatt nach Punkten mit den Handball-Luchsen Buchholz 08-Rosengarten im Abstiegskampf der 2. Bundesliga gleichzuziehen, musste das Team aus Ketsch am Samstagabend einen bitteren Rückschlag hinnehmen. Mit 28:29 (13:15) zogen die Bären daheim den Kürzeren, weil Svenja Mann nach einer letzten Körpertäuschung von Emma Hüge ausgetanzt war und nicht mehr eingreifen konnte.
Auch Johanna Wiethoff zwischen den Pfosten war geschlagen und so entschied der Wurf in letzter Sekunde ein an Spannung kaum zu überbietendes Duell zugunsten der Gäste aus Niedersachsen. Denn in Ballbesitz kam die Truppe von Franziska Steil nicht mehr, um das Ruder doch noch einmal herumzureißen.
Zuvor hatten Mann und Rebecca Engelhardt in der Offensive mit jeweils sieben Treffern aufgetrumpft. Auch Wiethoff hatte im Vergleich zu den Gäste-Schlussfrauen Anja Rossignoli und Danique Trooster die Nase vorn und drei Paraden mehr auf dem Konto. Außerdem führten die Bären zwischenzeitlich mit 21:17. Doch am Ende jubelten trotzdem die Luchse.
Vollgas in der zweiten Halbzeit
Aber der Reihe nach: Bei den Bären feierte Wiethoffs Torhüter-Kollegin Katarina Longo nach monatelanger Pause wegen einer Knieverletzung ihr Comeback. In sechs Minuten parierte sie nach Angaben der HBF einen Ball. Kapitänin Amelie Möllmann, Nell Gotta und Lea Marmodee standen dagegen auch weiterhin nicht zur Verfügung.
Buchholz-Rosengarten kam besser ins Spiel und führte nach etwas mehr als drei Minuten mit 4:1. Die Bären fanden nach einem missglückten Abschluss von Katja Hinzmann, einem technischen Fehler der Spielmacherin und einem Fehlwurf von Mann indes nur beschwerlich rein. Die Probleme sollten sich aber rasch legen, denn Engelhardt und Bianco sorgten für den Ausgleich zum 4:4 (7.). Bis zur Halbzeit entwickelte sich eine Partie, in der keine Mannschaft es schaffte, sich entscheidend abzusetzen.
Das sollte sich nach dem Seitenwechsel ändern. Aus einem 15:16 aus Bären-Sicht (35.) wurde binnen weniger Minuten ein 21:17 für die Gastgeberinnen. Das Momentum schien für sie zu sprechen. Aber auch die Luchse ließen sich nicht beirren und glichen beim 22:22 wieder aus. Für die letzte Ketscher Führung sorgte Mann beim 26:25 - ein Punktgewinn lag in Reichweite.
Hüge hatte jedoch etwas dagegen und löste mit ihrem Schlusspunkt Jubelstürme bei der Mannschaft von Gäste-Trainer Dubravko Prelcec aus. Den Luchsen gelang durch den Last-Minute-Treffer die Revanche für die bittere 24:25-Niederlage zu Hause gegen die Bären am ersten Spieltag.
In der Tabelle liegen die Kurpfälzerinnen nach dem ersten Spieltag der Rückrunde weiter auf dem Abstiegsrelegationsplatz. Ein Großteil der Konkurrenz konnte zumindest nicht doppelt punkten, sodass der Rückstand vor dem Auswärtsspiel am Samstag bei den Füchsen Berlin (Spielbeginn: 19.30 Uhr) auf das rettende Ufer lediglich zwei Zähler beträgt.
- Bären: Longo, Wiethoff; Mann (7), Goudarzi (1), Hinzmann (1), Bianco (5), Scheffler (3), Torras Parera (4/1), Schranz, Stitzel, Engelhardt (7), Hufschmidt.
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