3. Fußball-Liga

Sandhausen-Sportdirektor nach Pleite bei Viktoria Köln: „So dumm kann man sich nicht anstellen“

Nach der 1:2-Niederlage beim Abstiegskandidaten geht Matthias Imhof mit der Mannschaft des SV Sandhausen hart ins Gericht. Schließlich spielten die Ergebnisse der Konkurrenz dem Drittligisten in die Karten.

Von 
Andreas Lin
Lesedauer: 
Sandhausens Jens Keller ärgert sich, dass seine Mannschaft die Führung bei Viktoria Köln innerhalb von nur sechs Minuten aus der Hand gegeben hat. © Michael Ruffler

Sandhausen. Sandhausens Sportdirektor Matthias Imhof war außer sich: „Alle anderen Mannschaften spielen für uns – nur wir nicht. So dumm wie wir kann man sich nicht anstellen“, schimpfte er nach der bitteren 1:2 (0:0)-Auswärtsniederlage des SVS am Samstagnachmittag bei Viktoria Köln – ein herber Rückschlag im Aufstiegskampf der 3. Fußball-Liga.

Denn in der Tat ließen alle vor dem SVS platzierten Mannschaften, die aufsteigen können (Dortmund II darf nicht), Punkte liegen. Doch statt auf den Relegationsplatz aufzuschließen und sogar auf die direkten Aufstiegsränge Boden gutzumachen, fielen die Kurpfälzer in der Tabelle zurück und haben jetzt wieder sechs Zähler Rückstand auf Rang drei.

Enttäuschung beim SV Sandhausen nach Niederlage bei Viktoria Köln ist groß

Dabei sah es nach der 1:0-Führung durch Markus Pink (60.) eigentlich sehr gut aus: Doch nur sechs Minuten später hatten die Sandhäuser diese Führung leichtfertig aus der Hand gegeben, zwei Gegentreffer und letztlich die erste Niederlage im Jahr 2024 kassiert. Die Enttäuschung war riesengroß: „Nach der Führung so schnell das Spiel herzugeben, das darf uns nicht passieren“, ärgerte sich Mittelfeldakteur Alexander Fuchs nach dem Schlusspfiff. Sein Abwehrkollege und Kapitän Tim Knipping sah es ähnlich: „Wir müssen diese Führung einfach nach Hause bringen, bei den Gegentreffern waren wir zweimal nicht gut sortiert.“

Mehr zum Thema

3. Fußball-Liga

Sandhausen will gegen Viktoria Köln im Aufstiegskampf punkten

Veröffentlicht
Von
Frederik Schneider
Mehr erfahren
Fußball

Spektakel, Moral und Potenzial

Veröffentlicht
Von
Ü/SZ
Mehr erfahren
3. Fußball-Liga

Neun Tore! SV Sandhausen dreht 0:3 gegen den Tabellenführer

Veröffentlicht
Von
Nicolai Lehnort
Mehr erfahren

Noch deutlicher wurde Sportdirektor Imhof: „Nach unserer Führung war Köln durch die englische Woche stehend K. o. Warum wir den Gegner dann wieder aufbauen und keine Ordnung mehr im Spiel haben, ist für mich unverständlich. Das müssen wir besprechen und können jetzt nicht einfach zur Tagesordnung übergehen.“

Nach dem furiosen 6:3-Heimsieg gegen Regensburg (wir berichteten) war Jens Keller gezwungen, seine Mannschaft auf zwei Positionen umzustellen. Denn Max Geschwill und Yassin Ben Balla waren nach der fünften Gelben Karte gesperrt. So kam Winterneuzugang Edvina Girdvainis zu seinem – übrigens soliden –– Debüt und Knipping kehrte in die Startelf zurück. Dafür rückte der zuletzt in der Innenverteidigung eingesetzte Alexander Fuchs ins defensive Mittelfeld.

Markus Pink trifft in Köln zur Führung für Sandhausen

Die Sandhäuser waren zwar mit Anpfiff direkt um Spielkontrolle bemüht, Torchancen sprangen aber nur selten heraus. Mitte der zweiten Hälfte kam die Viktoria besser ins Spiel und hätte bei einer diskussionswürdigen Abwehraktion von Girdvainis gerne einen Elfmeter gehabt, der aber nicht gegeben wurde. Auf der Gegenseite hatte Köln aber auch Glück, dass Engelhardt nicht die Ampelkarte sah.

Nach dem 0:0 zur Pause war Pink an seinem Geburtstag nach schöner Vorarbeit von Livan Burcu zur Stelle und traf zum 0:1. Doch die Viktoria drehte die Partie innerhalb von zwei Minuten: Erst traf de Meester zum Ausgleich (64.), dann legte er Marseiler den Treffer zum 2:1 auf. Dabei blieb es.

Sandhausen-Trainer Jens Keller: "Das war heute zu wenig"

Trainer Keller war dementsprechend richtig angefressen: „Wir haben heute nicht die Energie auf den Platz gebracht, die wir letzte Woche an den Tag gelegt hatten. Nach der Führung haben wir erneut nicht konsequent weitergespielt und Räume für den Gegner offengelassen. Wir waren nach unserem Tor nicht mehr so aggressiv in den Zweikämpfen, diesen Schalter konnten wir nicht mehr umlegen. Das war heute zu wenig.“

Bereits am Freitagabend im Heimspiel gegen Freiburg II kann es die Mannschaft besser machen – und darauf hoffen, dass die Konkurrenz in den nächsten Wochen noch ein paar Mal Punkte liegenlässt.

Redaktion Stv. Redaktionsleiter + Lokalsportchef Schwetzinger Zeitung

Copyright © 2025 Schwetzinger Zeitung

VG WORT Zählmarke