Spiel der Woche

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In der Landesliga kann die Spvgg 06 Ketsch ausgerechnet gegen das „Starensemble“ des FV Brühl zurück in die Spur finden

Von 
Lothar Fischer
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Marco Rocca, Trainer des Landesligisten Spvgg Ketsch blickt nicht ohne Bedenken Richtung Derby gegen Brühl. © Fischer

Der Landesligaspielplan beschert Fußballfreunden aus dem Verbreitungsgebiet unserer Zeitung an diesem Sonntag, 23. Oktober, mit der Begegnung Spvgg 06 Ketsch gegen FV Brühl ein Derby. Während der FV mit seiner „Startruppe“ ins Rollen kommt, nimmt Ketsch den Abstiegsrelegationsplatz ein. Vor dem Spiel der Woche spricht 06er-Trainer Marco Rocca über die Lage und wie er mit seinem Team aus den unteren Tabellenregionen kommen möchte.

Herr Rocca, wie sind Sie mit dem bisher Erreichten zufrieden?

Weitere Partien

Der SV 98 Schwetzingen bestreitet bereits an diesem Samstag um 15.30 Uhr sein Heimspiel gegen den SV Treschklingen und sollte vor keiner unlösbaren Aufgabe stehen.

Die SG ASV/DJK Eppelheim will nach dem Ausrutscher gegen den FC/DJK Ziegelhausen/Peterstal im Heimspiel am Sonntag um 15 Uhr gegen FV Nußloch verlorenes Terrain zurückgewinnen. lof

Marco Rocca: Wir sind nicht ganz zufrieden, uns fehlen vier Punkte, um auf Kurs zu sein, und die müssen wir aufholen.

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Wissen Sie, auf welchem Tabellenplatz ihre Mannschaft in der gleichen Zeit im Vorjahr lag?

Rocca: In der vergangenen Saison hatten wir nach neun Spieltagen zehn Punkte und standen auf Platz zehn. Heute haben wir nach neun Spieltagen neun Punkte und stehen auf Platz 13. Eventuell auch elf Punkte, wenn das Sportgericht den Wechselfehler von Türkspor Mannheim nach dem Regelwerk beurteilt. Das würde zum jetzigen Zeitpunkt den zwölften Tabellenplatz bedeuten.

Woran machen Sie es fest, dass es noch nicht so richtig läuft?

Rocca: Auch wenn wir mit Ausfällen durch Verletzungen und Urlaubern zu kämpfen haben, liegt es an der Einstellung jedes Einzelnen.

Haben Sie in der neuen Runde die Spielweise geändert?

Rocca: Im Spiel mit dem Ball haben wir weniger verändert, da wir in allen Spielen zu guten Torchancen kommen. Nach dem Viernheimer Spiel haben wir im Defensivverhalten ein wenig umgestellt und schaffen es dadurch wieder kompakter zu stehen.

Welche Niederlage(n) schmerzte(n) am meisten?

Rocca: Mit unserem Auftritt in Viernheim war ich absolut nicht zufrieden. So dürfen wir nicht auftreten. Auch St. Leon bleibt in negativer Erinnerung. Da kommen wir nach einem 0:2 zurück und gleichen aus. Unsere individuellen Fehler machen ein Spiel, das man dabei ist zu drehen, dann eben wieder kaputt.

Wie wollen Sie aus der Talsohle herauskommen?

Rocca: Wir sehen das nicht als Talsohle an. Klar haben wir das Auftreten und auch die Erwartungen sehr deutlich angesprochen. Wir sehen neben den Umständen, dass wir zu viele Ausfälle haben, eben auch, dass die Jungs im Training fokussiert und gut arbeiten. Im optimalen Fall bekommen wir im Winter noch zwei bis drei Spieler hinzu, um den Konkurrenzkampf zu beleben. Die jüngsten Spiele zeigen, dass wir in der Lage sind, gegen jede Mannschaft in dieser Liga zu punkten.

Gegen die Spitzenmannschaft FC Türkspor Mannheim zeigte Ihr Team ein anderes Gesicht, lässt sich darauf aufbauen?

Rocca: Absolut. Allerdings zeigte die Mannschaft hier kein anderes Gesicht, sondern eine Seite, die wir nicht konstant genug in jedem Spiel abrufen. Genau das fordern wir. Wir brauchen mehr Konstanz und Zuverlässigkeit in unseren Spielen.

Jetzt steht mit dem Derby gegen Brühl ein weiterer schwerer Gegner ins Haus. Wie schätzen Sie die Brühler Mannschaft ein und wie wollen Sie ihr entgegnen?

Rocca: Das wird auf alle Fälle ein Kracher und die personelle Situation mit zehn bis 13 Ausfällen macht es nicht einfacher. Die Brühler besitzen viel individuelle Klasse auf allen Positionen. Wir müssen es schaffen, sehr kompakt zu verteidigen und dürfen der Offensive keinen Raum lassen. Auch das Umschaltspiel wird eine große Bedeutung haben.

Welche Spieler sind nicht an Bord, welche kommen eventuell wieder zurück?

Rocca: Ausfallen werden Julian Herzog, Iven Schwerdtfeger, Dane Rosenberger, Aiman Kurt, Daniel Marzoll, Etienne Köhler, Manuel Merle, Agron Lokaj und Oguz Ünver. Hinter den Einsätzen von Benjamin Marx, Leonce Eklou und Steffen Jung steht ein Fragezeichen.

Unterdessen äußert sich der Brühler Trainer Thorsten Barth zum Spiel gegen Ketsch wie folgt: „Natürlich sind wir mit den bisherigen Punkten nicht zufrieden. Es hätten fünf bis sechs mehr sein müssen. Fehler und mangelnde Chancenverwertung haben uns Punkte gekostet. Ebenso wirkt der Ausfall von Richard Prommer schwer“, sagt Barth und gibt zu verstehen, dass bis zur Winterpause mindestens 26 Punkte auf die Habenseite kommen sollen. Das wären fast so viele Zähler wie in der gesamten vergangenen Saison.

„Nachdem wir in den vergangenen beiden Begegnungen jeweils Unentschieden gespielt haben, ist es an der Zeit, einen Sieg einzufahren – Auch wenn uns bewusst ist, dass dies am Sonntag gegen Ketsch kein leichtes Unterfangen sein wird“, gibt Barth zu Protokoll. Richard Prommer habe noch mit den Nachwirkungen seiner Verletzung zu kämpfen, sollte aber einsatzbereit sein. Fehlen werden nach Auskunft des Brühler Trainers Kerber, Klicic, Härer, Dörner, Kappes und Polotzek.

Freier Autor Lothar Fischer ist ein Kenner in Sachen Fußball in der Region.

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