Alois Schwartz und Mikayil Kabaca lagen sich in den Armen und bejubelten den Auftakt nach Maß des SV Sandhausen in das neue Jahr. Mit 2:1 (2:1) bezwang das bisherige Tabellenschlusslicht am Sonntag auswärts den Mitkonkurrenten Arminia Bielefeld und klettert um sechs Ränge nach oben. Coach Schwartz hatte in der Wintervorbereitung die Zügel in puncto Disziplin angezogen und in diesem Zuge auch den Mannschaftsrat verändert. Fürs Erste dürfte er sich mit seinen Maßnahmen bestätigt fühlen.
„Seit dem letzten Punktspiel ist eine lange Zeit vergangen. Man wusste nicht genau, wo man steht, da Erfahrungswerte fehlten“, sagte Schwartz. „Wir konnten in der langen Pause vieles verbessern. Eben diese Verbesserungen haben wir in den ersten 45 Minuten gesehen. Wir sind froh, dass wir mit dem Auswärtssieg in die Rückrunde starten - das sollte uns Selbstvertrauen geben.“
Der neue Vize-Kapitän Erik Zenga stand nach langer Verletzungspause wieder in der Startelf und auch die beiden Leihspieler Raphael Framberger (vom FC Augsburg) und Kerim Calhanoglu (FC Schalke 04) durften von Beginn an ran. Auf der Gegenseite stand Ex-Sandhausen-Torhüter Martin Fraisl zwischen den Pfosten. Der Österreicher musste nach einem Kabinen-Zwist seine Koffer packen. In Bielefeld, so vermeldeten es die Ostwestfalen kurz vor dem Anpfiff, hat er nun seinen Vertrag verlängert.
Und im Blickpunkt stand Fraisl auch direkt nach dem Spielbeginn - jedoch mit dem schlechteren Ende auf seiner Seite. Nach einer Hereingabe von Framberger schloss David Kinsombi vor 18300 Zuschauern per Hacke ab. Der Keeper konnte den Ball nur nach vorne abwehren und da stand Christian Kinsombi und traf zur Führung (13.). 20 Minuten später durften die wenigen mitgereisten SVS-Fans erneut feiern. In eine Calhanoglu-Flanke sprang Alexander Esswein gedankenschnell. Da er Fraisl nicht regelwidrig behinderte, stand es 2:0. Schon das Hinspiel hatten die Schwarz-Weißen gewonnen.
Andrade verkürzt vor der Pause
Noch vor dem Seitenwechsel steigerten sich die Bielefelder und belohnten sich auch. Andrés Andrade war in der Nachspielzeit des ersten Durchgangs der Torschütze. Nach Wiederbeginn bekam SVS-Torhüter Patrick Drewes mehr zu tun. Insgesamt stand die Hintermannschaft aber kompakt und ließ nur wenig zu, sodass der zweite Auswärtssieg der Saison nicht mehr in Gefahr geriet und Schwartz und Kaderplaner Kabaca sich zurecht gegenseitig beglückwünschen durften.
„Im ersten Durchgang konnten wir an die guten Leistungen der Vorbereitung anknüpfen und waren klar überlegen. Das Gegentor war der einzige Wermutstropfen. Im zweiten Durchgang haben wir uns auf die Defensive konzentriert und dem Gegner nicht mehr viele Torchancen gegeben“, lobte der Sportliche Leiter Kabaca.
Das Tabellenbild unterstreicht, wie eng die Liga ist. Nur zwei Zähler beträgt der Vorsprung des SVS auf das neue Schlusslicht 1. FC Magdeburg. Sollten die Sandhäuser auch im Heimspiel gegen Spitzenreiter SV Darmstadt 98 ihr Leistungspotenzial abrufen können, könnte das Polster auf die bedrohliche Zone anwachsen. Anpfiff im BWT-Stadion am Hardtwald ist bereits am Freitag (18.30 Uhr).
„Wir wollten den letzten Tabellenplatz schnellstmöglich verlassen und haben uns über die mannschaftliche Geschlossenheit ins Spiel gekämpft. Für keinen war ein Weg zu weit, niemand hat Zweikämpfe gescheut. Dennoch ist es noch ein langer Weg für uns“, gibt sich Mittelfeld-Motor Zenga noch vorsichtig optimistisch. fred
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