Sandhausen. Es wird nicht einfacher für den SV Sandhausen. Hatte es vor einigen Wochen noch ausgesehen, als würde sich eine Handvoll Teams an der Spitze der 3. Fußball-Liga absetzen, ist die Tabelle nach rund einem Drittel der Spielzeit zusammengerückt. Zwischen Tabellenführer Energie Cottbus – mit 23 Zählern punktgleich mit dem drittplatzierten SVS – und dem Achten Erzgebirge Aue liegen lediglich drei Zähler. Auch Topteams wie Dynamo Dresden ließen zuletzt Federn.
Das lässt Sandhausens Trainer Sreto Ristic mit einer gewissen Ruhe auf die vergangenen Partien blicken. „Das hat bis jetzt jede Mannschaft gehabt. Das ist ganz normal in dieser Liga“, ordnet er die nun vier Partien andauernde Durststrecke seiner Mannschaft ein. Vor der verdienten, wie Profis und Verantwortliche unisono einräumten, 0:3-Pleite gegen die Münchner Löwen hatte es drei 1:1-Unentschieden in Folge gegeben.
Erster Treffer bei Aachen ist entscheidend
Nun wartet mit Alemannia Aachen am Samstag (14 Uhr) das nächste dicke Brett, das es für den SVS am Hardtwald zu bohren gilt. Viel wird dabei erneut davon abhängen, wie die Hausherren ins Spiel finden – und ob sie wieder in Rückstand geraten, wie in den vier Partien zuvor. Dreimal waren die Sandhäuser zurückgekommen, am vergangenen Samstag gelang das Kunststück nicht. „Der Gegner hat das zweite Tor gemacht, als wir besser ins Spiel gefunden haben“, sieht Ristic den Knackpunkt im 0:2 (33.). „Das war ein schlechtes Timing.“ Die Anfangsphase hatten die Schwarz-Weißen mal wieder verschlafen und mit dem 0:1 nach zehn Minuten die Quittung bekommen. Gegen defensiv gut sortierte Löwen erzeugten seine Mannen im zweiten Durchgang zu selten echte Torgefahr. Der Abwehrriegel hielt dicht.
Eine kompakte Defensive erwartet die Gastgeber auch am Samstag, wenn mit Aachen die beste Abwehrreihe der Liga (13 Gegentore) zu Gast ist. Für Ristic ist der Aufsteiger eine „hart zu knackende Nuss“, die über ein sehr gutes Kollektiv und starke Physis verfügt. Seine Elf müsse ihr Spiel an das des Gegners anpassen, „nur mit Fußball wird es nicht gehen“, kündigt der Coach eine körperlich betonte Begegnung an.
Dass die Westdeutschen aber auch „außergewöhnliche Fußballer“, wie Ristic ihn adelt, in ihren Reihen haben, zeige Gianluca Gaudino, der die Fäden im Mittelfeld zieht. Dem 27-Jährigen, der vor drei Jahren auch sechsmal für den SVS in der 2. Liga auflief, war nach seiner Ausbildung in der Jugend des FC Bayern München eine große Karriere vorhergesagt worden. Über die Schweiz und Italien und nach mehreren Leihgeschäften führte der Weg des Sohns von Maurizio Gaudino ihn Anfang der Saison in die Kaiserstadt. „Ich hätte damit gerechnet, dass er höher spielen würde“, sagt Ristic über Gaudinos Fähigkeiten. Auch anderen Kickern in Reihen der Alemannia attestiert er „Qualität für höhere Aufgaben“.
Gesperrte vom SV Sandhausen kehren zurück
Im eigenen Mittelfeldzentrum kehrt am Samstag wieder Qualität in die Reihen der Heimelf zurück. Nachdem „das spielerische Element im Zentrum“, das Ristic gegen 1860 vermisst hatte, zuletzt gesperrt fehlte, rückt Besar Halimi zurück in die erste Elf. Derweil wird Jeremias Lorch die defensive Dreierreihe nach seiner Sperre vervollständigen und Edvinas Girdvainis wieder auf die Bank verdrängen.
Umstellungen auf ein bis zwei weiteren Positionen kündigt der Übungsleiter zusätzlich an, große Umbauarbeiten aufgrund der Durststrecke seien aber nicht zu erwarten. „Ich sehe keinen Grund, acht Leute auszutauschen. Das ist nicht nötig“, meint Ristic. Der 48-Jährige vertraut auf die Profis, die zuvor neun Partien ungeschlagen blieben. „Das waren dieselben Spieler. Das darf man nicht vergessen“, spricht er ihnen sein Vertrauen aus.
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