Sandhausen. Die Serie von neun ungeschlagenen Spielen des SV Sandhausen ist gerissen und wird von einer neuen abgelöst: Der Fußball-Drittligist wartet nach der 0:3-(0:2)-Heimniederlage am Samstagnachmittag gegen den TSV 1860 München seit fünf Spielen auf einen Sieg - vorher hatte es vier Unentschieden in Folge gegeben.
Die Pleite gegen die zuletzt beim 1:5 in Cottbus ziemlich gebeutelten Sechziger ging dabei absolut in Ordnung. Die Gäste, die ihre Anfangsformation auf sechs Positionen verändert hatten, gingen vor 5280 Zuschauern früh in Führung (10.), erhöhten dann noch in der ersten Hälfte auf 2:0 und verteidigten diesen Vorsprung anschließend mit allem, was sie hatten - um in der Nachspielzeit noch das dritte Tor nachzulegen.
Matthias Imhof lobt 1860 München
Trotz aller Bemühungen blieben die Chancen der Gastgeber überschaubar. Das sah auch Sandhausens Sportdirektor Matthias Imhof so: „1860 hat es gut gemacht. Unterm Strich war es eine hochverdiente Niederlage. Jetzt gilt es, die Situation zu analysieren.” Wie in den Spielen zuvor waren die Sandhäuser in Rückstand geraten. Für diese Entwicklung hatte Imhof weder eine Erklärung noch Verständnis: „In der ersten Viertelstunde waren wir nicht wach, das müssen wir abstellen.”
Bei aller Enttäuschung über die Niederlage herrscht am Hardtwald keine Unruhe, von einer Minikrise will keiner sprechen. Schließlich steht die Mannschaft von Trainer Sreto Ristic auch nach der zweiten Saisonniederlage - beide übrigens zu Hause - auf Platz zwei, kann allerdings am Sonntag noch auf Rang vier zurückfallen. Aber zur Spitzengruppe gehört der SVS nach wie vor. „Jetzt ist eingetreten, was die ganze Zeit mitschwamm: Wir haben uns aufgrund der Statistik in Sicherheit gewogen und gedacht: ‚Wir verteidigen gut, das wird schon klappen“, analysierte Ristic nach der Partie.
Zu wenig Gier beim SV Sandhausen
Insgesamt sah er auch die Vorteile bei den Münchenern: „1860 hatte mit seiner Gier und Galligkeit in den ersten Minuten alles, was uns gefehlt hat. Wir haben zu viele zweite Bälle verloren und mit zu wenig Konsequenz verteidigt. Das waren nicht wir. Hinzu kommen individuelle Fehler, die ich so nicht von meiner Mannschaft kannte.“ Das sah auch der eingewechselte Niklas Kreuzer so: „Heute hat die bessere Mannschaft gewonnen. München war griffiger und aggressiver.”
Nach dem 0:2 zur Pause warfen die Hausherren zwar nicht die Flinte ins Korn, sondern versuchten offensiv, irgendwie Akzente zu setzen: „In der zweiten Halbzeit waren wir griffiger, konnten aber keine klaren Chancen erzwingen.“ Immer wieder gab es zwar die Aussicht auf Einschussmöglichkeiten, aber immer wieder warfen sich die „Löwen“ um den Ex-Sandhäuser Jesper Verlaat in die Schüsse oder köpften die Flanken aus der Gefahrenzone.
Für Trainer Ristic ist das Ergebnis angesichts der Tabellensituation kein Weltuntergang, aber ein Schuss vor den Bug zur rechten Zeit und die Mahnung, weiter konzentriert zu arbeiten: „Wir sind nur gut, wenn alle Mann bereit sind, im Spiel gegen den Ball zu leiden. Umgekehrt wird es schwer, egal gegen wen wir spielen.“ Die nächste Möglichkeit für einen Heimsieg gibt es schon am Samstag, 9. November, gegen Aachen. Leichter wird das aber nicht.
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