Sandhausen. Großer personeller Umbruch, finanzielle Einschnitte und die Umgewöhnung auf eine andere Spielweise: Zahllose Zweitliga-Absteiger haben anfangs ihre Probleme in der 3. Fußball-Liga. Der noch sieglose FC Hansa Rostock und nach fünf Partien mit fünf Zählern nicht viel besser dastehende VfL Osnabrück können ein Lied davon singen. Ein Lied, das dem dritten Absteiger im Bunde fremd ist. Der SV Wehen Wiesbaden grüßt mit elf Zählern aktuell von Relegationsrang drei, ist eines von nur noch zwei ungeschlagenen Teams und erwartet am Samstag (14 Uhr) den den Fünftplatzierten SV Sandhausen zum Spitzenspiel des Wochenendes.
„Sie haben eine gewisse Wucht und eine gute Struktur in der Defensive“, erkennt auch Trainer Sreto Ristic die Stärken des SVWW zwei Tage vor dem Auswärtsspiel seines SVS in der hessischen Landeshauptstadt an. Zudem attestiert der Übungsleiter dem Zweitliga-Absteiger geduldiges Agieren und eine Cleverness in ihrem Spiel, wie die letzten Ergebnisse zeigten. „Zuletzt haben sie die Spiele gewonnen, obwohl sie fußballerisch vielleicht nicht die bessere Mannschaft waren“, sagt Ristic über das deutliche 3:0 der Wiesbadener bei Rot-Weiß Essen und den 2:1-Heimsieg über Aufsteiger Energie Cottbus.
Wehen Wiesbaden bisher größte Herausforderung für SV Sandhausen
Überhaupt ist der Tabellendritte in seiner jetzigen Verfassung wohl die bis dato größte Herausforderung dieser Saison für den SVS. Trotz zehn Treffern und damit im Durchschnitt zwei pro Partie sieht Wiesbadens Coach Nils Döring im Offensivspiel „noch Luft nach oben“. Döring verortet sein Team in einem Entwicklungsprozess und fordert mit dem Ball „noch mehr Kontrolle, ein noch besseres Positionsspiel und eine noch bessere Entscheidungsfindung“. Vom Lauf der Hessen lässt sich Ristic nicht abschrecken. „Wir fahren dorthin, um etwas zu holen“, kündigt der 48-Jährige an.
Tickets für SVS gewinnen
Der SV Sandhausen empfängt am Dienstag, 24. September, im nächsten Heimspiel der 3. Fußball-Liga den FC Ingolstadt. Anpfiff ist um 19 Uhr im GP Stadion am Hardtwald. Unsere Zeitung verlost 2 x 2 Businesskarten und 2 x 2 Tribünenkarten.
Das Onlineformular zum Mitmachen und die Teilnahmebedingungen finden Sie unter www.schwetzinger-zeitung.de/svs-gewinnspiel. Als Stichwort „Ingolstadt“ eingeben. Einsendeschluss ist Montag, 23. September, um 11 Uhr. sz
Gegen die Zweitvertretung von Borussia Dortmund am Freitag (3:1) hatten die Gastgeber eine defensivere Herangehensweise gewählt. Der SVS stand tief und ließ den Gegner kommen. Eine Maßnahme, die der extrem temporeichen Offensivabteilung der Schwarz-Gelben den Zahn ziehen sollte, wie Ristic nun verrät. Ob seine Elf in Wiesbaden ähnlich auftreten wird, lässt der Sandhäuser Coach offen. Eine Idee habe er zwar schon im Kopf, auf einen Matchplan habe man sich aber noch nicht festgelegt.
Sandhäuser Neuzugänge in Wiesbaden nicht in Startelf
Kein Teil dieses Matchplans werden am Samstag Niklas Kreuzer, Jonas Carls und Stanislav Fehler sein – zumindest nicht von Beginn an. Alle drei waren kurz vor Ende der Transferperiode verpflichtet worden und befinden sich laut Ristic noch nicht im gewünschten körperlichen Zustand. „Alle haben noch Sachen aufzuholen“, sagt er. Vorerst ist das Trio lediglich eine Option von der Bank aus. Mittelfeldmann Besar Halimi hingegen winkt nach auskurierter Muskelverletzung und einem Kurzeinsatz gegen den BVB wieder ein Startelfmandat.
Einen breiten und fitten Kader werden die Sandhäuser in den kommenden Tagen brauchen, denn mit dem Heimspiel gegen den FC Ingolstadt am Dienstag (21. September, 19 Uhr) steht eine englische Woche an. Zwar sind die Bayern mit nur sechs Zählern weniger furios als Wiesbaden aus den Startlöchern gekommen, die Ambitionen aber sind deckungsgleich. Nach drei Jahren will der FCI die Liga wieder nach oben verlassen.
Englische Woche in 3. Liga ist keine „Woche der Wahrheit“
Zu viel Bedeutung möchte Ristic den Begegnungen dennoch nicht beimessen. Von einer „Woche der Wahrheit“ will der Sandhäuser Coach nichts hören. Vielmehr betont er wiederholt, „dass diese Liga brutal ist“. Es sei laut Ristic „sogar noch enger als letztes Jahr“. Leistungstechnisch mag das womöglich zutreffen, die Fakten aber sprechen eine andere Sprache.
Trennten die Teams auf den beiden Relegationsplätzen im Vorjahr nach fünf Partien noch fünf Zähler, so hat der Tabellendritte Wehen Wiesbaden aktuell sieben Punkte mehr auf dem Konto als Essen auf Rang 17.
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