Sandhausen. Wenn die Partie zwischen dem SV Sandhausen und dem Hamburger SV an diesem Sonntag um 15.30 Uhr beginnt, geht eine Ära zu Ende: Nach elf Saisons in der 2. Fußball-Bundesliga muss der SVS den bitteren Gang in die 3. Liga antreten. Das vorerst letzten Zweitligaspiel im Hardtwaldstadion in der Jahnstraße wird jedoch trotzdem von einiger Brisanz geprägt sein, denn mit dem Hamburger SV ist der Tabellendritte, der noch Chancen auf Platz zwei und damit den direkten Aufstieg hat, zu Gast.
Nach der herben Enttäuschung und dem frühzeitigen Abstieg durch die 0:1-Niederlage in Heidenheim am vergangenen Wochenende waren es im Anschluss keine einfachen Tage für das Team, wie SVS-Trainer Gerhard Kleppinger beschreibt: „Die Trainingswoche war nicht einfach, jedoch war das Team sehr bemüht. Die Stimmung ist gedrückt, jedoch erwartet uns am Sonntag noch ein Highlight, bei dem ganz Fußball-Deutschland nach Sandhausen blicken wird.“
Die Hamburger werden mit allen Mitteln auf Sieg spielen und versuchen, entsprechend höhere Qualität auf den Platz zu bringen. Kleppinger weiß um die Stärke der Gäste: „Der HSV ist eine sehr sehr spielstarke Mannschaft mit vielen Positionswechseln“, so Kleppinger.
Kleppinger: "Werden hoch attackieren und auch offensiv Akzente setzen"
Trotzdem möchte sich der SVS anständig aus der Liga verabschieden. „Wir werden hoch attackieren und auch offensiv Akzente setzen. Wir wollen den Hamburgern das Leben so schwer wie möglich machen“, erklärt der Coach bezüglich der taktischen Ausrichtung.
Es darf ein heißer Tanz erwartet werden, in dem die Gäste das Zepter von Minute eins an in die Hand nehmen werden. Beim SVS fallen der bereits als Abgang feststehende David Kinsombi sowie Außenverteidiger Raphael Framberger aus.
Ein besonderes Spiel wird es für SVS-Kapitän Dennis Diekmeier. Von 2010 bis 2018 spielte der mittlerweile 33-Jährige 173-mal für den HSV und verbrachte dort die erfolgreichste Zeit seiner Karriere. Nun hat er die Möglichkeit, seinen ehemaligen Verein erneut in die Relegation zu schicken.
Während sich das Team auf das abschließende Spiel konzentriert, laufen im Hintergrund bereits die Planungen für die kommende Saison in Liga drei. Diese Woche vermeldete der SVS mit dem Mittelfeldspieler Joseph „Joe-Joe“ Richardson den ersten Neuzugang vom Greifswalder FC (wir berichteten). „Wir kommen mit der Kaderplanung immer besser voran und wenn es so weitergeht, werden wir im kommenden Jahr eine schlagkräftige Truppe auf den Platz bringen“, blickt Kleppinger auf nächste Saison. Was seine eigene Personalie betrifft, bleibt der Coach zurückhaltend: „Ich wäre bereit, den Cheftrainerposten zu übernehmen. Aber das wird alles erst nach Sonntag entschieden. Aktuell konzentrieren wir uns auf den HSV und den Saisonabschluss.“
„Kampf, Einsatz und Spielfreude“ erwartet sich Kleppinger am Sonntag von seinem Team. Das Hardtwaldstadion wird jedoch von den Fans aus dem Norden dominiert werden. Das Auswärtskontingent ist mit 3500 Karten ausverkauft und weitere HSVler werden erwartet.
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