DFB-Pokal

SVS schafft die Überraschung gegen Hannover 96

Sandhausen bezwingt Zweitligist Hannover 96 nach Elfmeterschießen mit 7:5

Von 
Andreas Lin
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Jubel beim SV Sandhausen nach dem Elfmeterschießen gegen Hannover 96. Abu-Bekir El-Zein (2. v.l.) verwandelt den entscheidenden Elfmeter. © Michael Ruffler

Der SV Sandhausen hat die Überraschung geschafft: In der ersten Hauptrunde des DFB-Pokals bezwang der Fußball-Drittligist den Zweitligisten Hannover 96 4:2 im Elfmeterschießen, nachdem es zuvor nach 120 Minuten 3:3 (1:2, 3:3, 3:3) gestanden hatte. Abu-Bekir El-Zein verwandelte den entscheidenden Strafstoß – zuvor hatte Torhüter Nikolai Rehnen mit seinem gehaltenen Elfer den Weg zum Triumph geebnet.

Stammtorwart zum zweiten Mal zum Sandhäuser Pokalhelden

„Was für eine Moral, was für eine Truppe“, Präsident Jürgen Machmeier war völlig begeistert, was seine Mannschaft kurz zuvor geleistet hatte. Zweimal einen Rückstand aufgeholt, dann den Favoriten in der Verlängerung regelrecht an die Wand gespielt und letztlich im Elfmeterschießen ganz cool geblieben. Und der neue Stammtorwart wurde zum zweiten Mal zum Sandhäuser Pokalheld, nachdem er schon in der Vorsaison beim Sieg gegen den Karlsruher SC der Matchwinner gewesen war.

Die Hausherren standen vor rund 4600 Zuschauern defensiv lange stabil und ließen keine Torchance zu. Und gerade als der SVS begonnen hatte, etwas mutiger nach vorne zu spielen, schlug Hannover mit dem ersten ernstzunehmenden Vorstoß eiskalt zu: Schaub traf nach cleverer Vorarbeit von Teuchert zum 0:1 (27.).

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„Wir kriegen aus zwei Chancen zwei Gegentore“

Einige Minuten brauchten die Sandhäuser, um diesen Schock zu verkraften, ehe sie selbst zu Möglichkeiten kamen. Zweimal scheiterte Hennings nur knapp (36./38.). Das Tor fiel aber auf der Gegenseite: Nach einem Handspiel von Knipping in zentraler Position direkt vor dem Strafraum ließ sich Hannovers prominentester Neuzugang, Nationalspieler Halstenberg, diese optimale Möglichkeit nicht nehmen und traf locker durch die Mauer hindurch zum 0:2 (43.). „Wir kriegen aus zwei Chancen zwei Gegentore“, ärgerte sich Nikolai Rehnen. Doch wer die Felle des SV Sandhausen schon hatte davonschwimmen sehen, der hatte sich getäuscht: Wenige Sekunden vor dem Pausenpfiff lief Hannovers Neumann Otto im Strafraum ungeschickt in die Hacken. Der Elfmeter war für Schiedsrichter Aytekin keine Frage, Hennings verwandelte sicher (45.+1).

Das war das Signal für eine starke zweite Hälfte des SV Sandhausen und eine noch bessere Verlängerung. Zuerst profitierten die Gastgeber in Person des eingewechselten Tim Maciejewski von einem Missverständnis zwischen Hannovers Torhüter Weinkauf und Abwehrspieler Arrey-Mbi – irgendwie kullerte der Ball zum 2:2 ins Netz. Und auch vom erneuten Rückstand durch Schaub (82.) ließen sich die Hausherren nicht aus der Bahn werfen und erzielten vier Minuten später durch Tim Knippings Kopfball das 3:3.

Sandhausen überlegen

Schon zu diesem Zeitpunkt war der SVS überlegen, vor allem die Einwechslungen von Maciejewski (22), Livan Burcu (18) und El-Zein(20) brachten enorm frischen Wind. Die drei Youngsters spielten Hannovers Abwehr phasenweise schwindlig. Schon während der Verlängerung hatte Sandhausen durch Otto (99.), zweimal Maciejewski (106./109.) oder Mühling (110.) Riesenchancen. Von Hannover kam fast nichts mehr. Und im Elfmeterschießen belohnten sich die Gastgeber doch noch: Hannover vergab zweimal. Der vorher von Krämpfen geplagte Kapitän Dennis Diekmeier, Mühling, Maciejewski und schließlich El-Zein trafen relativ souverän zur Pokalüberraschung, die – nach einer kurzen Unterbrechung wegen eines Notfalls auf den Rängen– am Hardtwald euphorisch gefeiert wurde.

Redaktion Stv. Redaktionsleiter + Lokalsportchef Schwetzinger Zeitung

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